GuttenPlag Wiki
Forum: Übersicht > "Blödsinn"-Passage fehlt in Videos??


Die Passage aus dem gestrigen CDU-Auftritt in Hessen, in der Herr zu Guttenberg davon spricht, dass er "Blödsinn" gemacht hätte, ist auf den gängigen Nachrichtenkanälen nicht zu finden. Überall (FAZ, Spiegel Online) findet sich auch immer genau der gleiche Bericht, von Reuters. War nur eine Kamera bei dem Treffen dabei, und das Filmteam hat über Reuters verkauft?


Ich hab`s eben (22.02. zwischen 12:00 und 13:00 Uhr) in einer Nachrichtensendung, imho auf ARD oder ZDF noch gesehen. War offenbar die ungekürzte Version. Ich habe dabei aber noch etwas ungeheuerliches ansehen müssen:

Guttenberg war sich nicht zu schade, die drei in Afghanistan getöteten deutschen Soldaten für seine Verteidigung zu instrumentalisieren! Er hatte in dem Filmbeitrag, der ihn auf der Veranstaltung zeigte tatsächlich die Stirn, dem deutschen Journalismus insgesamt einen Vorwurf daraus zu machen, eine Bagatelle wie seine Fußnoten in den Vordergrund zu rücken und die drei Toten nur unter "ferner liefen" zu erwähnen. Ein unglaublich dreister Versuch, sich selbst aus der Schusslinie zu bringen, obwohl zwischen beiden Ereignissen ein tiefer Zusammenhang besteht.

Nachvollziehen kann das primär, wer selbst als Soldat und Vorgesetzter Verantwortung für seine Soldaten trägt oder getragen hat. In einer Armee, egal welcher, kann es bei Kampfhandlungen keine demokratischen Entscheidungen geben. Dafür ist i.d.R. nicht nur keine Zeit sondern militärische Führung kann aus verschiedenen Gründen nur erfolgreich funktionieren, wenn Befehl und Gehorsam ohne Einschränkung funktionieren. Das bedeutet aber gleichzeitig auch, dass ein Soldat, gleich welchen Dienstgrades, seinen Vorgesetzten bedingungslos vertrauen können muss. Schließlich geht es in letzter Konsequenz um das eigene Leben, das Leben der Kameraden und ggfls. der Zivilisten, die es zu schützen gilt. Umgekehrt hat jeder Vorgesetzte die unmittelbare Verantwortung für Leib und Leben seiner Soldaten.

Ein Soldat kann seinen Auftrag nicht erfolgreich durchführen, wenn er befürchten muss, dass er von seinen Vorgesetzten belogen wird, gleich aus welchen Gründen. Es gibt Beispiele aus der Geschichte genug, wo lügende oder etwas verschweigende Vorgesetzte in letzter Konsequenz für den Tod Ihrer Untergebenen verantwortlich waren, weil sie diese auf Himmelfahrtskommandos geschickt haben, Ihnen für den Einsatz wichtige Informationen vorenthalten haben oder ähnliches.

Aus den genannten Gründen ist es absolut notwendig und auch gute Tradition, wenn in der Bundeswehr (wie in anderen Armeen auch) Moralvorstellungen, die mit Treue, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit zusammenhängen besonders hoch gehalten werden. Ein Vorgesetzter, der ganz offensichtlich Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit auf dem Altar der eigenen Karriere opfert, ist als Vorgesetzter dauerhaft unbrauchbar, weil er eine Moral geoffenbart hat, die definitiv nicht kompatibel zu seiner Tätigkeit ist.

Warum war der afghanische Soldat, der die Kameraden angegriffen hat überhaupt im deutschen Lager? Weil die Bundeswehr die afghanische Armee ausbilden soll? Weil diese Art der Kooperation vom Bundesverteidigungsministerium gewünscht oder befohlen wurde? Weil sie zur "Exit-Strategie" der Bundesregierung gehört? Oder warum?

Können wir überhaupt damit rechnen, über diese Hintergründe jemals korrekt aufgeklärt zu werden? Vielleicht sogar von einem Verteidigungsminister, der ein derart gebrochenes Verhältnis zur Wahrheit und Moral hat wie KTzG? Wohl eher nicht. Er würde sich eher die Zunge abbeißen, als die Wahrheit zu sagen, falls diese auch nur einen Schatten auf seine Lichtgestalt werfen würde! Bester Beweis dafür sind seine eigenen Worte auf dieser Rede in der südhessischen Turnhalle. Wohl hat er sich dafür entschuldigt, mit seiner Arbeit wissenschaftlichen Kriterien nicht genügt zu haben. Aber was ist mit den moralischen Kriterien??? Was ist mit einer Entschuldigung an die Bürger dieses Landes, an seine Parteifreunde und an die Uni Bayreuth, denen er noch am Wochenende sein "Ehrenwort" gegeben hat?

Es ist sehr traurig mit ansehen zu müssen, welchem Wertverfall ein Ehrenwort unterworfen ist. Mit Barschel hat`s angefangen und es geht munter immer weiter . . . schlimm genug für die Politik, schließlich bekommt aber immer noch jedes demokratische regierte Volk die Regierung, die es verdient. Der Begriff "Konservative Wertvorstellungen" wird offenbar gerade mit neuem Inhalt gefüllt, die konservativen Wähler werden`s wohl danken. Aber die Bundeswehr hat es nicht verdient, einem obersten Befehlshaber zu unterstehen, der sich als ehrloser Betrüger entpuppt, unsere Soldaten haben`s nicht verdient, einem Mann auf Leben und Tod gehorchen zu müssen, dem man nicht so weit trauen darf, wie man spucken kann.


»Ich stehe auch zu dem Blödsinn, den ich darin geschrieben habe!«

gesehen auf youtube »Karl Theodor zu Guttenberg (CSU) - 21.02.2011 Stellungnahmem zu den Plagiatsvorwürfen« ungefähr bei 6:13

Auch von mir: Danke für die Arbeit, die ihr leistet!


Hier eine Aufzeichnung der Propaganda-Rede: http://www.youtube.com/watch?v=f8kfKXfUj9M Zu Beginn seiner Rede schwadronierte der Manipulierer:

"Meine Damen und Herren, es hat so ein bisschen gemunkelt an der einen oder Ecke "Kommt er denn überhaupt? Drückt er sich?". So weit kommts noch meine Damen und Herren dass man sich nach einem solchem Sturm drücken würde! So weit kommts noch! [Frenetischer Jubel] Und hier oben steht zu Ihrer aller Versicherung auch das Original und kein Plagiat, meine Damen und Herren. [Grosses Gelächter und Applaus] (...) Ich bin hier gekommen insbesondere als einer der in diesen Tagen auch deutlich macht dass eine oberfränkische Wettertanne solche Stürme nicht umhauen, meine Damen und Herren [Applaus] und dass es hier mit Sicherheit guten Grund gibt zu kämpfen und sich weiterhin dieser Aufgabe anzunehmen, die eine sehr fordernde ist, die aber gleichzeitig eine großartige ist, weil sie mit Verantwortung für viele viele Menschen die wir insbesondere in den Einsatz schicken und geschickt haben, verbunden ist. Und meine Damen und Herren, da verlässt man nicht irgendwelche Schiffe sondern da bleibt man an Deck! Und dann hält man die Dinge auch entsprechend durch und wenn es gelegentlich etwas absurd wird dann hält man die Dinge auch einfach aus! Und das ist auch eine Erwartungshaltung die Sie an jemanden haben der in Verantwortung steht und so solls auch sein."

Hier steht es auch drin: Guttenberg im Wortlaut "Den Überblick über die Quellen verloren" Frankfurter Rundschau

"Die Entscheidung, meinen Doktortitel nicht zu führen, schmerzt. Insbesondere, wenn man sechs, sieben Jahre seines Lebens daran gearbeitet hat. Insbesondere, wenn man weiß, was die Familie durchgemacht hat. Ich kann auch eines sagen: Ich habe diese Arbeit selber geschrieben, weil ich stehe auch zu dem Blödsinn, den ich darin geschrieben habe. (...)"


Guter Ansatz:

Warum war der afghanische Soldat, der die Kameraden angegriffen hat überhaupt im deutschen Lager? Weil die Bundeswehr die afghanische Armee ausbilden soll? Weil diese Art der Kooperation vom Bundesverteidigungsministerium gewünscht oder befohlen wurde? Weil sie zur "Exit-Strategie" der Bundesregierung gehört? Oder warum?

Ergänzen wir noch 3 Zeilen:

Warum ist deutsche Soldat überhaupt in Afghanistan? Weil die Regierung der Vereinigten Staaten nach dem 11. September 2001 den NATO-Bündnisfall ausgerufen hat und als angreifendes Land Afghanistan definierte, denn dort wurde der bis heute nicht gefasste Führer einer Terrorgruppe vermutet, dem die Organisation der Flugzeugattentate zur Last gelegt wurde.

Aufgrund des NATO-Bündnisfalls sah sich neben anderen Europäischen Regierungen die deutsche Bundesregierung gezwungen, Truppen nach Afghanistan zu entsenden, den "Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt" (Struck).

_____________________________________________________________________________________________

Immerhin hat KTzG in Kelkheim das Zitieren sein lassen. Da ihm ja ab und zu der Überblick verloren zu gehen scheint, wäre er mit etwas Pech an das folgende Zitat geraten:

"Ich kann also mit Fug und Recht sagen: Was hier vor mir sitzt, ist ein Ausschnitt aus dem ganzen deutschen Volke..."


_________________________________________


"Ich habe diese Arbeit selber geschrieben,

weil ich stehe auch zu dem Blödsinn,

den ich darin geschrieben habe"-


...also DAS war seinen SPIN -DOCTORs dann doch "zu blöd", so dass sie versuchten, es aus allen Print- und O-Ton-Medien "herauszuregulieren", und wir lange danach suchen mussten... Warum eigentlich? Was ist daran so Besonderes, dass ein amtierender Verteidigungminister eines NATO-Staates sich mit "Blödsinn" outet?

..Und der Blödsinn war DOCH drin, insbesondere hier:

http://www.bild.de/BILD/politik/2011/02/21/guttenberg-will-doktor-titel-dauerhaft-zurueckgeben/paukenschlag-bei-auftritt-vor-parteifreunden-in-hessen.html

Anscheinend wollten das eben nur die "gepflegteren" SZ und Spiegel nicht ganz so platt haben, bei BILD war das Wort besser aufgehoben.

Also, er hat eigentlich keine Doktor-Arbeit geschrieben, nur Blödsinn. Das machen eben die "Gscherten" manchmal, macht ihn doch richtig sympathisch, dass er's zugibt.

Kann er was dafür, wenn Bayreuth dafür dann statt "non probatum!" ein dopeltes "suma cum laude!" ausgibt? Mal ehrlich: Wer gibt seinen Führerschein nach der bestandenen Prüfung gleich wieder zurück, wenn der Prüfer geschlafen hat, als er immer BEI ROT ÜBER DIE KREUZUNG fuhr? Eigentlich wär das doch jetzt schon bald zu Recht verjährt. Wie war das gestern im Radio: Bayreuth will sich ZEIT lassen, gründlich prüfen, hat der Rektor gesagt. Ich glaub: Er kriegt ihn wieder!! Seinen Lappen!

2015: DIE UNIVERSITÄT BAYREUTH BESTEHT DARAUF, ZU GUTTENBERG MÖGE RESPEKTIEREN, DASS DAS ABERKENNEN DES DOKTORGRADS LEIDER AUS FORMALEN GRÜNDEN NICHT MEHR MÖGLICH IST, UND BITTET IHN, DIE ENTSCHULDIGUNG FÜR DAS LEIDER UNERKLÄRLICH GEBLIEBENE VERSAGEN DES MITTLERWEILE VERSTORBENEN DOKTORVATERS ANZUNEHMEN!

Okay, ich bewerb mich bei TITANIC...