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Forum: Übersicht > Frage zu Veröffentlichungen bei Duncker & Humblot


Kann mir jemand sagen, welche(n)
a) Zeitrahmen man für die Zeit zwischen Einreichung der Diss beim Verlag und dem Druck veranschlagen kann? b) Zeit zwischen Druck der Diss und normalem Handel im Buchlagen liegt oder liegen kann und wieso?

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Klare Antwort. Es kommt darauf an: a) drei bis sechs Monate. b) ein bis zwei Monate.

Bei mir war es mit Dunker & Humblot wie folgt:

  • Einreichung der Doktorarbeit erstmals Juli 2006. Vier Wochen später: Annahme zur Veröffentlichung und Unterzeichung des Verlagsvertrages.
  • September 2006 bis Juli 2007: Umfangreiche (nicht inhaltliche) Überarbeitung des Manuskripts nach den Verlagsvorgaben (Gliederung, Fußnoten, Querverweise, Sachverzeichnis, Rechtschreibung).
  • Juli 2007 bis Oktober 2007: Korrektur der Satzfahnen. Schneller geht es, wenn man eine selbst erstellte Druckvorlage einreicht.
  • Druck: Ca. November 2007.
  • Veröffentlichung: Dezember 2007. In den Buchhandlungen liegen solche Arbeiten (Auflage 200 bis 400) seltenst aus. Bezug über den Verlag bzw. Bestellung bei den Buchhändlern (v.a. Bibliotheken).

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Danke für die Anwort.

Zeitlich denke ich weiterhin über folgende Lücke nach. Die Aushändigung der Promotionsurkunde erfolgte am 28.01.2009 lt. dpa. Folglich müssen die Pflichtexemplare am 27. oder 28. Januar in der Uni Bayreuth abgegeben worden sein.

  • Am 16./17. Februar 2009 konnte mein Buchhändler die Diss nicht bestellen.
  • Sie lag laut telefonischer Auskunft der Uni Bayreuth weder der Bibliothek noch auf Nachfrage in der Rechtswisschaftlichen Fakultät vor.

Woran kann das liegen?

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Na ja, das kann schon ein bisschen dauern, bis die Exemplare in die Pipline kommen. Halte ich jetzt nicht für so ungewöhnlich, dass da zwei Wochen dazwischen liegen können.

Die Pflichtexemplare werden vom Verlag zusammen mit den Freiexemplaren nach Hause geschickt. Das war bei mir Anfang Dezember 2006 (1. Woche). Ich schickte die Pflichtexemplare an das Dekanat der Fakultät, bei der ich promoviert habe. Kurz darauf (aber nicht gleichzeitig, ein paar Tage waren es schon, wobei ich auch nicht unmittelbar danach danach gegooglet habe) tauchte mein Buch in den Buchhändlerlisten auf (und versaut mir seitdem meine Googleliste...). Wie der Verlag das macht, weiß ich nicht. Noch im Laufe des Dezember wurde ein Großteil der Exemplare abgesetzt (hauptsächlich an die Bibliotheken, auch hier weiß ich nicht, wie die Bestellung erfolgt. Scheinbar wird die gesamte Reihe beschafft).

Wenn der Hintergrund der Titelmissbrauch sein sollte, so ist das so oder so zwecklos. KTG wird spätestens seit der Vorlage des Verlagsvertrages beim Dekanat eine sog. vorläufige Titelführungsbefugnis bekommen haben. Da kommt es dann auf die Ablieferung der Pflichtexemplare gar nicht an. Allerdings ist eine solche Titelführungsbefugnis üblicherweise auf zwei Jahre begrenzt und auch Duncker & Humblot fühlt sich nur zwei Jahre an seinen Verlagsvertrag gebunden. 2008 wurde es also eng für KTG, er musste sein Machwerk drucken lassen. Warum er - vermutlich 2006, als die Plagiatshandlungen noch ganz frisch gewesen sein dürften - Duncker & Humblot gewählt hat, was die Entdeckbarkeit ennorm steigert, ist mir ein Rätsel. Eine bei D & H veröffentlichte Diss steht in jeder Juristischen Uni-Bibliothek. Ob ein Studen für eine Seminararbeit oder ein Doktorand zu einem ähnlichen Thema, der ehrlich arbeitend die Quellen vergleicht - das Risiko ist nicht gering. Warum hat KTG nicht Irgendeinen Billig-Verlag (Books on Demand) genommen, der es in keine Bibliothek schafft? Eine solche Veröffentlichung wäre auch nie rezensiert worden...