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Worum geht es hier...?[]

Auf dieser Seite werden Informationen, insbesondere Pressemitteilungen zur Diskussion um wissenschaftliches Fehlverhalten dokumentiert.

Wissenschaftlich unredliches Verhalten rückt (auch dank der Arbeit von GuttenPlag Wiki) verstärkt in die mediale Öffentlichkeit. Plagiate, wie sie bei Guttenberg gefunden wurden, also das Übernehmen von Texten ohne entsprechende Zitation, sind nur eine Form, in der die unerlaubte Übernahme fremden geistigen Eigentums stattfinden kann. Auch das Übernehmen von Forschungsergebnissen, an denen man gar nicht, oder nicht maßgeblich beteiligt war, um sie dennoch als eigene auszugeben, findet sich immer wieder. Besonders gravierend ist es, wenn Forschungsergebnisse manipuliert wurden, um Thesen zu untermauern, die durch die Forschung eigentlich widerlegt wären, oder indem man sich die Forschung ganz 'erspart' und Ergebnisse erfindet. Solch wissenschaftliches Fehlverhalten kann auch dann, wenn es erst nach der Dissertation erfolgt ist, zur Aberkennung des Doktorgrades führen (so z.B. im Falle Hendrik Schön).

Damit Wissenschaft wirklich Wissen schaffen kann, das Grundlage nicht nur für Schulwissen, sondern auch für politische Entscheidungen, Wirtschaft, Produktion, Recht, Gesundheit und vieles mehr sein kann, müssen sich alle Menschen darauf verlassen können, dass wissenschaftliches Wissen korrekt generiert und weiter vermittelt wurde. Nur so kann letztlich aus allen einzelnen Leistungen von WissenschaftlerInnen zusammen das Fundament unserer Gesellschaft, unseres Umgangs mit unserer Umwelt bis hin zur Identität eines jeden einzelnen Menschen entstehen.

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Weitere Materialien zu wissenschaftlichem Fehlverhalten[]

Das könnte Sie auch interessieren:




Aktuelles und Allgemeines[]

Allgemeines[]



Juni 2011[]

7. Juni 2011[]




6. Juni 2011[]

  • sueddeutsche.de: Kampf um geistiges Eigentum - Wissenschaft: Der Chef darf klauen - oder? (Hermann Horstkotte) "Darf ein Institutsleiter bestimmen, welche Wissenschaftler seines Instituts als Autoren auf Publikationen genannt werden - unabhänging von der tatsächlichen Autorenschaft? Ein Forscher in Bremen bezichtigte seinen Chef deshalb des geistigen Diebstahls - und verlor prompt seinen Job."




5. Juni 2011[]

  • thestar online (Malaysia): Putting a stop to plagiarism (Dr. Megawati Omar) "IT IS the season of marking assignments and other scholarly work in universities, and most of those involved are already weary of the unpleasant evidence of plagiarism. It is indeed a chilly thought that some are plagiarising – sometimes taking entire paragraphs verbatim from the Internet – without any qualms." Opinion




4. Juni 2011[]

  • NZZ Online: Mogeln – im Dienst der Erkenntnis (Eduard Kaeser) "Über das Fabrizieren, Trimmen und Frisieren von Forschungsergebnissen und über den Theoretiker als Trickster
    Unredliches lässt sich von redlichem Verhalten in den Wissenschaften nicht immer so einfach unterscheiden wie in den Fällen des plagiatorischen Betrugs. Das hat verschiedene Gründe, wie ein Rückblick in die Wissenschaftsgeschichte zeigt."
  • WELT ONLINE: Ein Viertel Guttenberg "Ein schärferes Vorgehen gegen kriminelle Energie fordert jetzt der Vizerektor der Universität Salzburg. 'Beihilfe zur Erschleichung wissenschaftlicher Leistung' solle unter Strafe gestellt werden, meint Rudolf Mosler. Auch in seiner Heimatstadt gibt es eine Firma, die akademisches Ghostwriting anbietet. Eine Dissertation kann man bei ihr für schlappe 8000 Euro bekommen. Der per Zahlschein promovierende Kunde muss schriftlich versichern, die Dienstleistungen im Rahmen des Gesetzes zu verwenden." Kommentar




3. Juni 2011[]




2. Juni 2011[]

  • Stuttgarter Nachrichten: Plagiatsaffäre: Strafanzeige gegen Matthias Pröfrock (Rainer Wehaus) "Waiblingen - Der Waiblinger Landtagsabgeordnete Matthias Pröfrock (34) gerät wegen der Plagiatsvorwürfe gegen seine Doktorarbeit immer stärker unter Druck. Nach Informationen unserer Zeitung ist bei der Tübinger Staatsanwaltschaft eine Strafanzeige gegen den CDU-Politiker eingegangen. 'Der Vorwurf lautet auf Verletzung des Urheberrechts und Betrug', sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auf Anfrage. Ob es zu Ermittlungen kommen werde, hänge auch von der wissenschaftlichen Überprüfung der Doktorarbeit ab. 'Wir warten ab, zu welchem Ergebnis die Universität Tübingen kommt', sagte der Behördensprecher."




1. Juni 2011[]

  • derStandard.at (Österreich): Mögliches Hahn-Plagiat: Ergebnis im Herbst (red, APA, derStandard.at) "Agentur für Wissenschaftliche Integrität arbeitet an Gutachten und will auch die Ergebnisse des Plagiatjägers Stefan Weber miteinbeziehen"
  • RL (Rumänien): Încă un oficial european acuzat de plagiat (Alex Tocilescu) "...Cazurile de plagiat ştiinţific s-au înteţit în ultima vreme în Europa; astfel, fostul ministru german al Apărării, Karl-Theodor zu Guttenberg, s-a retras din viaţa politică la începutul lunii martie, după ce s-a dovedit că o mare parte a tezei sale de doctorat fusese compilată din diferite surse care nu erau trecute în notele de subsol."
  • SPIEGEL ONLINE: Weiterer FDP-Politiker unter Plagiatsverdacht (fln/dapd) Am späten Nachmittag des 1. Juni veröffentlicht VroniPlag den nächsten Plagiatsfall - "Die Plagiatsjäger im Netz graben weiter: Sie wollen in der Doktorarbeit des FDP-Bundestagsabgeordneten Bijan Djir-Sarai Plagiate entdeckt haben. Die Uni Köln prüft die Arbeit, der Parlamentarier weist die Vorwürfe zurück."
  • Stern.de: Universität entscheidet noch im Juni über Koch-Mehrins Doktortitel (AFP) "Die Universität Heidelberg will noch in diesem Monat entscheiden, ob sie der FDP-Europaabgeordneten Silvana Koch-Mehrin den Doktortitel aberkennt. Koch-Mehrin sei Anfang Mai eine Dokumentation mit vorläufigen Prüfergebnissen zu den Plagiatsvorwürfen gegen ihre Dissertation zugesandt worden, teilte die Uni am Mittwoch mit. Dazu liege unterdessen eine Stellungnahme der FDP-Politikerin vor. Überdies habe Koch-Mehrin um die Möglichkeit einer persönlichen Anhörung gebeten, die der Promotionsausschuss der Philosophischen Fakultät ihr eingeräumt habe."




Mai 2011[]

31. Mai 2011[]

  • sueddeutsche.de: Würzburg: Promotionsskandal - Entsetzen über die "Doktorfabrik" (Olaf Przybilla) "Es bestehe der dringende Verdacht, dass am medizinhistorischen Institut bis vor sechs Jahren "maßgeschneidert, nach Auftrag und manchmal mit geringer Qualität gearbeitet worden sei", hatte der Dekan der medizinischen Fakultät, Matthias Frosch, erklärt." [1]
  • zdf.de: Faule Doktortitel - Frontal 21 ZDF Mediathek "Ein Berater soll gezielt Ärzte und Zahnärzte an einen früheren Professor der Universität Würzburg vermittelt haben. Universität, Staatsanwaltschaft und Deutsche Forschungsgemeinschaft ermitteln jetzt."

30. Mai 2011[]



29. Mai 2011[]

  • Ahlener Zeitung: Doktor Dreist - Plagiatsverdacht an der Universität Münster (Karin Völker) "Münster - Bayreuth, Konstanz, Bonn: Landauf landab sind die Universitäten jetzt mit Verdachtsfällen konfrontiert, Doktortitel an ihren Fakultäten könnten ermogelt worden sein. Dass nun auch die Universität Münster mit ihren rund 700 jährlichen Promotionsverfahren ihren ersten ernsthaften Plagiatsverdacht prüft, ist darum nicht besonders erstaunlich."
  • FAZ.NET: Plagiatsverdacht - Kreativ zitiert (Christiane Hoffmann) "Schon wieder die FDP: Nach Silvana Koch-Mehrin und Jorgo Chatzimarkakis verdächtigen anonyme Plagiatsucher nun Bijan Djir-Sarai, Mitglied des Auswärtigen Ausschusses. Er sieht 'zur Zeit keinen Anlass zu einer Stellungnahme'."


28. Mai 2011[]

  • fudder: Plagiate an der Uni: Alles nur geklaut? (joana) "Und ewig lockt das Internet: Man stibitze einen fertigen Text, verquirle ihn mit einigen eigenen Sätzen, formatiere ihn neu – und fertig ist die Seminararbeit."


27. Mai 2011[]

  • Augsburger Allgemeine: Gefälschte Doktorarbeiten - Die Plagiatsjäger (Josef Karg) "Der Gründer von 'VroniPlag Wiki' berichtet, warum er Doktorarbeiten nach 'Abschreibereien' durchforstet. Nach Guttenberg und Koch-Mehrin stehen weitere Politiker im Fokus."
  • Berliner Kurier: Guttenberg andersrum - Professor schrieb bei eigenem Studenten ab (M. BÖTTCHER) "Berlin – Abschreibe-Skandal an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW). Ein Professor klaute bei der Diplomarbeit eines Studenten. Guttenberg, nur andersherum! Rausschmiss? Denkste! Denn die Uni hält streng geheim, wer der Übeltäter ist. Rückblick: März 2010. Ein HTW-Absolvent entdeckt, das Textstellen eines wissenschaftlichen Buches – verfasst von einem HTW-Professor – mit seiner Diplomarbeit übereinstimmen. Ungekennzeichnet. Er informiert die Hochschule. Die Prüfungskommission wertet das Ganze als Plagiat."
  • sueddeutsche.de Vorwürfe gegen die Uni Würzburg: Die Doktorfabrik (Olaf Przybilla) "2005 sind mehrere Schriften im medizinhistorischen Institut gefunden worden, niedergelegt in der Handschrift des Emeritus. Diese Schriften stimmen in weiten Teilen mit zuvor eingereichten Doktorarbeiten überein. Als das entdeckt wurde, hätte das doch die sofortige Aberkennung der Titel bedeuten müssen. Wenn der Papa an der Hausarbeit des Sohnes mitwirkt, kann das nur eine Konsequenz haben: Note ungenügend."
  • FOCUS ONLINE : Doktorarbeiten: Plagiatsvorwürfe an der Uni Würzburg (mb/dpa) "Die jetzige Prüfung steht im Zusammenhang mit einem Mitte März bei der Universität Würzburg eingegangenen anonymen Schreiben, wonach jahrelang am Institut für Geschichte der Medizin durch den dortigen inzwischen emeritierten Professor eine regelrechte „Doktorfabrik“ bestand. So sollen niedergelassene Ärzte und Apotheker gegen entsprechende fünfstellige Zahlungen sich den Titel nebst Arbeit aus der Feder des Professors oder seiner Mitarbeiter gekauft haben. Er wurde bereits 2009 zu einem Strafbefehl in Höhe von 14 400 Euro verurteilt, weil ihm nachgewiesen worden war, dass er von einem Promotionsberater 6 000 Euro für Forschungen an seinem Institut angenommen hatte."


26. Mai 2011[]

  • EurActiv.com: Austrian commissioner faces plagiarism accusations "The academic record of EU Regional Policy Commissioner Johannes Hahn has been called into question after an expert group listed 76 cases of plagiarism in his 1987 doctoral thesis. Hahn denied the charges and claimed they were 'politically motivated'. EurActiv Germany reports."
  • Pressemappe: iX stellt Plagiaterkennungssysteme auf den Prüfstand Software gibt erste Hinweise auf "geklaute" Texte "Die Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW Berlin) testet seit Jahren Plagiaterkennungssysteme und hat die fünf besten auf die Guttenberg-Dissertation angesetzt: PlagAware, Turnitin/iThenticate, Ephorus, PlagScan und Urkund. Die Ergebnisse wurden anschließend mit denen des GuttenPlagWiki verglichen.


25. Mai 2011[]

  • Bild.de: So arbeiten Plagiatsjäger auf „Vroniplag" - BILD.de sprach mit einem Insider "'Vroniplag Wiki' – auf dieser Webseite suchen Internetnutzer anonym nach Plagiaten in Doktorarbeiten. Prominente, Politiker und Professoren stehen auf der Liste der zu prüfenden Arbeiten. Die Macher von 'Vroniplag' sind schwer zu erreichen, reden in der Regel nicht öffentlich über ihre Arbeit, und wenn dann anonym. BILD.de gelang es, mit einem von ihnen zu sprechen."
  • Zeit Online: Studenten sind ohne Google aufgeschmissen (Gerd Klöck) "Ein Studium ohne Google ist nicht mehr denkbar, doch Unis müssen Studenten echtes wissenschaftliches Interesse vermitteln. Ein Dilemma, meint Professor Gerd Klöck."


24. Mai 2011[]

  • Deutschlandfunk: Ehrenkodex für Doktoranden (Carmen Woisczyk) Verbesserte Vorsorge gegen wissenschaftliches Fehlverhalten an der TU Braunschweig, insbesondere gegegen Plagiate. Sven Wakowski: „Grundsätzlich kann man sagen, dass im Maschinenbau ein Abschreiben von anderen Schriften eher unwahrscheinlich ist, weil es doch thematisch sehr speziell ist. Trotzdem ist es so, dass durch die vielen fachlichen und überfachlichen Gespräche, die man mit dem Doktorvater hat, dieser in jeden Schritt mit einbezogen ist und kontinuierlich jeden Fortschritt sieht, sodass, falls es da Probleme gibt oder falls man da in Anführungsstrichen nicht so gut oder intensiv gearbeitet hat, dass das dann auffällt, sodass da mögliche Plagiate von vorneherein ausgeschlossen werden können.“
  • Spiegel Online: Doktorarbeit von EU-Kommissar Hahn - Gutachten erhärtet Plagiatsverdacht (cht) "Johannes Hahn, EU-Kommissar und ehemaliger österreichischer Wissenschaftsminister, steht weiter unter Plagiatsverdacht. Akribisch weist ihm nun ein neues, von den österreichischen Grünen beauftragtes Gutachten abgekupferte Stellen nach. Der Beschuldigte wittert eine Kampagne."


23. Mai 2011[]

  • derStandard, Österreich: Gutachten: Johannes Hahn hat sich Doktortitel "erschlichen" (Lisa Aigner) "Das Gutachten von Plagiatsjäger Stefan Weber ergab, dass insgesamt 16,7 Prozent der Gesamtzeilenanzahl der Arbeit von Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP) plagiiert wurden. Weber hat in seinem Gutachten 76 Plagiatsfragmente auf 64 Seiten gefunden, insgesamt hat die Dissertation 254 Seiten. Teilweise habe Weber seitenweise abgeschriebene, nicht gekennzeichnete Zitate gefunden, so der Grüne Peter Pilz bei der Präsentation des Gutachtens."
  • Frankfurter Rundschau: Bestnote für die Kopie (Götz Aly) "Am Otto-Suhr-Institut in Berlin kupfern Studenten fleißig ab. Eine Plagiatorin berichtet, Folge zwei."
  • Die Presse.com: Grüne: Johannes Hahn-Dissertation ist Plagiat (Regina Pöll) "EU-Kommissar Hahn soll weite Teile seiner Dissertation abgeschrieben haben ,erhob 'Plagiatsjäger' Weber für die Grünen. Diese fordern nun seinen Rücktritt. Für Pilz ist klar: Hahn sei ein 'Doktoratsschwindler'."


22. Mai 2011[]

  • netzwelt.de: Verkehrte Neztwelt: Doktor-Remix oder die ehrliche Wissenschaft "Im ersten Schritt gibt der Doktorand auf der Webseite das Thema der geplanten Arbeit an. Zusätzlich gibt er 20 oder dreißig wichtige Stichwörter, Fachbegriffe oder Schlagwörter an, die in seiner Arbeit vorkommen. Jetzt sucht der Internet-Dienst auf den Webseiten der akademischen Welt nach Texten, in denen diese Begriffe vorkommen. Der Kunde kann sogar das gewünschte Sprachniveau vorher definieren. Die Software erkennt nämlich auch komplizierten Satzbau und Fremdwörter. Nach einigen Stunden erhält der Kunde die Suchergebnisse. Für jeden Text generiert die Software automatisch ein dreizeiliges Abstract und markiert auch gleich die Stellen mit den gesuchten Stichwörtern."


21. Mai 2011[]

  • aerzteblatt-studieren.de: Plagiate in der Wissenschaft: Weitgehend totgeschwiegen" (Zylka-Menhorn, Vera; Hibbeler, Birgit; Gerst, Thomas) Befragung des Deutschen Ärzteblattes zur Häufigkeit von Plagiaten an den medizinischen Fakultäten. Gespräch mit der Plagiatforscherin Debora Weber-Wulff. Die Rolle von wissenschaftlichen Beratern ('Ghostwriting')"
  • Berliner Kurier: Plagiatswächter - Die Jäger der falschen Doktoren (Dimitri Soibel) "Köln – Aus einer schlichten Dreizimmerwohnung in Köln-Deutz verwaltet Tim Bartel die Webseite, vor der jetzt die Mächtigen zittern. Computer, Schreibtisch, zwei Monitore. Mehr ist gar nicht nötig. Nur gute Kontakte zu 'Bloggern' mit viel Leidenschaft für die Wahrheit. Die Jäger der falschen Doktoren!"
  • Erbloggtes (Blog): Plagiatsvertuschung an der HTW Berlin – "Am Donnerstag, 19.05.2011, berichtete der [Medienwissenschaftler Thomas Simeon] in seinem Kurs „Kommunikationssoziologie“ über einen von der Hochschulleitung der HTW vertuschten Plagiatsfall, in dem ein Professor einen Text von einem Studenten plagiiert habe [...]. Besondere Brisanz erhält dieser Fall dadurch, dass die bekannte Plagiatsforscherin Debora Weber-Wulff, die an der HTW das „Portal Plagiat“ unterhält und unter dem Namen WiseWoman in den PlagiatsWikis VroniPlag und GuttenPlag aktiv ist, nach der ZDF-Sendung „Frontal 21“ (am 17.05.2011) im Chat gefragt wurde, was sie zu Gerüchten über einen Plagiatsfall an der HTW sagen könne. Weber-Wulff äußerte sich, so Simeon, nur zurückhaltend und schrieb auf Nachfragen hin: „Ich darf als Beamtin zu gewissen Vorgängen, von denen ich Kenntnis habe, mich nicht öffentlich äußern.“" - Allerdings hat WiseWoman etwas hier geschrieben zum "Fall".
  • SR-ONLINE.DE (Saartext): Saarbrücken: Schmitt glaubt nicht an neue Plagiate "Der Vizepräsident der Universität des Saarlandes, Schmitt, hält Plagiatsfälle bei Dissertationen im Saarland in der Zukunft für unwahrscheinlich. Das sagte Schmitt im SR Fernsehen. Bislang habe es an der Saar-Uni erst einen Plagiatsfall unter den Promovierenden gegeben. Zudem habe man Mechanismen geschaffen, um Täuschungen in der Wissenschaft zu vermeiden. Dazu gehöre u.a.die frühe Aufklärung und Sensibilisierung der Studierenden in den Seminaren. Zugleich betonte Schmitt das Gewicht der Dissertation für die Arbeit in Führungspositionen."


20. Mai 2011[]

  • jetzt.de / Süddeutsche Zeitung: Gehört Schummeln zum Studium? (pierre-jarawan) "Der Soziologe Sebastian Sattler beschreibt in seiner Abschlussarbeit Fakten und Gründe rund um das Thema "Plagiate in Hausarbeiten". Seine Zahlen sind mindestens bedenklich."
  • Journal Frankfurt: Plagiats-Professorin hat gekündigt "Die Professorin der Fachhochschule, die einen auf "zu Guttenberg" gemacht hat, hat gekündigt. Für die Fachhochschule ist der Plagiatsfall somit abgeschlossen. Von weiteren Untersuchung wird abgesehen."
  • Spiegel Online: Doktortitel gegen Geld: "Wir legalisieren das!" (Das Interview führte Christoph Titz) "Ein gekaufter Titel von einer staatlichen Hochschule, geht das? Martin Köttering, Präsident der Hamburger Kunsthochschule, meint ja - wenn Bürgermeister Scholz auch gleich einen Titel kauft. Doktor "des Geldes wegen" heißt der schräge Hut, der unernst auf ernste Sorgen hinweist."


19. Mai 2011[]

  • br-online.de (Bayern 2): GuttenPlag Wiki und Co. Wer sind die Plagiatsjäger im Internet? "Karl-Theodor zu Guttenbergs Rücktritt war auch auf ihre Arbeit zurückzuführen: Die anonymen Mitarbeiter der Internetseite GuttenPlag haben gezeigt, wie viele Seiten in seiner Doktorarbeit als Plagiat gelten müssen. Was treibt die Jäger eigentlich an, die sich immer mehr Doktorarbeiten vornehmen?" (Audio-Datei)
  • DERWESTEN: Kaufte sich Baumhögger Doktortitel? (Kathrin MelliwaDirk BergerGerald Nill) "Laut Unterlagen, die unserer Zeitung vorliegen, soll der 65-Jährige den Titel im Jahr 1991 an der 'Universitas Helvetiensis Sedis Urbis Turicensis' erworben haben. Eine nicht existierende 'Briefkasten-Universität', wie Nachforschungen ergeben. Statt einer Adresse liefert das Internet bei Eingabe des Institutnamens lediglich eine Seite, die weitere mutmaßlich falsche Doktoren nennt. Jene 'Schweizerische Universität Zürich', so der schlichtere deutsche Name, wird zudem als mittlerweile nicht mehr existierende 'Titelmühle' bezeichnet.
  • Märkische Allgemeine: Plagiatoren am Pranger - Seit „Guttenplag“ machen immer mehr Plagiatswikis Jagd auf Prominente (MAZ) "POTSDAM - Debora Weber-Wulff wollte ihre Freude gar nicht verhehlen. Die als Plagiatsjägerin bekannt gewordene Professorin für Medien und Informatik an der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) kam vergangene Woche aus einer Besprechung, als sie erfuhr, dass der Juristin Veronica Saß, der jüngeren Tochter des ehemaligen Bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber, der Doktortitel aberkannt worden war. Die Universität Konstanz fand nach abermaliger Sichtung ihrer Dissertation, dass 'erhebliche Teile der Arbeit Plagiate darstellen'."


18. Mai 2011[]

  • compliancemagazin.de: Promotionsbetrug an deutschen Unis "SPD-Fraktion fordert Kriterien zum Umgang mit Fällen wissenschaftlichen Fehlverhaltens [...] Bundesregierung soll Vorschläge unterbreiten, wie man dem 'akademischen ghostwriting' entgegenwirken kann, und die Entwicklung von Anti-Plagiatssoftware unterstützen"


17. Mai 2011[]

  • Deutschlandfunk: „Plagiate sind ansteckend“ (Sebastian Sattler im Gespräch mit Sandra Pfister) Der Soziologe Sebastian Sattler untersuchte Hausarbeiten auf Betrugsfälle: „Wenn Studenten merken, dass in ihrem Umfeld mit Erfolg plagiiert wird, steigert das auch ihre Bereitschaft, selber abzuschreiben.“ - MP3.


16. Mai 2011[]

  • Berliner Zeitung: Meine kleinen Guttenbergs von der freien Universität Berlin (Götz Aly) " Es ist an der Zeit, dieses verantwortungslose Nichtstun, das hinter dem hochtrabenden Begriff "Hochschulautonomie" versteckt wird und sich in ineffizienter Selbstverwaltungsfolklore auslebt, zu beenden. Auf diesem Treibsand bauen Betrüger wie Guttenberg."
  • Frankfurter Rundschau: Meine kleinen Guttenbergs (Götz Aly) "Tatort Hochschulseminar, 20 Hausarbeiten, darunter zwei Plagiate. Dies ist keine Enthüllung, sondern leider Uni-Alltag." (Ähnlich, aber nicht textidentisch mit dem Beitrag in der BZ)
  • Spiegel Online: Doktortitel in der Wirtschaft: "Es gibt viele Leute, die jetzt zittern" (Kristian Klooß und Nils-Viktor Sorge) "Erst Politiker wie Guttenberg und Koch-Mehrin - bald auch Wirtschaftsbosse? Deutschlands Firmen bangen um die Doktortitel ihrer Führungskräfte. Schon suchen Plagiatsjäger nach Betrügern, oft kommen Hinweise von Neidern aus dem direkten Umfeld. Ein erster Name macht die Runde."
  • Spiegel Online: FDP-Politiker unter Doktorpfusch-Verdacht: "Zitate ohne Anführungszeichen" (Christoph Titz) "Er bescheinigte Guido Westerwelle kürzlich einen "Igitt-Faktor", jetzt steht der liberale Europapolitiker Jorgo Chatzimarkakis selbst am Pranger: Internet-Plagiatsjäger weisen dem FDP-Politiker abgekupferte Stellen in seiner Doktorarbeit nach. Die Uni Bonn prüft jetzt die Arbeit."




Anfang bis Mitte Mai 2011[]


14. Mai 2011

  • Berliner Morgenpost: "Betrugsfälle auch in Zukunft nicht auszuschließen" "Causa Guttenberg Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) will aus den jüngsten Plagiatsvorwürfen Konsequenzen ziehen. Eine Analyse der aktuellen Fälle sei in Arbeit, sagte HRK-Präsidentin Margret Wintermantel im Deutschlandradio Kultur. Doktoranden sollten regelmäßig über die Fortschritte ihrer Arbeit berichten. Vielleicht müsse man gerade bei externen Promotionen, wie im Falle des Ex-Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), genauer hinschauen, betonte Wintermantel."
  • bildungsklick.de: Der Fall Guttenberg und die Suche nach der wahren Promotion (Karl-Heinz Reith und Manfred Präcklein) "Konflikte um die Rechtmäßigkeit des begehrten Doktortitels finden sich immer wieder in der langen Universitätsgeschichte. Nicht selten landet der Streit um die Aberkennung des akademischen Grades auch vor dem Kadi, wie der Deutsche Anwaltsverein zu berichten weiß. Der Promotionsexperte und Münchner Wirtschaftsprofessor Manuel René Theisen geht davon aus, dass es bei bis zu 300 der rund 25 000 neuen Promotionen pro Jahr unredlich zugeht."
  • DW-WORLD.de (Deutsche Welle): "Die Wissenschaft ist unser höchstes Gut" (Nils Naumann, Red.: Arne Lichtenberg) "Im Verborgenen durchsuchen sie Doktorarbeiten auf Plagiate. Sie sind anonym und keiner kennt ihren wirklichen Namen. Zwei Politiker brachten sie schon zu Fall. DW-WORLD hat mit einem der Plagiatsjäger gesprochen."
  • KURIER Österreich: Plagiat: Doktor Google und Magistra copiae "...Aber ist das ein rein deutsches Phänomen, sind sie an den Unis besonders unredlich, kupfern sie ab, wo sie nur können, während der akademische Rest in Europa jahrelang brav vor sich hinstuckt? 'Ich habe da eine Vermutung', sagt Professor Doktor Wolfgang Löwer vom Institut für Öffentliches Recht der Universität Bonn. 'Ich denke, der Grund, warum im Ausland kaum Fälle bekannt werden, ist schlichtweg, dass dort lange nicht so intensiv auf Plagiate geprüft wird, wie bei uns.' Löwer erzählt auch gleich vom Fall eines Studenten, dem ein Plagiat nachgewiesen werden konnte, was eine niederländische Uni aber nicht hinderte, ihm dennoch ein Doktorat auszuhändigen."
  • WELT ONLINE: Was ist der Doktorhut noch wert? (Ileana Grabitz) "Ob sich zu Guttenberg, Koch-Mehrin & Co karrieretechnisch betrachtet je von den Plagiatsvorwürfen erholen, wird sich zeigen. Kienbaum-Berater Drosten zufolge könnte der Doktortitel von den aktuellen Vorfällen am Ende gar profitieren: Nachdem die zuständigen Universitäten so scharf reagiert hätten, sei zumindest klar geworden, dass man sich einen Doktor nicht erschummeln sollte. "Das ist eine Warnung an alle, die mit einem gekauften Titel liebäugeln - und ein großes Problem für all die, die bereits einen gefälschten Doktor im Lebenslauf stehen haben", sagt Drosten."


13. Mai 2011

  • taz.de: Kontrolle ist besser (dpa) "DOKTORARBEITEN Universitäten in Hamburg und Hannover prüfen Konsequenzen aus den Promi-Plagiatsaffären. In der Debatte: mehr Kontrollsoftware, schärfere Promotionsordnungen"
  • Berliner Morgenpost: Berlins Unis verschärfen Promotionsordnung (Florian Kain und Christoph Wenzel) "Guttenberg, Koch-Mehrin, Saß – Berlins Universitäten reagieren auf die spektakulären Plagiatsaffären. Vorreiter ist dabei die HU. Mit eidesstattlichen Erklärungen und Computerprogrammen sollen Plagiate in Zukunft verhindert werden."
  • sueddeutsche.de: Kampf den Schmalspur-Doktoren (Maria Holzmüller) "Jetzt war es an der Bayreuther Kommission höchstpersönlich, Empfehlungen für die Wissenschaftswelt auszusprechen, um anderen Hochschulen eine Schmach wie nach der Affäre Guttenberg zu ersparen. Und tatsächlich setzt der Abschlussbericht einen Schwerpunkt auf nötige Veränderungen im Verfahren - nicht ohne jedoch zu betonen, dass ein Fall Guttenberg an jeder beliebigen Hochschule in Deutschland hätte passieren können, nicht nur in Bayreuth"
  • sueddeutsche.de Genug gemenschelt (Thomas Steinfeld) "Wenn ein Sportler des Dopings überführt wird, dann gilt es als ausgemacht, allen Beteuerungen des Betroffenen zum Trotz, dass die fremde Materie nicht ohne sein bewusstes Zutun in seinen Körper geraten sein kann. Das Gleiche gilt für einen Dieb, zumal, wenn das Diebesgut in dessen Wohnung gefunden wird. Wenn ein Sportler des Dopings überführt wird, dann gilt es als ausgemacht, allen Beteuerungen des Betroffenen zum Trotz, dass die fremde Materie nicht ohne sein bewusstes Zutun in seinen Körper geraten sein kann. Das Gleiche gilt für einen Dieb, zumal, wenn das Diebesgut in dessen Wohnung gefunden wird."
  • WELT ONLINE: Plagiatsaffären erschüttern Prüfungspraxis an den Unis "Karl-Theodor zu Guttenberg, Silvana Koch-Mehrin - angesichts der Affären um gefälschte Doktorarbeiten von Politikern und die breite Diskussion um die Glaubwürdigkeit des Wissenschaftsbetriebs stellen viele Hochschulen ihre Prüfungsordnungen für Doktoranden auf die Probe."


12. Mai 2011

  • Basler Zeitung: Joe Ackermann auf Liste der Plagiatsjäger (vin) "Nach dem Fall Guttenberg nehmen Online-Aktivisten andere Prominente mit Doktortitel ins Visier. Eine Website nennt 200 Dissertationen, die auf Plagiate geprüft werden sollen. Problematisch ist der Generalverdacht."
  • BZ-News aus Berlin: Unis wappnen sich gegen Plagiate (dpa/B.Z.) "Berlins Universitäten wollen sich besser gegen Plagiate schützen. Die Wege dazu sind unterschiedlich."
  • Deutschlandfunk: "Es gibt unendlich viele Fälle" (Norbert Bolz im Gespräch mit Friedbert Meurer) "Guttenberg und Koch-Mehrin haben abgeschrieben, doch: 'Das ist sicher nur die Spitze des Eisberges', meint der Medienwissenschaftler Norbert Bolz und ist sich sicher, dass sehr viele Doktoranden, die schon im Berufsleben stehen, aber keine Zeit haben, wissenschaftlich zu arbeiten, 'Zuflucht nehmen zu derartigen Hilfen des Abschreibens'."
  • Focus Online: Silvana Koch-Mehrin - Uni Heidelberg sucht trotz Rücktritt weiter nach Plagiaten (gxs/dapd) "Trotz des Rücktritts der FDP-Politikerin im Europaparlament Silvana Koch-Mehrin sucht die Universität Heidelberg weiter nach Plagiaten in Koch-Mehrins Doktorarbeit. Ihr Rücktritt sei für das Prüfungsverfahren der Universität genauso unerheblich wie ihre „gesellschaftliche oder politische Rolle“, erklärte die Hochschule."
  • Hamburger Abendblatt: Universität Heidelberg prüft Vorwürfe gegen Koch-Mehrin (abendblatt.de/ryb) "Hamburg/Heidelberg. Immer neue Plagiatsvorwürfe halten Deutschlands Hochschulen und die Politik in Atem. Die Universität Bayreuth hat ihren Bericht zur Plagiatsaffäre des ehemaligen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) noch nicht veröffentlicht, da scheint die nächste Doktorarbeit zu platzen. Die renommierte Universität Heidelberg will die Vorwürfe gegen Silvana Koch-Mehrin möglichst rasch aufklären. Der Promotionsausschuss habe am Dienstag seine Arbeit aufgenommen und werde die 227 Seiten umfassende Dissertation der Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments nun prüfen, sagte Sprecherin Marietta Fuhrmann-Koch. Die Hochschule habe erst am Montag über die Internetplattform 'VroniPlag Wiki' von den Vorwürfen erfahren."
  • Hannoversche Allgemeine: Uni Hannover führt Software gegen Plagiate ein (Juliane Kaune) "Die Leibniz Universität Hannover führt eine Software gegen Plagiate ein. Außerdem müssen alle Doktoranden, die an der Hochschule promovieren, eine eidesstattliche Erklärung abgeben – und versichern, dass sie ihre Arbeit verfasst haben, ohne andere Werke zu kopieren."
  • Meedia: Der Wiki-Club, vor dem Doktoren zittern "Ein Volltreffer nach dem anderen: Hatte man als Berliner Abgeordneter früher noch Angst davor, mit seiner heimlichen Affäre erwischt zu werden, dürften viele akademische Würdenträger in den Reihen der Bundestagsfraktionen mittlerweile vor den anonymen Plagiatsjägern zittern: zu Guttenberg und Koch-Mehrin traten zurück. Und sogar die Stoiber-Tochter Veronika Saß wurde überführt. MEEDIA sprach mit einem Mitglied über den Workflow in der Community und die Freude über die Grimme-Preis-Nominierung."
  • Spiegel Online: Webjagd auf Promidoktoren: Im Visier der Plagiate-Polizei (Konrad Lischka und Matthias Kremp) "Guttenberg, Koch-Mehrin, Stoibers Tochter, wer kommt als nächstes? Plagiatsjäger im Netz feiern ihre Erfolge im Kampf gegen den Doktor-Schmu. 200 andere Prominente könnten das nächste Ziel der Dissertationsprüfer sein - allzu oft aber haben sie außer pauschalen Verdächtigungen nichts zu bieten."


11. Mai 2011

  • ZEIT ONLINE : Plagiatsaffäre: Doktor-Prüfung (Andreas Sentker) "Dabei haben nicht nur Guttenberg selbst, sein Doktorvater oder dessen Fakultät versagt. Beispielhaft zeigt der Fall, dass sich das System der Promotion in Deutschland überlebt hat und reformbedürftig ist."
  • Abendzeitung: Ärger mit dem Doktortitel - Plagiate: Erst obenauf, dann untendurch! (mue/Angela Böhm) "München - Politikprofis wissen es: Der Doktortitel zieht beim Wahlvolk, wenn einer auf dem Wahlzettel das Kürzel 'Dr.' voranstellen kann, steigen die Wahlchancen umgehend. Ist deswegen die Versuchung so groß, bei der Arbeit zu schummeln?"
  • Deutschlandfunk: Doktor pecuniae causa - Über Sinn und Unsinn eines beliebten akademischen Titels (Hans-Joachim Lenger) „Wenn die Universitäten und Hochschulen also jetzt damit beginnen, ihre Lehren aus der Causa Guttenberg zu ziehen, dann sollte - gerade in neoliberalen Zeiten - diese Ökonomie des Titels eine nicht geringe Rolle spielen. Was nämlich spräche dagegen, die Gesetze der Ökonomie tatsächlich zum Zug kommen zu lassen und einen Doktor pecuniae causa, also ‚des Geldes wegen‘, einzuführen?“
  • egofm.de: Tschüss Doktortitel. Guttenberg, Koch Mehrin und die Stoiber Tochter. "Es werden immer weniger. Es ist eben nicht mehr wie früher. Plagiate in wissenschaftlichen Arbeiten können immer schneller und einfacher gefunden werden. Dafür ist nicht nur das Internet verantwortlich, sondern auch Computer-Programme, die jedem auf die Schliche kommen. Wie du deine Bachelor-, Master-, Magister- oder eben auch deine Doktorarbeit selber überprüfen kannst - wir zeigen's dir." (Mit Audio-Beitrag)
  • FAZ: Der Fall Guttenberg (Heike Schmoll) "Dass der CSU-Kreisverband Kulmbach Guttenberg trotz dessen vorsätzlicher Täuschung und der Verschleierung eines Betrugs sofort wieder zum Delegierten für den Bezirks- und den Landesparteitag gewählt hat, wirft ein reichlich trübes Licht auf das Verhältnis von Politik zu Wissenschaft. Die Universität Bayreuth, deren Naturwissenschaftler schon ihre Felle bei der Drittmitteleinwerbung davonschwimmen sahen, musste diesen Plagiatsfall ungeahnten Ausmaßes schonungslos aufdecken, weil es nicht nur um die eigene Ehrenrettung, sondern um die Geltung grundlegender wissenschaftlicher Prinzipien überhaupt ging. Das Promotionsrecht ist und bleibt das Alleinstellungsmerkmal der Universitäten. Sie können es sich nicht gefallen lassen, dass ein Doktorand, wie populär der auch immer sein mag, das Prinzip der wissenschaftlichen Redlichkeit und Eigenständigkeit missachtet."
  • sueddeutsche.de: Der Fall Guttenberg und die Suche nach der wahren Promotion "Bayreuth/Berlin (dpa) - Das Urteil der Universität Bayreuth kann vernichtender kaum sein: Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat weite Teile seiner Doktorarbeit planmäßig abgeschrieben und vorsätzlich getäuscht."
  • suite101: Zu Guttenberg, Koch-Mehrin, Saß - Plagiatsaffären und kein Ende (Stephan Frey) „Aus wissenschaftlicher Sicht haben beide, Herr zu Guttenberg und Frau Veronica Saß, bei Frau Koch-Mehrin steht eine abschließende Beurteilung jedoch noch aus, sämtliche wissenschaftliche Standards verletzt. Dies gilt berechtigterweise als absolutes ‚No-Go‘ in der Wissenschaft. Die wissenschaftliche Sicht der Dinge ist daher eindeutig und nicht zu entschuldigen. Dieser neue Sachverhalt betrifft insbesondere alle derzeit Promovierenden, die nun quasi unter einer Art Generalverdacht geraten und bei Abschlussnoten womöglich Abschläge hinnehmen müssen, obwohl die Arbeit eigentlich höher zu bewerten wäre. Für die beurteilenden Professoren bedeutet die Betreuung einer Doktorarbeit in Zukunft geradezu eine Angstaufgabe, womöglich als Betreuer eines Plagiats in Verbindung mit diesem gebracht zu werden und dadurch die eigene wissenschaftliche Karriere, zu beschädigen.“
  • wisspub.net: „Kampf gegen wissenschaftliches Fehlverhalten aufnehmen“ (Heinz Pampel) "Unter diesem Titel hat die SPD gestern einen Antrag (17/5758) in den Bundestag eingebracht. Hintergrund sind die aktuellen Plagiatsaffären um zu Guttenberg, Koch-Mehrin und Saß. In dem Papier (PDF) wird die 'Verantwortung des Bundes für den Ruf des Forschungsstandortes Deutschland' betont. Nach Vorstellung der SPD-Fraktion soll die Bundesregierung zehn Maßnahmen zur Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis umsetzen."


10. Mai 2011

  • Stuttgarter Zeitung: Plagiatsvorwurf belastet Landtagseinzug "Zum Ausgang des Verfahrens will sich die Dekanin nicht äußern. Einen Schaden sieht sie 'für die Redlichkeit der Wissenschaft'. 'Solche Vorwürfe würde ich bei jedem Amtsträger für ein bisschen erschütternd halten', erklärt Remmert zu Pröfrocks Landtagsmandat."


9. Mai 2011

  • mittelstandsmanager.de: Doktortitel - wichtig oder nur schöner Schein? (Prof. Dr. Jörn-Axel Meyer) "Die Diskussionen um die Dissertation von Theodor zu Guttenberg haben bis heute wohl mehr Seiten gefüllt als die Arbeit selbst. Dabei ist der „Fall zu Guttenberg" nur ein Symptom für einen Trend in unserer Gesellschaft, sich mit akademischen Titeln zu schmücken. Das Thema ist nicht neu, aber selten so aktuell. Wir beobachten derzeit eine wiedererwachte Titelgier in Deutschland."
  • Stuttgarter Zeitung: Plagiatsaffäre zieht Kreise (Oliver Hillinger) "Als pikant bewerten Plagiatssucher, dass sich in Pröfrocks Promotion wie bei zu Guttenberg Passagen des wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages fänden, die für die Promotion zweckentfremdet worden seien. In der Zeit des Abfassens seiner Doktorarbeit war Pröfrock zeitweise Mitarbeiter im Berliner Büro des CDU-Bundestagsabgeordneten Joachim Pfeiffer."


6. Mai 2011

  • FAZ: Die Plagiatsaffäre und ihre Folgen "Doch wer die Absolventen bestraft, muss auch nach der Verantwortung der Professoren und Wissenschaftler fragen. Selbst bei arrivierten Forschern kann eine wissenschaftliche Karriere mit einem eklatanten Plagiats- oder Datenfälschungsfall beendet sein. Häufig genug aber herrscht falsche kollegiale Rücksicht, drücken Ombudsleute alle Augen zu und belassen es bei einem Tadel. Dabei werden die Plagiate von Professoren oder Forschern auf dieselbe Weise entdeckt wie die von Absolventen oder Doktoranden: im Kommunikationsprozess der Wissenschaft selbst, also bei einer Rezension oder dem Nachbau einer Versuchsanordnung."
  • Mittelbayerische Zeitung: Landgericht untersagt Ghostwritern Werbeaussagen - „Der Ghostwriter könne schon deshalb nicht zu den Marktführern gehören, weil er ausschließlich verbotene Dienstleistungen anbiete, urteilten die Richter in Düsseldorf. Es sei nicht erlaubt, Abschlussarbeiten zum Erwerb akademischer Grade für Dritte zu erstellen.“


5. Mai 2011

  • derStandard, Österreich: Eine Habilitation wie ein aufgewärmtes Gulsch (Hermann Horstkotte) "Postscriptum: Über den Mehrfachvater des fragwürdigen Habilitanden besteht übrigens auch ein unmittelbarer Link zum Guttenberg-Plagiatsfall: In der deutschen Zeit wurde publik, dass Guttenberg von ebendiesem Juristen heimlich abschrieb. Peinlicherweise hatte dieser aber besagte Stelle anscheinend selber heimlich abgeschrieben."
  • Zeit Online: Ein Buch sucht seinen Autor (Hermann Horstkotte) "Zum 300. Jubiläum der Berliner Uni-Medizin erschien eine in Teilen plagiierte Festschrift. Während um die Verantwortung gestritten wird, ist das Buch im Handel."


4. Mai 2011

  • agrarzeitung online: Professoren sorgen sich um wissenschaftlichen Nachwuchs "23 Prozent aller Befragten berichten über Fälle von wissenschaftlichem Fehlverhalten. Das umfasst sowohl Fälschungen als auch Datenmanipulationen. Das in der Biologie und den Agrarwissenschaften ermittelte Fehlverhalten bezieht sich allerdings weniger auf Plagiate. Meist geht es um die nicht korrekte Vergabe von Autorenschaften."
  • Märkische Allgemeine: Für Jugendliche startet Gesprächsforum "Als weiteres Diskussionsthema ist auch ein Abend zur Plagiatsaffäre Guttenberg vorgesehen. „Unter Schülern ist das Kopieren gerade aus Wikipedia üblich“, sagt Andreas Edler vom Stadtjugendring. Vielen fehle dabei das Bewusstsein, dass es sich um Diebstahl geistigen Eigentums handle. „Sie wissen oft auch nicht, wie sie Informationen so verarbeiten können, dass sie zu einem eigenen Gedankengut werden“, erklärt Lehmann. Deshalb sind für diesen Abend auch zwei Professoren der Technischen Hochschule Wildau angefragt worden, die bereits großes Interesse signalisiert hätten, an der Gesprächsrunde teilzunehmen."
  • Tagesspiegel: Ein Buch sucht seinen Autor (Hermann Horstkotte) "Tatsächlich stehen mindestens fünf von insgesamt zwanzig Kapiteln unter Plagiatsverdacht. Anfang des Jahres hat die Charité einen Studenten darangesetzt, einzelne Abschreibereien über Nachforschungen im Internet herauszufinden. Die Ergebnisse will die Hochschule aber nicht publik machen. Auf Nachfrage des Tagesspiegels erklärt der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Medizin, Andreas Fickers, das mögliche Diebesgut jetzt selber mittels einer gängigen Plagiatsoftware aufdecken zu wollen."


3. Mai 2011

  • Deutsch-Türkische Nachrichten: Guttenbergs Plagiatsaffäre auf Türkisch "Dem TV-Sender zufolge, soll der Vorsitzende der ÖSYM (Zentrum für Auswahl und Einstufung der Studenten) seine Arbeit für den Professoren-Titel unter anderem aus fremden Arbeiten und seiner eigenen Dissertation zusammengesetzt, aber nicht kenntlich gemacht haben."


2. Mai 2011

  • Main Post: Wiki und Co.: Vorsicht vor zweifelhaften Quellen (Jürgen Haug-Peichl) "„Plagiat“ ist ein geflügeltes Wort geworden in den vergangenen Monaten. Dabei hat die Affäre um die Doktorarbeit des ehemaligen Bundesverteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg auch ein Licht darauf geworfen, dass Abschreiben – auch und gerade mit Hilfe des Internets – ein Volkssport geworden ist. Auch in der Schule?"


1. Mai 2011

  • TurkishPress: Guttenberg auf türkisch "Das Thema selbst [Plagiat] hat aber auch die Türkei erfasst, nach dem der türkische TV-Sender TV8 schwere Vorwürfe gegen Prof. Dr. Ali Demir erhebt, der seinen Professor-Titel mit ähnlichen Mitteln erlangt habe. Ali Demir soll demnach auch Arbeiten eines gewissen Peter Latzke verwendet aber nicht gekennzeichnet haben, so die TV8."
  • Tagesspiegel: Schluss mit der Titelhuberei (G. Turner) "Der Fall Guttenberg hat auch seine guten Seiten: Alle, die an Publikationen, seien es Dissertationen oder sonst zur Veröffentlichung bestimmten Texten arbeiten, werden ein erhöhtes Bewusstsein dafür entwickeln, wie bei der Nutzung fremder Schriften und Ideen korrekt vorzugehen ist. Die Affäre „KT“ hat hoffentlich noch einen anderen Effekt: Die Titelgläubigkeit dürfte um einige Grade auf der Skala der Wertschätzung gesunken sein."


April 2011[]


Mitte bis Ende April 2011[]

30. April 2011



29. April 2011

  • Deutschlandfunk: Diplomkauf in Osteuropa am Beispiel Rumänien (Thomas Wagner) „Vereinzelte Fälle vin Abschlussnotenkauf oder Diplombegünstigung soll es ja überall geben, gar Verteidigungsminister, die plagiiert haben sollen. Doch in Rumänien floriert offenbar das akademische Tauschgeschäft - allein, die Beweisführung ist schwierig.“


27. April 2011

  • Legal Tribune: Plagiatsvorwurf rechtfertigt regelmäßig Entzug von Doktortitel "Nach einem am Mittwoch bekannt gegebenen Urteil hat das VG Darmstadt die Klage einer Hochschullehrerin abgewiesen, die sich gegen die Aberkennung ihres Doktorgrades gewandt hatte. Die Täuschung sei erheblich und rechtfertige den Entzug des Titels durch die Hochschule, so das Verwaltungsgericht (VG). Dies gelte ungeachtet dessen, dass die für den Entzug akademischer Grade maßgebliche Vorschrift des § 27 Hessisches Hochschulgesetz (HHG) als "Soll"-Vorschrift ausgestaltet ist. Im Regelfall bedeute "Soll" ein "Muss". Nur bei Vorliegen atypischer Umstände dürfe die Hochschule anders verfahren und von der Aberkennung des akademischen Grades absehen. Solche Umstände vermochten die Richter im vorliegenden Fall nicht zu erkennen (Urt. v. 14.04.2011, Az. 3 K 899/10)."


26. April 2011

  • Bayerischer Rundfunk online: Was das Problem am Text-Klau ist "Ein Plagiat ist immer eine Leistungserschleichung. So bringt es die Berliner Medieninformatikerin und Plagiatsforscherin Debora Weber-Wulff auf den Punkt. Von Abschluss- oder Doktorarbeiten mit abgekupferten Passagen erhoffen sich Studenten gute Noten. Akademische Titel sind wiederum Voraussetzung für gut bezahlte Stellen."
  • experto.de: Plagiat-Guttenbergs Gedenktag im Smalltalk (Ralf Höller] "Der 26. April ist der Welttag des geistigen Eigentums. Er wird besonders im Hause Guttenberg begangen."
  • PresseEcho.de: Schummel-Schüler leben gefährlich: Lehrer decken Plagiate schnell auf (Stefanie Speyrer) "Was Hochschulprofessoren offenbar gern ignorieren, ist des Lehrers täglich Brot: Plagiate aufdecken und überführen. Mit den eigenen Waffen geschlagen: Das Internet verhilft zur Schummelarbeit, dechiffriert diese aber auch ganz schnell."
  • Radio Trausnitz: Welttag des geistigen Eigentums "In Zeiten, wo sogar Minister zurücktreten, wo illegal Musik heruntergeladen wird und in der Schule (wohl immer noch) abgeschrieben wird, ist das geistige Eigentum sicherlich Thema! So auch bei Radio Trausnitz!"


24. April 2011



23. April 2011

  • Ostsee Zeitung: Plagiat an der Uni: Diplom aberkannt (Anne Schemann) "Nach der Doktorarbeit habe er auch die Diplomarbeit der Studentin überprüft, berichtet von Wensierski. Ergebnis: Auch diese war zusammenkopiert. Die Kommission erkannte der Studentin das Diplom ab."
  • süddeutsche.de: Plagiatsfall verjährt (Tanjev Schulz) "Deutsche Professoren begegnet derartiges 'wissenschaftliches Fehlverhalten' oft. Das zeigt eine jetzt veröffentlichte Studie des Instituts für Forschungsinformation und Qualitätssicherung in Bonn. Etwa 40 Prozent der Hochschullehrer waren demnach in jüngster Zeit konfrontiert mit Ideenklau, Plagiaten und anderen Verstößen bei der Nutzung wissenschaftlicher Texte. Noch häufiger sind offenbar Probleme bei der Autorschaft - manche Forscher lassen sich zum Beispiel als Autoren nennen, auch wenn sie gar nicht an der Studie mitgearbeitet haben. Mehr als die Hälfte der Befragten berichtet von Fehlverhalten beim Nennen der Autorschaft. Für die repräsentative Studie sind bundesweit mehr als 3000 Professoren befragt worden."


22. April 2011

  • uniprotokolle.de: Forschungsbedingungen von Professor/innen an deutschen Universitäten: Wissenschaftler-Befragung 2010 "Obwohl der Fall Guttenberg zum Zeitpunkt der Umfrage noch nicht absehbar war, sehen die Befragten es als eine der wichtigsten Aufgaben der DFG an, sich für die Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis zu engagieren. Obwohl der DFG in diesem Punkt sehr gute Arbeit attestiert wurde, bleibt das Thema Fehlverhalten brisant: Mehr als die Hälfte der befragten Professorinnen und Professoren berichteten eigenes oder fremdes Fehlverhalten insbesondere Probleme um die Autorschaft und Nachlässigkeiten im Zuge von Begutachtungen. Übereinstimmend mit den Berichten der Ombudsgremien werden auch in der Wissenschaftler-Befragung 2010 Verletzungen guter wissenschaftlicher Praxis besonders häufig aus den Lebenswissenschaften berichtet."


21. April 2011

  • Spiegel: Forschen nach Guttenberg: Wie Schummler und Frisierer der Wissenschaft helfen (Diana Schmidt-Pfister) "Bei genauerer Betrachtung allerdings gibt es zahllose ähnliche wenn auch weniger prominente Fälle. Einzigartig bleibt lediglich, wie rasant und schonungslos die Aufklärung durch neue Formen öffentlicher Prüfung in den genannten Fällen verlief. Doch auch darin steckt ein wiederkehrendes Muster, denn: Neue Verdachtsfälle regen häufig neue Formen der Prüfung, Konfliktbearbeitung oder Sanktionierung an. (...) Auch in allen anderen Punkten ist der Fall Guttenberg eher typisch. Wo beim wissenschaftlichen Schreiben die kritische Selbstreflektion verloren geht, sind schnell große Teile eines oder mehrerer Manuskripte von fremden Ideen und Textpartien durchsetzt. Oder aber es finden sich statt fremder Ideen und Daten komplett erfundene."
  • Tagesanzeiger: Der Ghostwriter (Raffael Schuppisser) "Achim H. Pollert hat Doktorarbeiten und mehrere Lizenziatsarbeiten verfasst. Und das alles, ohne je eine Uni besucht zu haben. Porträt eines professionellen Auftragsschreibers."
  • Telepolis: Höhere kriminelle Energie? (Peter Mühlbauer) "Denn je aufwendiger ein Täter vorgeht, desto höher schätzt ein Gericht seine so genannte 'kriminelle Energie' ein, die großen Einfluss auf das Strafmaß hat, das bei Urheberrechtsverstößen bis zu drei Jahren Haft reicht."
  • Zeit: Nach Guttenberg - Was ist uns die Wissenschaft wert? "Auf dem ZEIT-Forum in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften trafen sich am 19. April Politiker, Wissenschaftler und andere Fachleute, um über Plagiate und Forschungsfälschungen zu diskutieren. Wie kann die Qualität der Forschung verbessert werden?"


20. April 2011

  • Deutschlandradio Kultur: „Wir haben mindestens 250 Guttenbergs jährlich“ „Angesichts neuer Plagiatsvorwürfe bei der Erstellung von Doktorarbeiten - diesmal gegen die FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin oder die Tochter des früheren bayerischen Ministerpräsidenten, Veronika Stoiber-Sass - rechnet der Medienwissenschaftler und ‚Plagiatsjäger‘ Stefan Weber mit dem Wissenschaftsbetrieb und seinen schlechten Gewohnheiten ab.“ - Audio: MP3 (ungekürzt)
  • Focus: Plagiatsaffären: Universitäten reagieren behäbig (Julia Fohmann) "'Wir prüfen gerade, ob wir künftig von allen Doktoranden eine eidesstattliche Erklärung verlangen können', sagt Professor Thomas Rausch, Vorsitzender der Kommission zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis an der Uni Heidelberg. Eine umfassende Änderung der Promotionsordnung hält er aber nicht für notwendig. 'Der beste Schutz vor Fälschung ist nach wie vor eine gute Betreuung.' Das sieht man auch an der Universität Konstanz so. 'Gerade bei Dissertationen ist die langjährige Betreuung sehr wichtig', so Julia Wandt, Pressesprecherin der Hochschule. [...] Trotz des aktuellen Falls wird die Universität hre Promotionsordnung nicht akut ändern. 'Dazu haben wir keinen Anlass. Die Universität hat natürlich den Anspruch der wissenschaftlichen Redlichkeit. Deshalb ist der Ausbau der Promotionsordnung immer nötig; derzeit aber nicht verstärkt', erklärt Wandt."
  • Kreis-Anzeiger: Verstoß gegen gute wissenschaftliche Praxis (red) "Der ehemalige Gießener Mediziner Dr. Joachim Boldt hat gegen die Regelungen der Satzung der Justus-Liebig-Universität (JLU) zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis verstoßen: Die Ständige Kommission der JLU hält ein wissenschaftliches Fehlverhalten Boldts für erwiesen, heißt es in einer Mitteilung der Hochschule."


19 .April 2011

  • Ärzte Zeitung.de: Uni Giessen wirft Boldt wissenschaftliches Fehlverhalten vor "Die Ständige Kommission habe die Vorwürfe im Verfahren der JLU zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis geprüft und den Betroffenen angehört. Sie sei nun zu dem Schluss gekommen, dass Boldt Daten zu der Untersuchung vernichtet habe, zu deren Aufbewahrung er gesetzlich verpflichtet war, da es sich um eine klinische Prüfung handelte."


18. April 2011 In Österreich beschäftigt der Fall Johannes Hahn (ÖVP) die Plagiatsjagd. Das Ergebnis der Untersuchung wird in vier bis sechs Wochen erwartet.

  • DiePresse.com: Plagiat? Uni Wien lässt Hahn-Diss noch einmal prüfen (Regina Pöll) "Der mögliche Plagiatsfall Johannes Hahn ist doch noch nicht ausgestanden: Wie am Montagabend bekannt wurde, sucht die Uni Wien – Hahns Alma Mater – nun einen zweiten Gutachter zu Hahns Dissertation im Fach Philosophie über 'Die Perspektiven der Philosophie heute dargestellt am Phänomen Stadt' (1987)."

weitere Pressemeldungen hierzu stehen im Archiv

  • Frankfurter Rundschau: Der gekaufte Titel (Maurice Farrouh) "Eine satirische Internetplattform bietet akademische Titel vermeintlich zum Kauf an. Täglich fallen bis zu zehn Menschen darauf herein und schicken Anfragen. Die lustigsten stellt der Plattformbetreiber ins Netz. (...) Welche Titel sind am stärksten gefragt? Der Doktor, gefolgt vom Adelstitel. Auf Platz drei folgt das Abitur. Besonders viele Anfragen bekommen wir von Juristen."
  • wisspub.net: DHV: Empfehlungen zum wissenschaftlichen Publizieren (Heinz Pampel) "Vor dem Hintergrund der Plagiatsaffäre um Karl-Theodor zu Guttenberg gewinnt die Diskussion um das wissenschaftlichen Publikationsverhalten an Relevanz. Der Deutsche Hochschulverband (DHV) hat am 14.04.2011 disziplinübergreifende Empfehlungen zum wissenschaftsadäquaten Publikationsverhalten veröffentlicht."
  • Zeit: Graduiertenschulen: Doktor werden mit System "Von wegen einsame Forschung: Graduiertenschulen bieten Austausch und kompetente Betreuung."


16. April 2011

  • RP online: Die Würde des Doktors (Wolfram Goertz) "Die Affären um die Arbeiten von Karl-Theodor zu Guttenberg und Silvana Koch-Mehrin haben das Vertrauen in den Doktortitel kaum erschüttert. Der Wissenschaftsbetrieb muss indes Lehren ziehen.
  • SWR Nachtcafe: Geheimis und Verrat u.a. als Gast Eva Novak "Ob Bachelor-, Master- oder Diplomarbeit – Ghostwriterin Eva Novak bietet all dies gegen Bares an. Das Geschäftsmodell der Geisteswissenschaftlerin floriert enorm, die Nachfrage nach wissenschaftlichen Arbeiten steigt stetig. 'Moralische Bedenken habe ich nicht!', sagt Novak, die mittlerweile eine ganze Agentur betreibt. Auch rechtlich sieht sie sich auf der sicheren Seite: 'Meine Kunden sind verpflichtet, die erkauften Arbeiten niemals als ihre eigenen auszugeben.'


Anfang bis Mitte April 2011[]


15. April 2011

  • Basler Zeitung Schweiz: Die Jagd nach Plagiaten (Simon Schmid, Lucienne-Camille Vaudan) "Plagiate wie Karl-Theodor zu Guttenbergs Dissertation könnten durch Softwareprogramme einfach entlarvt werden. Trotzdem zögern Hochschulen, sie einzusetzen."
  • Focus Online: Keine Skrupel vor dem Titel-Klau (Christoph Pagel)
  • Hamburger Abendblatt: Skurriler Betrugsfall: Doktortitel bei Google: Falscher Arzt behandelte Patienten
  • Potsdamer Neueste Nachrichten: Doktors Würde (Amory Burchard, Anja Kühne und Tilmann Warnecke) "'Vielleicht können wir Guttenberg sogar dankbar sein', sagt Jan-Hendrik Olbertz, Präsident der Humboldt-Universität. Der Skandal habe die Wissenschaft zwar schwer beschädigt. Dennoch werde jetzt überall an den Universitäten darüber diskutiert, wie sich Betrug verhindern lasse. Dabei wird auch wieder über die Qualität von Doktorarbeiten gestritten, die ohne Betrug entstanden sind. Viele Vorschläge liegen auf dem Tisch."
  • Spiegel online: Gestatten, Prof. Prestige (Jörn-Axel Meyer) „Der Fall zu Guttenberg ist nur ein Symptom für den Trend, sich mit akademischen Titeln zu schmücken. Das Thema ist nicht neu, aber selten so aktuell. Die Titelgier ist wiedererwacht in Deutschland, eine Gier nicht nur auf den Doktortitel, sondern auch auf den des Professors.“ (In vier Teilen: 1. Teil: Gestatten, Prof. Prestige, 2. Teil: Professor als Beruf - Wie man auf ehrliche Weise Prof. wird, 3. Teil: Professor als bloßer Titel - Wo es den Prof. günstig gibt und 4. Teil: Inflation der Professoren - Warum der Prof. kein Karriereturbo sein muss)
  • der Standard Österreich: Wenn Bürgermeister ein Diplom kaufen wollen "Die Süddeutsche Zeitung hatte über die Satireseite berichtet, die damit lockt, Titel zu verkaufen. Der Andrang ist enorm, berichtet Bücherl. Knapp 3000 Anfragen von Menschen, die die Satire nicht bemerken, seien seit Sommer 2009 eingetrudelt. Es wenden sich Personen aus unterschiedlichen Lebensbereichen an die Webseite, die über Geld zu einem Titel - sei es Abitur, Mittlere Reife oder Doktortitel - kommen wollen. Sie füllen ein Online-Bestellformular aus und geben darin auch Gründe an, warum sie den Titel brauchen, bzw. wieviel Geld zu bezahlen sie bereit sind."
  • sueddeutsche.de: Sind wir nicht alle ein bisschen Doktor? (Rudolf Neumaier) Wie man in Deutschland für Geld an einen Titel kommt.
  • Tagesspiegel: Doktors Würde (Amory Burchard, Anja Kühne, Tilmann Warnecke) "Strenger prüfen? Die Titel einfach abschaffen? Nach dem Fall Guttenberg diskutieren die Universitäten, wie sie die Qualität von Promotionen sichern können. "
  • Wochenblatt: „Als Architekt untragbar" (Lothar Wandtner) "Josef Brunner wollte Listung in der Bayerischen Architektenkammer erstreiten – und fiel vor Gericht in Regensburg gnadenlos durch. (...) Das Wochenblatt berichtete seit 2008 über die fragliche Qualifikation des Ruhmannsfeldener Bürgermeisters als Architekt. Recherchen haben ergeben, dass er zum Teil Diplome gekauft hatte, sich Titel von Universitäten besorgt hatte, die es gar nicht gibt und zudem auch seine Diplomarbeit an der Technischen Universität Ostrau ein Total-Plagiat war."
  • DerWesten: Gründungsrektor der Hochschule Duisburg möchte kein Professor mehr sein (Stephan Hermsen) Den Wandel der Universitäten hält er für verhängnisvoll und sagt: "Ich möchte heute kein Professor mehr sein."
  • Wormser Zeitung: Klinik arbeitet Studien auf (Wolfgang Bürkle) "Die Ermittlungen im Skandal um den Ex-Chefanästhesisten des Ludwigshafener Klinikums, Joachim Boldt, gehen weiter. Bereits vor mehreren Wochen veröffentlichte die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz eine Liste mit dem Ergebnis, dass von insgesamt 102 geprüften Studien 89 keine Genehmigung der Ethikkommissionen erhalten hatten - sie waren demnach zwar 'unethisch', aber nicht unbedingt falsch."


14. April 2011

  • Focus: "Keine Übeltäter, sondern arme Würstchen" (Christoph Pagel) "Plagiatoren ruinieren den Ruf der deutschen Wissenschaft. Gegen sie muss entschieden vorgegangen werden, fordert der Münchner Rechtswissenschaftler Volker Rieble im FOCUS-Online-Interview. Doch auch Professoren tragen zu der Misere bei."
  • Frankenpost: Eine Frage der Täuschung "Ein Verfahren vor dem Verwaltungsgericht Bayreuth zeigt, wie es aussieht, wenn Richter über Promotionen entscheiden müssen. Die Uni Bamberg kommt dabei alles andere als gut weg."

Karl-Heinz Grasser wurde von der Uni Klagenfurt entlastet - seine Dissertation sei zwar kein Meisterwerk, aber auch kein Plagiat:

  • Kleine Zeitung: Uni Klagenfurt wartet auf grünes Licht von Grasser (Josef Puschitz) "Wenn es nach der Universität Klagenfurt geht, sollen die entlastenden Prüfberichte zu Karl-Heinz Grassers Diplomarbeit öffentlich gemacht werden. Die Prüfer sind einverstanden, das letzte Wort hat Grasser."

weitere Pressemeldungen hierzu stehen im Archiv

  • INFOradio: Redezeit: Der Wissenschaftsbegriff - vom Internet bedrängt und ausgehebelt Sendung um 7:25 Uhr "Nach der causa Guttenberg sehen sich nun auch andere Politiker dem Vorwurf ausgesetzt, sie hätten ihre Dissertation abgeschrieben. Ist wissenschaftliches Arbeiten durch "copy & paste" ins Zwielicht geraten? Fragen an Prof. Bernhard Kempen."
  • Neue Osnabrücker Zeitung Debatte um Plagiatsvorwürfe: Die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz, Margret Wintermantel, hat nach neuen Berichten über Pfusch bei Doktorarbeiten davor gewarnt, einen Generalverdacht gegen die Wissenschaft aufzubauen. "Dies sei unverantwortlich gegenüber dem sehr engagierten wissenschaftlichen Nachwuchs, sagte sie der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). "Wir reden hier nicht von einem Massenphänomen, sondern von Einzelfällen, die sehr wohl äußerst bedauerlich sind." "Es gelte, diese Fälle, Ursachen und Motive genau zu analysieren und daraus die notwendigen Konsequenzen zu ziehen.", so Margaret Wintermantel.
  • see-online.info: Wissenschaftliches Fehlverhalten - Ewige Herausforderung (Gastbeitrag von Diana Schmidt-Pfister, Exzellenzcluster „Kulturelle Grundlagen von Integration“ an der Universität Konstanz ) "Einzigartig bliebe an diesen jüngsten Fällen lediglich, dass die Aufklärung durch neue Formen öffentlicher Prüfung derart rasant und schonungslos erfolgt." Kommentar Ärgerlich: Sehr ausführlicher und langer Bericht auch mit explizitem Bezug auf Guttenberg.
  • Tagesspiegel: Doktors Würde "Nach dem Fall Guttenberg diskutieren die Universitäten, wie sie die Qualität von Promotionen sichern können. 'Vielleicht können wir Guttenberg sogar dankbar sein', sagt Jan-Hendrik Olbertz, Präsident der Humboldt-Universität. Der Skandal habe die Wissenschaft zwar schwer beschädigt. Dennoch werde jetzt überall an den Universitäten darüber diskutiert, wie sich Betrug verhindern lasse. Dabei wird auch wieder über die Qualität von Doktorarbeiten gestritten, die ohne Betrug entstanden sind."
  • Die ZEIT: Deutsches Wissenschaftssystem: Besser denken! Auszüge des Thesenpapiers mit Forderungen für mehr Qualität in der Forschung: „Die in jüngster Zeit bekannt gewordenen Verstöße gegen die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis haben die Aufmerksamkeit auf die womöglich dahinterstehenden strukturellen Probleme des Wissenschaftssystems gerichtet...“


13. April 2011

  • Detektor.fm: Plagiat Ghostwriter Titelkauf - boomt der akademische Betrug? (Kilian Halle): "Die Webseite titel-kaufen.de bietet an, gegen Bezahlung akademische Titel zu vermitteln - oder tut zumindest so. In Wirklichkeit handelt es sich nämlich um ein Satire-Projekt - das aber seit seinem Start im August 2009 über 3.000 ernstgemeinte Zuschriften erhalten hat. Über die Ursachen für diese hohe Nachfrage nach akademischem Betrug sprechen wir mit Thomas Schulte. Er ist Rechtsanwalt und ein Experte auf dem Gebiet des Titelhandels." mp3 Audio-Datei
  • Deutschlandfunk: „Das ist ein Systemproblem“ (Kate Maleike) Interview. „Der Medien- und Kommunikationswissenschaftler Stefan Weber hat die Forschungsinstitutionen aufgerufen, ihre Maßnahmen gegen Plagiate zu verbessern und dabei auf das Know-how der Plagiatswikis zurückzugreifen. In den letzten Jahren habe die Qualitätssicherung an Universitäten eindeutig versagt.“ Stefan Weber ist Betreiber des Internetblog für wissenschaftliche Redlichkeit. - Audio: MP3 Flash.
  • Deutschlandradio: Wissenschaftlerin: Plagiate sind kein Kavaliersdelikt (Ulrike Timm) „Die Berliner Informatikprofessorin Debora Weber-Wulff hält das Suchen und öffentliche Aufdecken von Plagiaten für sehr wichtig. Es gehe dabei nicht ums ‚Anschwärzen‘. Nur dank des ‚organisierten Skeptizismus‘ der Wissenschafts-Community sei es möglich, unsauberes Verhalten zu sanktionieren.“
  • FAZ.NET: „Keine falsche Rücksichtnahme auf Professoren“ (Heike Schmoll) "Der Deutsche Hochschulverband warnt vor falscher Rücksichtnahme auf Professoren, die in Plagiatsaffären verwickelt sind - aber auch dem leichtfertigen Umgang mit dem Vorwurf wissenschaftlichen Fehlverhaltens. Wer eine Prüfung einleite, sei kein 'Nestbeschmutzer'."
  • Handelsblatt: Das Plagiat-Problem ist noch lange nicht gebannt (Stefanie Hergert) "Nun endlich scheint auch in der Wissenschaft angekommen zu sein, dass Guttenberg kein bedauerlicher Einzelfall war, kein überforderter Einzelkämpfer. Blieb die Ständevertretung deutscher Universitätsprofessoren, der Hochschulverband, in der Guttenberg-Diskussion noch farb- und sprachlos, hat auch sie sich endlich öffentlich mit den Plagiaten befasst. Den gestrigen Tag könnte man fast schon als Offensive bezeichnen. Drei Mal nahm der Verband rund um das Abkupfern in der Wissenschaft Stellung. Problem also endlich erkannt? Mitnichten. Wer zwischen den Zeilen liest, erkennt: Noch immer nimmt sich die Professorenvertretung der Plagiatoren in den eigenen Reihen nicht ernsthaft an."
  • openPR: Doktortitelkauf in Deutschland nach der Guttenberg-Affäre? (Dr. Schulte) Pressemitteilung von Dr. Schulte und Partner Rechtsanwälte, Berlin: "In Deutschland gab es im Jahre 2009 gemäß den Angaben des Statistischen Bundesamtes insgesamt 25.084 abgeschlossene Promotionen – allen voraus die Mediziner und Gesundheitswissenschaftler mit mehr als 30 % gefolgt von den Naturwissenschaftlern mit einem Anteil von 29,6 %. Während in den Bereichen Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften immerhin noch 14,1 % Doktoren abschlossen, waren es bei den Sprach- und Kulturwissenschaftlern 10,5 % und bei den Ingenieurswissenschaftlern 9,3 %. Promotionen öffnen bekanntlich Tür und Tor; einige möchte aber nicht hart für die Promotion arbeiten, sondern gerne auf der Überholspur leben und den Doktorhut kaufen. Prof. Manuel René Theisen von der LMU München in einem Focus-Artikel am 25.08.2009, dass man generell davon ausgehen kann, dass 2% aller in Deutschland geführter Doktortitel nicht rechtmäßig erlangt worden sind und Doktormacher entsprechende Beihilfe geleistet haben." Im Folgenden beschäftigt sich die Pressemitteilung mit einigen Praktiken. Interessant ist, dass der herausgebende Rechtsanwalt Dr. Schulte die inhaltliche Verantwortung für die Mitteilung insgesamt übernimmt, was bei Rechtsanwälten im Netz selten zu finden ist.
  • Radio Plassenburg: Plagiatsaffäre Guttenberg: Grüne fordern besseres Promotionsverfahren an Unis "Die bayerischen Landtagsgrünen fordern angesichts der Plagiatsaffäre rund um Karl-Theodor zu Guttenberg bessere Promotionsverfahren an Universitäten. Diese Affäre habe gezeigt, dass es Nachbesserungsbedarf gebe, so hochschulpolitische Sprecherin der Grünen aus Bayreuth, Ulrike Gote. Dazu gehöre auch, wissenschaftliches Fehlverhalten wie im Fall Guttenberg nicht als Jugendsünde hinzustellen. Der Wissensstandort Bayern müsse geschützt werden - deshalb sei die 'unselige Nibelungentreue' der CSU zu Guttenberg hier fehl am Platz, so die Grüne"
  • reticon: Deutscher Hochschulverband im Kampf gegen Plagiate (Martin Ragg) "Der Deutsche Hochschulverband hat in einer Pressemitteilung an die Hochschulcommunity appelliert, sich mehr im Kampf gegen Plagiate zu engagieren. Einige Vorschläge des DHV sind dabei beachtenswert."
  • Spreerauschen.net: Neues von den "Eliten": Plagiat-Alarm - Guttenberg, Pröfrock, Saß und Koch-Mehrin (Ursula Pidun) "Das Wort 'Plagiat' stammt aus dem Lateinischen und heißt soviel wie 'Menschenraub' und 'Raub der Seele'. Laut Wikipedia spricht der Duden von 'unrechtmäßigen Nachahmung und Veröffentlichung eines von einem anderen geschaffenen künstlerischen oder wissenschaftlichen Werkes; Diebstahl geistigen Eigentums'"
  • Süddeutsche Doktortitel kaufen - Sind wir nicht alle ein bisschen Doktor? (Rudolf Neumaier) "Es ist kinderleicht, im Internet Firmen zu finden, die einem 'den Doktor' vermitteln. So billig wie bei der MLDC ist er allerdings sonst kaum zu haben. Das Geschäft mit Titeln, man muss das so sagen, es boomt. Trotz Guttenberg oder wegen Guttenberg oder unabhängig von Guttenberg."
  • taz: Situation von Doktoranden: Die Lüge von der Ehre (A. Lehmann und N. Wirminghaus) Ein Artikel zum Thema "Professoren sind wie Götter": "Seit der Causa Guttenberg im Blickfeld: Für die Karriere und ein gutes Verhältnis zum Doktorvater müssen Promovenden Armut und Ausbeutung in Kauf nehmen." ... "Fast drei Jahre arbeitete Dauner an seiner Doktorarbeit, er hielt sich mit Nebenjobs und Zuwendungen der Eltern über Wasser. Am Ende wollte er seine Ergebnisse wie vorgeschrieben publizieren, er hätte dann seinen Doktortitel und eine eigene Arbeit, die ihm den Weg in die Wissenschaft ebnen könnte. Stattdessen fand Dauner seine Resultate in einem Fachartikel wieder, veröffentlicht unter dem Namen seines Betreuers. Dauner rangierte unter der Kategorie 'Mitarbeit' an dritter Stelle." Weitere Beispiele werden aufgezeigt.


12. April 2011

  • bildungsklick: DHV legt Empfehlungen zum wissenschaftsadäquaten Publikationsverhalten vor "Der Deutsche Hochschulverband (DHV) hat auf dem 61. DHV-Tag in Potsdam fächerübergreifende Empfehlungen zum wissenschaftsadäquaten Publikationsverhalten vorgelegt. "Die Frage, welches Publikationsverhalten wissenschaftsangemessen ist, gewinnt an Bedeutung und Aktualität", erläuterte dazu der DHV-Präsident, Professor Dr. Bernhard Kempen. Eine Folge aus der Affäre zu Guttenberg sei die Notwendigkeit, dass die Scientific Community sich ihrer Publikationsregeln vergewissere und diese auch schriftlich verbindlich niederlege."
  • Die Presse: Aufstieg und Fall der Fußnote: Wie uns die Verlage das Lesen vermiesen (Kurt Scholz) "Fußnoten sind ein Zwischending aus Wissenschaft und Kunst. Sie entstanden in den kirchengeschichtlichen Werken des Mittelalters aus Randnotizen und Annotationen zu Bibeltexten. Ihre Hochzeit hatten sie im 18.Jahrhundert. Damals wurde die Fußnote zum unentbehrlichen Stilmittel für Literaten wie Historiker."
  • Saarbrücker Zeitung: Professoren der Saar-Uni können nicht jede Arbeit genau prüfen (Von SZ-Redaktionsmitglied Anke Bauer) "Dokumentiert werden die Schummeleien im Internet. Unter „Guttenplag“ oder „Vroniplag“ kann jeder sehen, in welchen Teilen der Doktorarbeiten abgeschrieben wurde. Wer das sieht, mag sich fragen, wie so etwas bei der Korrektur nicht auffallen kann."
  • SWR2: SWR2 Kontext - Der falsche Dr.: Wie können sich Universitäten vor Tricksern und Täuschern schützen? (Elisabeth Brückner) Ankündigungstext: "Strengere Regeln für Doktoranden: Der Fall des Ex-Doktors Karl-Theodor zu Guttenberg hat die Diskussion um wissenschaftliches Fehlverhalten angeheizt. "Kopieren geht über studieren" – das soll es nicht mehr geben. Eine Kommission der Uni Bayreuth berät, was dort in Zukunft anders gehandhabt werden soll. Außerdem geht es um die Einschätzung, ob Guttenberg mit Absicht getäuscht habe. Dies sei tatsächlich so: Nach SWR-Informationen kommt die Bayreuth-Kommission zu diesem Urteil, soll es aber nicht - wie geplant, Ende April - veröffentlichen dürfen. Guttenbergs Anwalt hat der Uni Bayreuth gedroht, Persönlichkeitsrechte werden verletzt, sollte die Kommission Klartext reden." Sendetermin: 12.04.2011, 19.05 Uhr
  • SWR2 Journal: Plagiatsaffäre - "Die Waffen des Internets werden immer besser" (Marie-Christine Werner | Solveig Merkel) "Dr. Politiker ist vor Plagiatsjägern nicht mehr sicher [-] Nach Karl-Theodor zu Guttenberg geraten immer mehr Politiker unter Plagiatsverdacht. Im Internet sind jetzt auch mutmaßlich abgekupferte Textpassagen aus der Doktorarbeit der FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin veröffentlicht. Im SWR2 Journal erklärt der Medienwissenschaftler Stefan Weber, warum Politiker das Lieblingsziel der Plagiatejäger sind."
  • Tagesspiegel: Strafe für Guttenberg rückt näher (Jost Müller-Neuhof und Tilman Warnecke) "Der Hochschulverband, die konservative Standesvertretung der Professorenschaft, fordert unterdessen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf, verstärkt auf Plagiate zu achten. „Die Unkultur des Wegsehens ist falsch verstandene Kollegialität und selbst ein wissenschaftliches Fehlverhalten“, erklärte Präsident Bernhard Kempen anlässlich des Jahrestreffens des Verbandes. Kempen beklagte sich zudem über Diplomarbeitsbörsen und ähnliche Sammlungen im Internet. Es bestehe der Verdacht, dass ein Teil der dort verkauften Arbeiten für Plagiate verwendet würde, erklärte Kempen."
  • Tagesanzeiger: Luzerner «Mini-Guttenberg» gibt Rücktritt bekannt (mrs/sda) "Ein Medienbericht deckte letzte Woche auf, dass sich der SVP-Politiker Urs Wollenmann mit einem falschen Titel schmückte. Heute ist der Luzerner per sofort zurückgetreten."


11. April 2011 An der Freiburger Sportmedizin, die schon wegen Dopings in die Schlagzeilen geriet, steht der Leiter nun erneut unter Verdacht: Diesmal geht es um seine Habilitation, die mit zwei weiteren zu gleicher Zeit entstandenen Arbeiten auffallende Ähnlichkeiten hat

  • baden.fm: Dickhuth weist Plagiatsvorwürfe zurück "Die Uni geht Hinweisen nach, dass Dickhuths Habilitationsarbeit und zwei Dissertationen aus den 80er Jahren auf identische Daten und Analysen zurückgreifen Der Leiter der Freiburger Sportmedizin, Hans-Hermann Dickhuth, weist die Vorwürfe im Zusammenhang mit seiner Habilitationsschrift zurück. Nach einem Bericht der Badischen Zeitung ließ Dickhuth über seine Anwälte mitteilen, der Verdacht, er habe sich in seiner Arbeit fremder Inhalte bedient, sei in Gänze unbegründet und werde zurückgewiesen. Die Uni Freiburg geht Hinweisen nach, dass Dickhuths Habilitationsarbeit und zwei Dissertationen aus den 80er Jahren auf identische Daten und Analysen zurückgreifen. Dickhuth war daraufhin auf eigenen Wunsch von der Uni vorübergehend beurlaubt worden."

weitere Pressemeldungen hierzu stehen im Archiv

  • Blog für wissenschaftliche Redlichkeit: Neubewertung von Selbstplagiaten (Blog von Stefan Weber) - beschäftigt sich mit der Habilitationsschrift von Walter Obwexer und dessen Übernahmen aus der eigenen Dissertation: "Bislang hat man bei solchen Formen des Selbst- oder ‘Autoplagiats’ immer ein Auge zugedrückt, hier waren offenbar der Umfang der Übernahme und das akademische Level einer Habilitationsschrift entscheidend. Die Universität Innsbruck ließ aus Anlass des Falls Obwexer ein Gutachten im eigenen Haus erstellen (erschienen als Paper 2009), das sich mit der Unhaltbarkeit des Begriffs des Selbstplagiats beschäftigt. Die Rüge der ÖAWI scheint dem zu widersprechen, und streng genommen hätte die Universität Innsbruck, auf der übrigens auch ein emeritierter Geologe gerne mal sehr ordentlich plagiiert (aber nicht von sich selbst, sondern schön von anderen), dann schon ihren nächsten Fall: Auch ORF-Starmoderator Armin Wolf hat in seiner in Innsbruck approbierten Dissertation mindestens 25 Seiten unzitiert und unbelegt aus seiner eigenen Diplomarbeit übernommen (das habe ich selber schon vor Jahren überprüft)."
  • derStandard.at: Kommission mahnt Unis: Keine falsch verstandene Solidarität "Wien - Die Kommission für wissenschaftliche Integrität mahnt im Zusammenhang mit Plagiatsfällen die österreichischen Universitäten. Diese würden die Verantwortung dafür tragen, wissenschaftliches Fehlverhalten zu verhindern und im Fall der Entdeckung zu sanktionieren."
  • Spiegel online: Betrug als Seuche "Während sich Deutschland über die abgekupferte Doktorarbeit des CSU-Politikers Karl-Theodor zu Guttenberg erregte, diskutierte auch Großbritannien über Plagiate - dort ging es aber nicht um einen prominenten Fall, sondern um die schiere Menge. Um mehr als die Hälfte hätten unlautere Tricksereien in den vergangenen fünf Jahren zugenommen, berichtete die Londoner Tageszeitung "Sunday Telegraph" im März nach eigenen Erhebungen, eine "Epidemie des Betrugs" habe die Universitäten erfasst. Über 17 000 Studenten im ganzen Königreich seien im vergangenen Studienjahr dabei erwischt worden, wie sie von anderen abschrieben, Wikipedia kopierten oder sich Essays im Internet kauften."


8. April 2011

  • Basler Zeitung: Die Luzerner SVP hat einen «Guttenberg» (Erwin Haas). "SVP-Kantonsratskandidat Urs Wollenmann hat sich mit dem Titel lic. rer. pol. geschmückt. Den Beweis für ein Studium bleibt er jedoch schuldig."
  • Die Rheinplalz: Ludwigshafen - "Fall Boldt weitet sich aus "Der Wissenschaftsskandal um den Ex-Chefanästhesisten des Klinikums zieht große Kreise. An den umstrittenen Studien haben 75 weitere Mediziner mitgewirkt - darunter mutmaßlich 25 aktive und ehemalige Ärzte des Klinikums. Das Haus hat sich von zwei Oberärzten getrennt."
  • Mainpost: Würzburg: Doktoraffäre an der Uni: Titel für Geld? (Gisela Schmidt und Alice Natter) "Anonyme Briefschreiber erheben schwere Vorwürfe – Medizinhistoriker soll Doktorarbeiten selbst geschrieben und verkauft haben."


7. April 2011

  • Südkurier: Kulturen haben ihre Grenzen - Der Fall Guttenberg oder Regeln und Grauzonen in der Kultur der Wissenschaft (Diana Schmidt-Pfister) "Der Fall scheint entschieden: Die Universität Bayreuth hat Karl-Theodor zu Guttenberg seinen Doktorgrad wieder aberkannt, der Politiker hat seine Ämter niedergelegt. Ist dieser Plagiatsfall ohnegleichen, der ein paar Wochen lang Medien, politische Kreise, Bürger, Professoren, Studierende und Promovierende erregt hat, symptomatisch für das Ende einer glaubwürdigen Wissenschaft?"
  • Tagesanzeiger (Zürich): «Der Leidensdruck ist gross» (René Staubli) "[Frage:] Herr Imboden, in den Satzungen der Akademien der Wissenschaften Schweiz heisst es: «Wissenschaftliches Fehlverhalten darf nicht toleriert werden.» Warum ist dieser Grundsatz für einen Forschungsplatz wichtig? [Imboden:] Ehrlichkeit, Transparenz und Fairness gehören zu allen Lebensbereichen. Da Forscher quasi nach der Wahrheit suchen und dabei Tatbestände möglichst objektiv darstellen sollten, ist unlauteres Verhalten besonders verwerflich.[Frage:]Können Sie uns eine Kurzdefinition geben, was man unter wissenschaftlichem Fehlverhalten versteht? [Imboden:] Wissenschaftliches Fehlverhalten liegt beispielsweise vor, wenn jemand fremde Erkenntnisse unter seinem eigenen Namen publiziert, Daten fälscht, Ergebnisse manipuliert, geistiges Eigentum verletzt oder die Forschungstätigkeit anderer Personen behindert."
  • Der Tagesspiegel: Titelhandel: Der Doktormacher (Armin Lehmann) "Es gibt viele krumme Wege, an einen Doktortitel zu kommen. Nicht nur die Methode Guttenberg. Man könnte sich auch an Paul Jensen wenden. Der weiß nämlich, wo das Promovieren ein Kinderspiel ist."


6. April 2011

  • dieKirche- evangelische Wochenzeitung: Alles nur geklaut? (Alexander Deeg) "Seit dem ersten Jahrhundert nach Christus wird mit dem Begriff „Plagiat“ der Diebstahl geistigen Eigentums bezeichnet, aber kaum jemals wurde über Plagiate intensiver diskutiert als in diesem Frühjahr. Im Bereich der Predigt allerdings erreichte die Diskussion bereits 2009 ihren Höhepunkt. Damals löste ein Artikel des Theologieprofessors Hans-Martin Barth eine heftige Kontroverse aus. Unter dem Titel "Internet oder authentisches Zeugnis?“ hatte sich Barth seinen Ärger über Pfarrerinnen und Pfarrer von der Seele geschrieben, die sonntags im Gottesdienst nichts anderes tun, als "eine kaum oder gar nicht modifizierte Predigt aus dem Internet“ vorzulesen."
  • Epoch Times Deutschland: Werte der menschlichen Gesellschaft: „Wissenschaft beruht auf Wahrhaftigkeit, Redlichkeit und Vertrauen" (DFG) "Angesichts der Diskussion um Plagiate in der Wissenschaft und um das Verhältnis der Politik zur Wissenschaft betont die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) die elementare Bedeutung von Vertrauen und Wahrhaftigkeit sowie der Regeln guter wissenschaftlicher Praxis für die Forschung."
  • FAZ: Gastbeitrag: Hohe Kultur (Claus-Wilhelm Canaris und Reiner Schmidt): Antwort auf Artikel Gastbeitrag:Kultur der Kumpanei von Heinig und Möllers am 23. März 2011: "Dieser Beitrag hat in Juristenkreisen Unverständnis und Empörung ausgelöst. In der Tat verkennen die Autoren elementare Charakteristika der Jurisprudenz und weltweite Vorzüge des deutschen Rechtskreises, diffamieren Teile unseres Promotionswesens sowie bestimmte Publikationsformen und schrecken schlussendlich nicht einmal vor verleumderischen Worten zurück."
  • Spiegel: Falsche Gründe für den Doktor: Bitte, lassen Sie es bleiben Es gibt 1000 gute Gründe fürs Promovieren - und sieben klare Warnsignale, die gegen einen Doktor sprechen. Forschungsreferent Wolfgang Adamczak mahnt im Hochschulmagazin "duz", nicht aus Langeweile oder Feigheit zu promovieren. Und schon gar nicht, weil der Papa einen Dr. hat." Falsche Gründe für den Doktor
  • sr online: Kulturspiegel: Ein weites Feld: Moral und Plagiat (Ankündigung einer Sendung am 06.04.2011, 18.50 Uhr) "Die akademische Welt ist angesichts dieser Meinung empört und diskutiert weiter über die Causa Guttenberg. Anlass zum Nachfragen gibt es immer: Warum braucht man einen Titel? Wer hat ihn wirklich verdient? Welche Leistung ist Plagiat? Wo bleibt die Moral? Wie soll die Wissenschaft in Zukunft mit Plagiaten umgehen? Wie können Nicht-Wissenschaftler die Bedeutung einer sauber geschriebenen Doktorarbeit erkennen? Und kann der Imageschaden für Prof., Dr.; M.A oder Dipl. Ing. (sic in Zeichensetzung!) je wieder repariert werden?"


5. April 2011

  • Göttinger Tagblatt: Damit die Doktorarbeit ein Ende findet (Heidi Niemann) "Karl Theodor zu Guttenberg will sieben Jahre gebraucht haben, bis er ein 475-Seiten-Werk als Doktorarbeit ablieferte, das jedoch zu großen Teilen abgeschrieben war. An der Universität Göttingen versucht man, solche Plagiatsfälle im Vorfeld zu verhindern. Drei fakultätsübergreifende Graduiertenschulen kümmern sich um eine intensivere Betreuung der Doktoranden und eine bessere Kontrolle ihrer Arbeiten."
  • Die Zeit: Doktorarbeit: Warum promovieren? "Wer in die Wissenschaft will, braucht den Doktortitel. Aber es gibt auch andere Gründe, ihn anzustreben "


4. April 2011

  • ArticleField.com: The Necessity To Purchase Dissertation Papers (Berenice Heaton) "In the current times, when students write any sort of academic paper, the plagiarism is the top concern and they make every effort to avoid plagiarism from their papers. In a dissertation, plagiarism is the disaster fro your future as well as degree. So ask the company to assure that there will be no plagiarism in your custom papers. You can ask for the anti- plagiarism report scanned by the up-to-date plagiarism checker."
  • Deutschlandfunk: "Die Dunkelziffer ist extrem groß" - Auch Professoren plagiieren "Nicht nur Doktoranden schreiben ab - die Doktorväter sind kaum besser, sagt der Juraprofessor Volker Rieble und fordert transparentere Verfahren, Plagiate aufzudecken und die fraglichen Werke dann - wie in der Autobranche üblich - zurückzurufen. (...)Volker Rieble: (...) Der Doktor oder der Doktorand, der plagiiert, möchte schnell die eine Arbeit erledigen und wird sich dann in der Wissenschaft nie wieder tummeln. Der Professor aber, der abschreibt oder die Ergüsse seiner Mitarbeiter als eigenes Werk ausgibt, der produziert ein Plagiat nach dem anderen, der beschädigt die Wissenschaft weitaus stärker." (...) "Götzke: Das heißt, derjenige, der eigentlich kontrollieren sollte, plagiiert genau so wie der Doktorand, der möglicherweise mit den Fußnoten es nicht so genau nimmt? Rieble: Der plagiiert eigentlich noch viel schlimmer, denn Professoren müssen natürlich erstens Vorbild sein. Wenn Sie von einem solchen Abschreiberlehrstuhl kommen, haben Sie ja nie gelernt, wie Wissenschaft richtig funktioniert, wie redliche Wissenschaft funktioniert." Audio


März 2011[]


Mitte bis Ende März 2011[]

31. März 2011

  • art in berlin: KUR-Journal: Editorial (Andrea F.G. Raschèr) "Für die Copy/Paste-Generation wird das Plagiat immer mehr zu einem diffusen Etwas. Im Windschatten von Gratiskultur und Gratiskonsum verkommt die Autorenschaft immer mehr zu einem Schlaraffenland der Formulierungen, deren man sich ungehemmt bedienen kann."
  • Deutschlandradio Kultur: Sendung vom 31.03.2011 11:30 - Jurist Volker Rieble: Vorgehen von Professoren gegen Plagiate wirkt halbherzig "Wer aus der Diskussion um Plagiate an Universitäten heraus will, der darf nicht vergessen, die oberen Stufen zu fegen. Das schreibt der Jurist Volker Rieble in der "Süddeutschen Zeitung". Er betont, bei Plagiaten auf Professorenebene gebe es oft keine ernsthaften Sanktionen. Der Persönlichkeitsschutz der Professoren sorge für Anonymität. Das führe dazu, dass das Vorgehen vieler Hochschullehrer gegen Plagiate halbherzig wirke - vor allem, wenn es um Kollegen gehe. Rieble schreibt, erst wenn das Professorenplagiat an die Öffentlichkeit dringe und die Kritik laut werde, würde die Wissenschaft reagieren. "
  • Kurier: Neue Plagiatsvorwürfe in Bayreuth (Peter Engelbrecht) "Konkret geht es um die wissenschaftliche Studie „Zur Kenntnis tertiärer Verwitterungsreste und Sedimente in der Oberpfalz und ihrer Umgebung“, die (Wolfgang, GuttenPlag) Zech 1984 zusammen mit einem Studenten in der Schriftenreihe „Relief-Boden-Paläoklima“ veröffentlicht hatte." (...) "Er (gemeint ist Prof. Harald Dill, GuttenPlag) wirft Zech vor, die von ihm gefertigten Untersuchungen in dem wissenschaftlichen Aufsatz nicht mit Quellenangabe genannt zu haben. Zech habe „rund ein Drittel der untersuchten Geländeaufschlüsse“, die in der Studie verwertet worden seien, von ihm, Dill, übernommen, habe ihn aber weder im Literaturverzeichnis noch in der Danksagung erwähnt. Beim Zahlenmaterial der Probenprotokolle „hat er die von mir erarbeiteten Daten aufs Komma genau abgeschrieben, ohne den Urheber zu nennen“, wirft Dill dem inzwischen pensionierten Zech vor." (...) „Ein Professor sollte Vorbild sein“, sagt er (d.i. Prof. Harald Dill, GuttenPlag) , und erhofft sich ein Stück späte Gerechtigkeit. Auslöser des Vorstoßes war der Fall Guttenberg, der die Sache nach gut zwei Jahrzehnten bei ihm wieder in Erinnerung gerufen hatte. „Wenn die Deutsche Forschungsgemeinschaft ihr Ethos wissenschaftlichen Arbeitens ernst genommen hätte, dann hätte dieser Hochschullehrer keine Förderung mehr erhalten dürfen“, betonte Dill."
  • RTL: Plagiate: Acht Betrugsfälle an Berliner Unis "Allein an Berlins Hochschulen sind in den vergangenen fünf Jahren acht Fälle von Wissenschaftsbetrug à la Guttenberg bestätigt worden. Insgesamt habe es 42 Verdachtsfälle auf wissenschaftliches Fehlverhalten gegeben, 22 mal wurden daraufhin Untersuchungen eingeleitet. Das ging aus der Antwort der Bildungssenatsverwaltung auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Anja Schillhaneck hervor. Drei der acht Fälle, in denen sich der Anfangsverdacht erhärtete, führten zu personalrechtlichen Konsequenzen, in zwei Fällen wurde das Promotionsverfahren gestoppt und zweimal der Doktorgrad entzogen. Ein Verfahren läuft noch." (Hinweis: Link war am 07.04.2011 nicht (mehr) erreichbar, GuttenPlag)
  • Süddeutsche: Plagiate in der Wissenschaft: Scheinheilige Professoren (Volker Rieble) "Jenes Dissertationsplagiat ist nahezu abgearbeitet; aber was geschieht nun? Wie wollen Universitäten die erforderliche Qualitätssicherung für ihre teils verdorbenen Wissenschaftsprodukte bewirken? Hatte man anfangs das Gefühl, die deutsche Wissenschaft wolle es so wie immer halten - Augen zu und durch -, lassen sich nunmehr erste Reformvorschläge vernehmen. So hat sich der Deutsche Hochschulverband als Gewerkschaft der Hochschullehrer über seinen Präsidenten Bernhard Kempen zu Wort gemeldet."
  • Süddeutsche: Uni Würzburg - eine Doktorfabrik? Die Angst vor dem Déjà-vu (Olaf Przybilla) "Strauß-Spezl Lothar Bossle stand im Ruf, an Würzburgs Uni eine Doktorfabrik eingerichtet zu haben. Nun werden wieder ähnliche Vorwürfe laut." (...) "Ein Uni-Sprecher bestätigt Erstaunliches: Doktorarbeiten in der Geschichte der Medizin sollten "nicht mehr als 50 Seiten" umfassen. Das Material, das im Institut gefunden wurde, war dennoch so irritierend, dass die Kommission der Uni 2006 zusammentrat - und Anzeige gegen den Professor wegen des Verdachts unerlaubter Promotionspraktiken erstattete. "Wir hatten den massiven Verdacht, dass die Doktoranden nicht hinreichend über ihr Thema orientiert waren", sagt ein mit dem Vorgang vertrauter Professor, zumal die Diktion vieler Arbeiten "für Doktoranden sehr unüblich" ausgefallen sei." (...) "Von den neuen Ermittlungen erhoffe man sich nun mehr Klarheit, immerhin könnte es bis zu 250 Doktoren geben, deren eigene wissenschaftliche Leistung sehr übersichtlich ausgefallen ist." Siehe hierzu auch Institut für Geschichte der Medizin Universität Würzburg und Professoren: Magie und Mystik vom 24.07.1989: "Ein einstiger Strauß-Günstling, der Würzburger Soziologe Bossle, ist bei der CSU in Verruf geraten: Allzu dreist hat er den Hochschulbetrieb mit Propaganda und Privatgeschäften verquickt."
  • Südkurier: Die Universität Konstanz und Plagiate "Bei der Ermittlung und Aufarbeitung wissenschaftlicher Unredlichkeit spielt die Universität Konstanz eine besondere Rolle.Der Fall Guttenberg: Der frühere Verteidigungsminister Karl Theodor zu Guttenberg (CSU) hatte zwar in Bayreuth seine durch Plagiatsvorwürfe belastete Doktorarbeit abgegeben. Doch es waren Doktoranden der Universität Konstanz, die einen offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel aufsetzten, der Guttenberg schließlich zu Fall brachte."
  • Tagesspiegel: Wer an Berlins Hochschulen betrügt (Amory Burchard) "An Berliner Hochschulen hat es in den vergangenen fünf Jahren 42 Verdachtsfälle von wissenschaftlichem Fehlverhalten gegeben. In 22 Fällen haben die Hochschulen daraufhin Untersuchungen mutmaßlicher Plagiate oder Fälschungen eingeleitet. Das geht aus der Antwort der Wissenschaftsverwaltung auf eine Kleine Anfrage der Grünen im Abgeordnetenhaus hervor. In acht dieser Fälle konnte Fehlverhalten nachgewiesen werden, heißt es in der Antwort von Staatssekretär Knut Nevermann. Zweimal sei ein Promotionsverfahren beendet, zweimal ein Doktortitel entzogen worden, in einem Fall sei das Verfahren noch nicht abgeschlossen."


30. März 2011

  • Readers Edition: Mogel-Doktorin Kristina Schroeder (Rolf Ehlers) "Hätte zu Guttenberg sich doch auch ein solches Thema ausgesucht! Er hätte dann nicht zu beklagen brauchen, dass er durch seine Dissertation neben seinen politischen Aufgaben und seinen familiären Pflichten überfordert war. Auch hätte es nichts ausgemacht, dass er gar keinen Drang hatte, irgend etwas von Wert wissenschaftlich zu ergründen."
  • Stiftung Partner für Schule NRW: Raus aus der Guttenbergfalle (Online-Initiative klicksafe) "Nicht erst seit Bundesverteidigungsminister dabei erwischt werden, ist das Kopieren von Fremdtexten aus dem Internet in akademische Arbeiten oder in Hausaufgaben und Referate an deutschen Schulen ein großes Problem. Studierenden, Schülerinnen und Schülern fehlt häufig jedes Unrechtsbewusstsein, wissen Lehrerinnen und Lehrer zu berichten. Dem ärgerlichen Thema widmet sich nun ein neuer Teil der gemeinsamen Themenreihe von klicksafe und iRights.info zu Rechtsfragen im Netz. Unter dem Titel "Zitieren im WWW" werden Regeln und Besonderheiten von Text- und Bildzitaten im Internet erklärt."

29. März 2011

  • SÜDWEST PRESSE : Promotion wie vom Discounter (Ralph Bauer) "Laut Darstellung der Verfasser gab es eine "All-Inclusive-Promotion", bei welcher der Professor die Arbeit komplett selbst verfasste, durch Dritte abtippen ließ und automatisch die Hausduckerei beauftragte. Der Doktorand habe dann nur noch zu einer "zwei Tassen Kaffee" langen mündlichen Prüfung erscheinen müssen."
  • Das Vierte: Die 10 erstaunlichsten Fakten über Plagiate (Achtung! Direktlink auf die Seite nicht möglich.) "So richtig in aller Munde sind Plagiate erst, seit Ex-Verteidigungsminister zu Guttenberg öffentlich als Abschreiber deklariert wurde. Seine Doktorarbeit strotzt vor Auszügen aus den Büchern, Artikeln und Essays fremder Forscher, mit deren Federn sich der Politiker schmückte."
  • Spiegel online: Wissenschaft nach Guttenberg: Wie hältst Du's mit dem Plagiat? (Anne Haeming) "Dass Guttenberg mit seiner Arbeit durchgekommen ist, noch dazu mit einem 'summa cum laude', ist ein Armutszeugnis für das gesamte Kontrollgremium. Aber in vielen Fällen ist der betreuende Professor eben auch der einzige, der auf dem Themengebiet so spezialisiert ist, dass er die Leistung des Promovierenden inhaltlich einschätzen kann - und auch erkennt, ob irgendwo geklaut wurde."

26. März 2011

  • Frühnachrichten: Florierendes Geschäft der Ghostwriter (csch) "Sicherlich hat auch die aktuelle Bildungspolitik um den Bologna-Prozess ihren Beitrag zu solchen Geschäften geleistet. Im Bachelor-Chaos und mit überlaufenen Vorlesungssälen haben sich die Studienbedingungen nicht vereinfacht. Der Druck auf die zukünftige ‚Bildungselite’ ist gewachsen, denn in den neuen Studiengängen sind mehr Prüfungen über mehr Stoff in immer kürzerer Zeit die Regel. Fakt ist, dass durch die Plagiatsaffaire den Ghostwriting-Agenturen mehr Aufmerksamkeit als sonst geschenkt wurde und dies sicherlich nicht zu deren Nachteil geschehen ist."

25. März 2011

  • Badische Zeitung: Falsches Studium - Guttenberg all’italiana (Martin Zöller) Italien: Staatssekretärin schmückt sich angeblich zu Unrecht mit einem Mastertitel. Opposition fordert den Rücktritt wie bei zu Guttenberg.
  • Stuttgarter Zeitung: Plagiat in "Trottwar": CDU-Abgeordneter Löffler gibt den Mini-Guttenberg (Thomas Braun und Markus Heffner) "Auf Guttenbergs Spuren wandelt nun der CDU-Landtagsabgeordnete und Kandidat im Stuttgarter Wahlkreis III (Nord), Reinhard Löffler - ob er mit einem ähnlichem Fanzulauf rechnen kann, werden die nächsten Tagen zeigen. In der aktuellen Ausgabe der Straßenzeitung "Trottwar" hat der CDU-Mann nämlich unter seinem Namen einen Beitrag abdrucken lassen, der allerdings keineswegs aus der Feder "von Dr. Reinhard Löffler", stammt, wie er dem Leser glauben macht." Im weiteren folgt der Nachweis von KomplettPlagiaten von der Homepage von Prof. Gunter Dueck, sowie die Stellungnahmen dazu (u.a. des Chefredakteurs, sowie des Plagiierten selbst)

24. März 2011

  • Gießener Allgemeine: Universität ermittelt gegen fünf Mediziner (si) "Die Justus-Liebig-Universität hat inzwischen fünf Ärzte unter Verdacht, dass sie ihren am Fachbereich Medizin erworbenen Doktortitel illegalen medizinischen Versuchsreihen verdanken könnten. Es seien interne Ermittlungen eingeleitet worden, bestätigte die Hochschule am Mittwoch der Gießener Allgemeinen Zeitung."
  • Gießener Anzeiger: Senat der JLU verabschiedet Grundordnung und Entwicklungsplan (hh) "Der Skandal um gefälschte Studien eines Ludwigshafener Anästhesisten sorgt seit geraumer Zeit bundesweit für Schlagzeilen. Und hat auch Auswirkungen auf die Justus-Liebig-Universität (JLU). Denn der Mediziner war früher am Uniklinikum beschäftigt, lehrte als 'außerplanmäßiger Professor an der JLU' und fungierte als Doktorvater zahlreicher Ärzte. Den Professorentitel hat die Gießener Universität dem 56-Jährigen - wegen nicht geleisteter Lehrverpflichtungen - bereits aberkannt. Über sein mögliches wissenschaftliches Fehlverhalten hat die JLU aber dabei nicht entschieden. Noch nicht. Denn: 'Dieses Verfahren ist rechtsstaatlich und an bestimmte Fristen gebunden', sagte Unipräsident Joybrato Mukherjee im JLU-Senat."
  • Sueddeutsche: Der Madoff der Medizin (Hanno Charisius) "Er galt als Koryphäe der Schmerzmedizin. Doch jetzt hat sich herausgestellt, dass der bekannte US-Anästhesist Scott Reuben so redlich war wie der Finanzakrobat Bernie Madoff mit seinem Schneeballsystem: Der Wissenschaftler hat über 13 Jahre hinweg Studien schlicht erfunden."
  • Tagesschau (ARD): Guttenberg auf Italienisch (Tilmann Kleinjung) "Die italienische Staatssekretärin Daniela Santanchè soll einen Masterstudiengang an einer Eliteuniversität absolviert haben. So steht es zumindest auf der Homepage der Regierung. Zeitungen haben an der Universität recherchiert und festgestellt: Santanchè schmückt sich mit falschen Federn. Oppositionspolitiker fordern deshalb: Die Staatssekretärin solle dem Beispiel des deutschen Verteidigungsministers folgen - und abtreten."

23. März 2011

  • Deutscher Hochschulverband (DHV): DHV sagt Plagiatsunwesen und "Promotionsberatern" den Kampf an - Pressemitteilung "Der Deutsche Hochschulverband (DHV) hat erneut dazu aufgerufen, das Plagiatsunwesen und die 'Promotionsberatung' zu bekämpfen. Durch die Digitalisierung von Texten sei es deutlich leichter geworden, mittels 'Copy & Paste'-Befehl Plagiate zu erstellen und Texte Dritter als eigene wissenschaftliche Leistung auszugeben. 'Hochschullehrer und ihre wissen-schaftlichen Mitarbeiter müssen deshalb die Kontrollinstrumente der Plagiat-Software kennen und nutzen', erklärte DHV-Präsident Kempen."
  • Deutschlandfunk: Hochschulquartett: Doktor und Professor gar - Titel als Turbo für die Karriere? Programmvorschau zum 25.03.2011, Gesprächsleitung Michael Kröher (manager magazin) und Christian Floto (Deutschlandfunk): "Doch das hohe "Sozialprestige" eines Doktortitels hat in den vergangenen Jahren zu einigen Fehlentwicklungen geführt. Illegale "Promotionsberater" und "Titelhändler" brachten die Doktorwürde in Verruf und beschädigten den Ruf der Wissenschaft. Und Plagiate in Dissertationen tun ein Übriges"
  • FAZ: Gastbeitrag:Kultur der Kumpanei (Hans Michael Heinig und Christoph Möllers) "In wohl keinem anderen Fach werden Doktoranden so systematisch zum Regelbruch verleitet wie in der Rechtswissenschaft. Fehlverhalten wird vorgelebt. Für die deutsche Rechtswissenschaft ist es Zeit, vor der eigenen Türe zu kehren. Zunächst schien es, als habe die Causa zu Guttenberg sich mit dem Entzug des Doktortitels auch für sie erledigt: Kollegen saßen einem wissenschaftlichen Hochstapler auf. Das ist bedauerlich, kann aber passieren. Die wissenschaftliche Selbstkontrolle griff, wenn auch spät, als ein Rezensent das Plagiat entlarvte. Mit dem Rücktritt wurden schließlich, unter gehörigem Druck eines Teils der Gesellschaft, auch politische Konsequenzen gezogen. Die moralische Erwartung, dass frisch ertappte Missetäter untaugliche politische Repräsentanten sind, wurde stabilisiert. Haben wir es also nur mit einem bedauerlichen Einzelfall zu tun?"
  • Le Figaro: La lutte contre le plagiat s'organise à l'université (Marie-Estelle Pech) Ein Artikel über das Plagieren in Frankreich in Anbetracht der Guttenberg-Affäre
  • Libro-News-it: Giallo Santaché "Master? Negli archivi Bocconi no traccia" Berlusconis Staatssekretärin Santaché hat anscheinend doch keinen Master; Vergleich mit zu Guttenberg wird gezogen
  • sueddeutsche.de: "Wir müssen die Abschreckung verstärken" (Tanjev Schultz) "Nicht nur Doktoranden müssen schärfere Strafen fürchten, auch Professoren sollen strenger kontrolliert werden: Der Präsident des Hochschulverbandes fordert ein Umdenken in der Wissenschaft." (...) "Es ist nötig, dass wir auch selbstkritisch fragen, wo wir vielleicht zu naiv waren." (...) "Deshalb sollten alle Doktoranden eine eidesstattliche Erklärung abgeben müssen, dass sie die Arbeit selbst geschrieben und alle Quellen genannt haben. Bisher ist das an vielen Universitäten noch nicht der Fall. Außerdem sollten Dissertationen nicht nur auf Papier, sondern auch als Datei eingereicht werden, mit deren Hilfe man den Text standardmäßig oder stichprobenartig auf Plagiate überprüfen kann. An meiner Universität hier in Köln werden wir das in Jura künftig so machen." (...) "Wir diskutieren im Hochschulverband außerdem darüber, ob man jede Dissertation im Internet zugänglich machen sollte - wenigstens in der Zeit zwischen Einreichung und Publikation in einem Verlag. Dann stünden die Texte jedem zur Prüfung offen."
  • Südkurier: Rektoren: Akademische Betrugsfälle nicht verharmlosen (dpa) „Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat vor einer Verharmlosung akademischer Betrugsfälle gewarnt. «Es handelt sich um schwerwiegende Vergehen, die entsprechende Konsequenzen haben müssen» (Margret Wintermantel).“

22. März 2011

  • FAZ.NET: Streit unter fremden Federn (Regina Mönch) "Die Causa Guttenberg hat das Geschäft der Ghostwriter nicht geschädigt, sondern beflügelt. Der graue Markt der Fremdautoren ist umkämpft wie nie und zum Schauplatz skurriler Auseinandersetzungen geworden."
  • Mitteldeutsche Zeitung: Ghostwriter: «Wir sind die Guten» (Jutta Schütz)
  • Nürnberger Zeitung: Früherer Erlanger Professor klagt (Anm.: "klagt" nicht im jur. Sinne gemeint) "24 Jahre lang war Jürgen Gebhardt Professor am Institut für Politische Wissenschaft der Uni Erlangen, bevor er 2002 in den Ruhestand ging. Teile seiner Schriften sind in der Doktorarbeit des zurückgetretenen Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg aufgetaucht." Prof. Gebhardt: "...Somit kam es – wie auch immer dies vor sich ging – zu einer gewaltigen Materialsammlung, die mit und oft ohne bibliographischen Nachweis verarbeitet wurde. Der Eindruck einer Zitatesammlung konnte nur durch den Verzicht auf Nachweise, also durch Plagiate, vermieden werden. Noch schwerer wiegt, dass Guttenberg an seiner systematisch-konzeptionellen Fragestellung scheiterte und sich hierfür bei anderen Autoren bedienen musste. Nur so erklärt es sich, dass auch die von mir vorgelegten, systematisch ausgewiesenen Texte sorgfältig verfremdet, teilweise redundant plagiiert wurden. Ich habe mit anderen Wissenschaftlern somit unwissentlich dazu beigetragen, dass Guttenberg sich den Anschein theoretischer Originalität geben konnte."
  • rbb online: Werbung für Plagiate? (Ankündigung einer Sendung im rbb am 22.03.1961, 19.30 Uhr) "Seit der Diskussion um die Doktorarbeit von Theodor zu Guttenberg ist das Ghostwriting wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Am Berliner Landgericht steht am Dienstag ein ungewöhnlicher Fall zur Verhandlung an. Ghostwriter streiten darüber, ob man für etwas werben darf, was eigentlich rechtswidrig ist: Das Schreiben von fremden Arbeiten."
  • SWP: Doktoraffäre an Uni Würzburg (Ralph Bauer) "Nach der Universität Bayreuth und den Vorkommnissen um die Dissertation des zurückgetretenen Bundesverteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg hat nun auch die Uni Würzburg eine Doktoraffäre."

21. März 2011

18. März 2011

  • Neues Deutschland: Uni-Kodex noch zeitgemäß? (Peter Nowak) "Ist die vielbeschworene Regel der wissenschaftlichen Community, die für wissenschaftliche Arbeiten nur eine individuell zuweisbare Autorenschaft kennt, im Internet-Zeitalter noch zeitgemäß?"

16. März 2011

  • NRhZ-ONLINE: Freiheit statt Freiherr (Dietrich Schulze und Peter Kleinert) "Autonomie, Demokratie und Frieden auf die Agenda der Hochschulen!"
  • Potsdamer Neueste Nachrichten: Wer guttenbergt, wird bestraft (das/sel/sve/csp/jab) "Selbst das Landesinstitut für Schule und Medien hat nach der Guttenberg-Affäre seine Online-Handreichung zum Thema Plagiate überarbeitet, um Lehrern und Eltern Hilfestellung beim allzu dreisten Umgang mit „Copy and Paste“ zu geben."

Anfang bis Mitte März 2011[]

15. März 2011

  • academics.de: „Ist das von Ihnen oder steht da bloß Ihr Name drauf?“ (Boris Schmidt) "Es ist schon so eine Sache mit der Autorenschaft. Ab wann ist ein Plagiat ein Plagiat? Und ab wann ist ein Autor ein Autor, eine Autorin eine Autorin? Veröffentlichungen spielen in allen wissenschaftlichen Disziplinen eine Hauptrolle: Vom Posterabstract im Tagungsband über den wissenschaftlichen Zeitschriftenartikel und das Buchkapitel bis hin zur voluminösen Monografie – sie sind in jeder Disziplin das, worauf geschaut wird. Und als Faustregel gilt: Je öfter der eigene Name, am besten an erster Stelle (oder immerhin an zweiter oder aber letzter Stelle) draufsteht, desto besser." Ein Beitrag, der sich mit Problemen der Mehrfachautorenschaft befasst.
  • Berliner Kurier: Erste Berliner Schule schmeißt alle Guttenbergs raus (NKK) "Wer abschreibt, der fliegt. Nach der Guttenberg-Plagiats-Affäre griff jetzt die erste Berliner Schule hart durch, warf fünf Abiturienten raus, die aus dem Internet abgeschrieben hatten - wie der Ex-Verteidigungsminister bei seiner Doktorarbeit."
  • Lübecker Nachrichten: Wer im Netz klaut, riskiert sein Abi "Die Plagiatsaffäre um Karl- Theodor zu Guttenberg hat Folgen für schleswig-holsteinische Schüler. Noch nie zuvor wurden sie so scharf darauf kontrolliert, ob ihre Arbeiten ohne Quellenangaben aus dem Internet abgeschrieben sind."
  • Der Tagesspiegel: Ein Masterplan soll Sicherheit geben "Seit Guttenberg wird das Thema "Plagiat" wieder heiß diskutiert. Jetzt wollen Schulen gegen Schummeleien mit Inhalten aus dem Internet vorgehen.(...) „Man muss in der achten Klasse anfangen, die Schüler an das wissenschaftlichen Arbeiten und Urheberrechtsfragen heranzuführen“, empfiehlt der ehemalige Schulleiter des Lankwitzer Beethoven-Gymnasiums" (...) " zudem soll über den Umgang mit Wikipedia aufgeklärt werden. Die Idee kam unabhängig vom Guttenberg-Skandal: Man kämpfe schon seit Jahren gegen aus dem Internet kopierte Inhalte."
  • WDR Wissen: Die Plage der Plagiate (Ingo Müntz) "Das Abschreiben an den Hochschulen nimmt dramatisch zu. Die Universitäten setzen Computerprogramme ein, um Plagiate aufzuspüren. Doch die Frage bleibt offen: Warum schreiben so viele Studenten ab?"
  • Wiesbadener Kurier: Noch nie wurde ein Doktor-Titel aberkannt - PLAGIAT (Daniel Duben) "Hochschulen der Region haben keine Erfahrungen mit abgekupferten Promotionen / Nur wenige setzen auf Suchmaschinen. Viele Bundesbürger stehen dem wissenschaftlichen Betrieb seit der Plagiatsaffäre um Karl-Theodor zu Guttenberg mit Skepsis gegenüber."


14. März 2011

Hinweis: PhDr. Scheuer hat kein ordentliches Promotionsverfahren absolviert, sondern ein (in Tschechien mögliches) "Berufsdoktorat", das zum PhDr. (zu führen - unveränderbar, vor dem Namen) führt, zu mehr nicht. Der Titel "Dr." ist ihm verwehrt, genauso wie der "Ph.D." (nach dem Namen), der in Tschechien nach einem ordentlichen Promotionsverfahren vergeben wird. Näheres bei www.anabin.de: Doktor filozofie ist nur Abschlussgrad "Postgraduales Studienangebot" (PGS)" . Die Untersagung, den "Dr." in Deutschland tragen zu dürfen, ergibt sich aus der allgemeingesetzlichen Gültigkeitserklärung der Kultusministerkonferenz (KMK-Beschluss vom 21.09.2001 in der Fassung vom 15.05.2008), dort Punkt 2, Satz 2. Wie ein bayerisches Gutachten zu anderen Ergebnissen kommen kann, erschließt sich (wie so häufig) - angesichts klarer gesetzlicher Regeln - dem Außenstehenden nicht. (Externer 20:57, 31. Mär. 2011 (UTC))

13. März 2011

  • na presseportal: Kölner Stadt-Anzeiger: Jura-Professor für Freiheitsstrafe bei Plagiat "Der Kölner Professor für Staats- und Völkerrecht Bernhard Kempen hat sich für deutliche Konsequenzen im Hochschulbereich nach der Plagiatsaffäre rund um Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) ausgesprochen."
  • Tagesspiegel: Wer guttenbergt, der fliegt (Sandra Dassler, Sebastian Leber) "Seit der Affäre um Karl-Theodor zu Guttenberg schauen Lehrer genauer hin: An mehreren Schulen haben Abiturienten aus dem Internet kopiert, teils mit harten Konsequenzen. Experten streiten, wer Schuld hat."

9. März 2011

  • The European: Des Doktors neue Kleider (Kai Wegrich) "Deutschland braucht mehr echte Doktoren mit neuen Ideen. Der Dissertationsprozess muss reformiert werden, wenn wir den „Doktor light“ verhindern wollen. Eine Dissertation à la Guttenberg hilft nur der eigenen Karriere. Denker und Ideen produziert sie nicht."
  • JOURNAL MED: Stellungnahme des „Qualitätszirkels Promotion“ zu Plagiarismus und Promotion "Wir, die unterzeichnenden Mitglieder des Qualitätszirkels Promotion, einem Bundesländer übergreifenden Netzwerk verschiedener Graduiertenschulen und -zentren, haben mit großer Bestürzung den Guttenbergschen Plagiatsfall, den bagatellisierenden Umgang der Bundesregierung damit und die dennoch anhaltende Unterstützung zu Guttenbergs durch die Bevölkerung zur Kenntnis genommen. Auch wenn Herrn zu Guttenberg mittlerweile der Doktortitel aberkannt wurde und er von seinem Amt zurück getreten ist, möchten wir uns äußern, da die Debatten der vergangenen Wochen weitreichende Konsequenzen für die Nachwuchsförderung und den Wissenschaftsbetrieb haben und nicht mit dem Rücktritt des Ministers beendet sind."
  • news@orf.at: Plagiate: Pilz fordert unabhängige Prüfstelle Österreich: "„Die Universitäten versagen völlig bei der Plagiatbekämpfung“, ist sich Peter Pilz sicher."
  • Wiener Zeitung: Der Kampf um die Sauberkeit in der Wissenschaft (zaw/apa) "In der aktuellen Plagiatsdebatte will Wissenschaftsministerin Beatrix Karl das Gesetz des Handelns an sich reißen." (...) "Arbeitsgruppe zu Plagiatsbekämpfung nimmt Arbeit auf."

8. März 2011

  • FAZ: Die Plagiat-Scanner (Carola Sonnet) "Software, die Plagiate findet, ist an amerikanischen und britischen Universitäten längst Standard. Die Studenten müssen jede Arbeit vor der Abgabe prüfen lassen. Deutsche Unis fangen gerade an, diese Technik zu nutzen"

7. März 2011

  • Main-Post Würzburg: Der Dr. ist nicht für die Visitenkarte (Alice Natter). Leitartikel „Haben die Prüfer die 475 Seiten – ob gutgläubig oder nicht – tatsächlich gelesen? Werden Dissertationen heute überhaupt noch von den Gutachtern angeschaut? Oder wird durchgewinkt, weil die Masse des Geschriebenen sowieso niemand mehr lesen, geschweige denn beurteilen mag und kann? Nicht das nonchalant zusammengeklaute Werk des Herrn zu Guttenberg ist das große Problem für die Wissenschaft.“
  • Süddeutsche Zeitung: Nach Guttenberg: Schummeln im Studium - Augen zu und durch "Naive Professoren in einer Gesellschaft, die süchtig nach Titeln ist: Statt streng zu kontrollieren, reden sich viele Wissenschaftler ein, dass an der Uni nur selten geschummelt wird. Wenn sie sich da mal nicht täuschen."
  • Süddeutsche Zeitung: Promovierte Politiker vor Guttenberg - Im Klub der falschen Doktoren (Kim-Björn Becker) "Guttenberg ist nicht der einzige Politiker, der über seinen Titel stolpert. In vielen Fällen ging es sogar um mehr als ums Abschreiben. Die Folgen für die Schummler waren stets bitter."
  • Zeit: In zehn Schritten zum großen Plagiator (Johannes Schneider) Klauen muss man können: Der Autor Oded Shenkar erklärt in dem Sachbuch "Copycats", wie wichtig die Imitation für die Innovation ist.

6. März 2011

  • Der Tagesspiegel: Doktortitel nur für Wissenschaftler (G. Turner) "Es geht um das System, das aus einer Zeit stammt, als drei Prozent eines Jahrgangs studierten. Heute erleben wir die Massenuniversität, die auf 50 Prozent Studierende eines Jahrgangs zusteuert. Solche veränderten Zahlen und Umstände verlangen ein anderes System."

5. März 2011

  • Deutschlandfunk: Nach der Plagiatsaffäre ist vor der Plagiatsaffäre - Copy and Paste bei der „Badischen Zeitung“ (Thomas Wagner) „Ausgerechnet bei der ‚Badischen Zeitung‘, die sich sehr kritisch mit den Plagiatsvorwürfen gegen den Ex-Verteidigungsminister Guttenberg auseinandergesetzt hatte, macht jetzt ein Copy-and-Paste-Skandal die Runde.“ - Anmerkung: Der Bericht nennt jenen „schleichenden Prozess“, der auch für wissenschaftlich unredliches Verhalten typisch ist: „Erst wird nur ein Zitat aus einem anderen Medium übernommen, dann ein paar Sätze, schließlich, unverändert ganze Textpassagen“.

4. März 2011

  • Cicero: Doktoranden 2.0 – Aufruf zur Entrümpelung der Wissenschaft Interview mit dem Politikwissenschaftler Johannes Staemmler
  • Deutsche Welle: Hochschulen wollen mehr Promotionskontrolle (Wolfgang Dick, Klaudia Prevezanos) "Die vielen Plagiate in der Doktorarbeit des inzwischen zurückgetretenen Verteidigungsministers zu Guttenberg haben eine heftige Diskussion um die Qualität von Promotionen ausgelöst."
  • Die-Mark-Online: Nach Guttenberg-Plagiat: Studenten der Uni Potsdam diskutieren über Betrug in der Wissenschaft "Oranienburg (mb) - Karl-Theodor zu Guttenberg hat seine Dissertation zu großen Teilen abgeschrieben und kein Doktorvater hat es gemerkt. In Potsdam diskutieren Studierende und Lehrende nun über Plagiat in der Uni."
  • ORF: Guttenberg und die Folgen: Was ist ein Plagiat? (science.ORF.at/APA) "Maßt man sich an, der Autor fremder Gedanken zu sein, ist man ein Plagiator. Und dabei ist egal, ob man nicht ausgewiesene Zitate verwendet oder gleich die ganze Arbeit von einem Ghostwriter verfassen lässt."
  • DiePresse.com (Österreich): Wutwissenschaftler lehren Unis und Regierung das Fürchten – anderswo (Anneliese Rohrer) "In Österreich halten Wissenschaftler um Förderungen und Privilegien willen still, verharmlosen Universitäten selbst Plagiate und belohnen Vizerektoren, die den „akademischen Anstand“ verletzen."
  • Zeit: Promotion: Was ist der Dr. wert? (Inge Kutter und Jan-Martin Wiarda) "Nie wurde in Deutschland so viel promoviert wie heute – die Qualität bleibt auf der Strecke. (...) Längst jedoch ist der Doktorgrad (der, entgegen dem Sprachgebrauch, streng genommen kein Titel ist) zur Massenware geworden. Wie stark er an Wert verloren hat, zeigen die Durchfallquote von weniger als einem Prozent und die Tatsache, dass »magna cum laude« fast schon die Standardnote ist (siehe Grafik). Qualitätskontrolle sieht anders aus. Wie konnte es so weit kommen? Warum wollen so viele Deutsche den Doktor? Und was zählen die beiden Buchstaben vor dem Namen heute noch?"

3. März 2011

  • berlin.de: Plagiate können Studenten die Karriere kosten "«Die Versuchung wird durch die technischen Möglichkeiten immer größer», sagt Prof. Roland Schimmel von der Fachhochschule Frankfurt am Main. «Man muss nur den Rechner anschalten und kann sich über Google unzählig viele fertige Texte erschließen.» Verbände stellen Studien ins Internet, komplette Bücher gibt es in digitaler Form, und bei einigen Portalen kann man fertige Diplom- oder Seminararbeiten kaufen. Eine Webseite wirbt sogar mit dem Slogan: «Deine fertige Hausaufgabe gibt's doch schon! Warum also selbst abmühen?»"
  • Deutschlandfunk: „Deutsche Hochschulstrukturen funktionieren nicht“ - Schweizer Historiker hält Reform des Dissertationsverfahrens an Universitäten für notwendig (im Gespräch mit Frank Meyer): „‚Die Causa Guttenberg wäre eine gute Gelegenheit, um die strukturellen Probleme an deutschen Universitäten‘, die das Promovieren mit einer Schummel-Dissertation möglich machen, ‚zu beheben‘, sagt Caspar Hirschi, Historiker und Experte für Wissenschaftspolitik.“
  • evangelisch.de: Über das Gespür für die Todsünde der Wissenschaft "Plagiate - Betrug in der Wissenschaft – und wie man damit umgehen sollte. Eine abschließende Beobachtung zur Causa Guttenberg aus Jerusalem von Prof. Dr. Christoph Markschies."
  • Süddeutsche Zeitung: Die Wissenschaft nach Guttenberg - Eitle Exzellenzen (Tanjev Schultz) "Zwischen Selbstvermarktung und Karriere: Die Welt der Wissenschaft ist beileibe nicht so rein, wie sie nun in der Plagiatsaffäre tut. Heuchelei, Filz und Verlogenheit sind dem Wissenschaftsbetrieb nicht fremd. "

2. März 2011

  • Mannheimer Morgen: Abschreiben verboten - auch für Guttenberg (Katja Geiler). „Texte kopieren heißt unter Studenten längst ‚den Guttenberg machen‘ - Folge einer kurzen, aber heftigen Debatte.“
  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kandidaten in der Pflicht (Hans-Hermann Igges) „An der Uni Paderborn soll eine enge Betreuung von Doktoranden Plagiatsfällen vorbeugen.“
  • DerWesten: Schwindelei: Herr Schramm und der falsche Titel (Dieter Saal) „Was sich in der Bundeshaupt- und Weltstadt Berlin jetzt ereignet hatte, damit konnte die Stadt Lüdenscheid bereits im Jahr 1920 aufwarten. Ja, es geht um die Schwindeleien um einen Doktortitel.“
  • Die ZEIT: Die Titelverteidiger (Ulrich Schnabel) "Nicht zuletzt der massive Protest von Jungforschern hat Karl-Theodor zu Guttenberg zu Fall gebracht. Die Affäre wirft auch peinliche Fragen an die Wissenschaft auf."

1. März 2011

  • Schwäbisches Tagblatt: Uni diskutiert über Plagiate „Bayreuth ist auch Tübinger Thema: Professoren veranstalten ein Podium über Qualitätsstandards, Rektor Bernd Engler erinnert an die Ächtung von Plagiaten.“
  • spektrumdirekt: Zu Guttenberg: Die Sicht der Wissenschaftler (Carsten Könneker) "Eine aktuelle Online-Umfrage von Spektrum der Wissenschaft ergibt: Deutsche Forscher und Akademiker sehen das Ansehen von Wissenschaft durch die aktuelle Plagiatsaffäre nachhaltig erschüttert. Ein Großteil vermutet, dass zu Guttenberg seine Doktorarbeit höchstwahrscheinlich in weiten Teilen gar nicht selbst verfasst hat. Mindestens aber habe er mit Vorsatz gehandelt."
  • spektrumdirekt: Überfällig und richtig (Carsten Könneker und Daniel Lingenhöhl) "Der Rücktritt von Karl-Theodor zu Guttenberg kommt zu spät, um Schaden von der Wissenschaft abzuwenden"
  • Westdeutsche Allgemeine Zeitung: Regelwerk über gute wissenschaftliche Arbeit (Susanne Brzuska) Über die Promotionsordnung für Chemiker, Physiker und Mathematiker der TU Dortmund. „Eine Woche, bevor die ersten Plagiatsvorwürfe über die Doktorarbeit des Ministers laut wurden, wurden die Doktoranden der Uni Dortmund ausführlich darüber belehrt, wie richtig zitiert wird.“

Februar 2011[]

28. Februar 2011

27. Februar 2011

  • Neue Zürcher Zeitung (Schweiz): Mit fremder Feder - Ghostwriter sind gefragt (Christine Brand) „Die Plagiats-Affäre um Karl-Theodor zu Guttenberg hat sie in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt: Ghostwriter, die für viel Geld Doktorarbeiten verfassen. Die Nachfrage besteht. Nur: Ist der Doktortitel so viel wert?“
  • Spiegel: Fehler im deutschen System - Wider die akademische Vetternwirtschaft (Dirk Matten) "Guttenbergs Versuch einer Promotion ist peinlich - auch und besonders für den deutschen Wissenschaftsbetrieb. Die Ausflüchte der Uni Bayreuth zur Titelaberkennung beweisen, woran das deutsche Promotionswesen krankt: Stets prüfen jene, die an der Arbeit selbst beteiligt sind. Das muss aufhören."


26. Februar 2011

  • Schwäbisches Tagblatt: Dissertation in NRW: Abgeschrieben - rausgeflogen (Olaf John, dapd) Vergleich der Fälle K[asper] und Guttenberg. „Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Kreisverbandsvorsitzende seiner Partei in Lippe, Dirk Becker, sagte zu den Fällen Guttenberg und K.: »Beide haben absichtlich geschummelt, abgeschrieben und dies nicht kenntlich gemacht. Hier gibt es eine klare Vergleichbarkeit der Fälle. Der Unterschied ist, dass die Kommunalpolitik strengere politische und ethische Maßstäbe angelegt hat, als es die Kanzlerin offenbar zu tun gewillt ist.«“


25. Februar 2011

Im Zuge der Guttenbergschen Plagiatsaffäre wurde auch der Fall Andreas Kasper wieder prominent:

  • Stern: Falscher Doktor, harte Strafe - der Fall Kasper (Sebastian Wolfertstetter) "Beide sind in der Union, beide haben bei ihrer Doktorarbeit abgekupfert. Aber im Gegensatz zu Karl-Theodor zu Guttenberg hat es Andreas Kasper richtig erwischt. Er zahlte 9000 Euro Strafe, verlor seinen Job - und ist nun vorbestraft."

weitere Pressemeldungen hierzu stehen im Archiv

  • UZH News: «Plagiate sind kein unkontrollierbares Phänomen» (Thomas Gull) "Der deutsche Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ist seinen Doktortitel der Universität Bayreuth los. Er hat «plagiiert». Die Universität Zürich setzt auf Prävention und Information. Und gegen Missbräuche hat sie Sicherungen eingebaut: etwa mündliche Prüfungen oder die softwaregestützte Analyse. Thomas Hildbrand, Leiter Bereich Lehre, sagt wie’s funktioniert."
  • Zeit: Eine Frage der Ehre (Martin Spiewak) "Die Hochschulen müssen aus dem Fall zu Guttenberg Lehren ziehen. Zehn Thesen zum richtigen Umgang mit schlechten oder gefälschten Arbeiten."


24. Februar 2011

  • spektrumdirekt: Lehren aus der Guttenberg-Affäre (Carsten Könneker) "Wissenschaft sollte in den Medien präsenter sein – mit welchen Akzentsetzungen, das haben die Forscher auch selbst in der Hand."
  • Stuttgarter Zeitung: „Unser höchstes Gut ist die Redlichkeit“ (Christine Pander) „Sinn und Zweck der Wissenschaft und ihrer Prinzipien müssten der Öffentlichkeit vermittelt werden, ‚damit die Menschen wissen, was unser Arbeiten ausmacht‘.“


23. Februar 2011

  • Bild.de: Heubisch mahnt Unis zu Plagiat-Tests "Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) hat die Universitäten zu Plagiat-Tests bei wissenschaftlichen Arbeiten aufgefordert"
  • DerWesten: Guttenberg-Affäre - ein Ghostwriter packt aus (Fabienne Piepiora) „Gestresste Studenten bescheren Christoph Steven aus Duisburg volle Auftragsbücher. Er ist Ghostwriter und schreibt wissenschaftliche Texte für andere. Sein Geschäft läuft gut - trotz Plagiat-Affäre.“
  • ETH Life: «Von Guttenberg-Entscheid hat Auswirkung für gesamte Wissenschaft» (Samuel Schläfli) "Für einmal haben die Dozenten von ihren Studenten gelernt: Dank Internet ist nicht nur das Plagiat viel einfacher geworden, sondern auch seine Entlarvung. Das war vor neun Jahren, als der deutsche Verteidigungsminister von Guttenberg seine Dissertation begann, noch anders."
  • Financial Times Deutschland: Uni-Rektoren warnen vor Verharmlosung von Betrug "Die Hochschulen legen ein klares Bekenntnis zu Ehrlichkeit und Redlichkeit in der wissenschaftlichen Arbeit ab und mahnen, diese Tugenden einzuhalten. Schwerwiegende Verstöße müssten hart bestraft werden."
  • SPIEGEL ONLINE: Strenge Bundeswehr: Plagiatoren, wegtreten!(Armin Himmelrath und Oliver Trenkamp) "Verteidigungsminister Guttenberg will im Amt bleiben - obwohl die Uni Bayreuth seinen Doktortitel kassiert hat. Härter trifft es Studenten an den Bundeswehr-Unis: Wer dort schummelt, muss mit dienstrechtlichen Konsequenzen rechnen. In mehreren Fällen wurden Abschreiber degradiert."
  • WELT ONLINE: Bundeswehrhochschulen ahnden Plagiate hart (Reuters/ks) „Wer an einer Bundeswehr-Hochschule des Plagiats oder der Täuschung überführt wird, ist den Titel los – und kann degradiert werden.“
  • WELT ONLINE: Doktortitel kann CDU-Politiker das Mandat kosten (Silke Katenkamp) „Der Sieger der Bundestagswahl im münsterländischen Wahlkreis Steinfurt III hieß Dr. Dieter Jasper. So hatte er Wahlkampf gemacht, so stand sein Name auf den Stimmzetteln. Doch Jasper hätte den Doktortitel offenbar gar nicht führen dürfen. Die Wahlverlierer toben, zudem droht dem CDU-Mann ein Strafverfahren.“


22. Februar 2011

  • derStandard.at: Falsche Fuffziger im Labor (Klaus Taschwer) "Die Guttenberg-Dissertation ist kein Einzelfall: Akademisches Fehlverhalten passiert immer wieder - Zwei Plagiatsexperten erklären, warum es zu Betrug in der Wissenschaft kommt und was sich dagegen tun lässt"
  • DerWesten: Plagiarismus kommt an der Uni Duisburg-Essen häufig vor (Martin Spletter) "Referate, Seminarbeiten – Studenten finden alles im Internet. Die Essener Uni klagt, dass es immer weniger Unrechtsbewusstsein gebe. Google ersetze immer häufiger das systematische Recherchieren."
  • sueddeutsche.de: Plagiate an Hochschulen - Hut ab! (Roland Preuss) "Guttenberg wäre nicht der Erste: Vor Gericht haben Plagiatoren schon für geringere Vergehen den Doktorgrad verloren. Mitleid mit den gebeutelten Doktoranden zeigen die Richter nicht."
  • WirtschaftsWoche: Titel als Trophäe (Heiner Thorborg) Kolumne. „Titelsüchtiger als die Deutschen sind nur noch die Österreicher. Warum eigentlich? Eine Promotion macht kaum einen zum besseren Manager oder Politiker. Man sollte das Führen von akademischen Titeln außerhalb der Unis abschaffen.“


21. Februar 2011

  • Bleistifterin: Die Causa Guttenberg. Einige allgemeine Sätze über akademische Ethik. „So einfach, wie sich mir die zur Zeit geführte öffentliche Debatte darstellt, ist die Sache nämlich leider nicht. Schon der reine Tatbestand dessen, was ein Plagiat darstellt, ist ziemlich umstritten. Außerdem legen die verschiedenen Fachbereiche an deutschen Universitäten höchst unterschiedliche Maßstäbe an, zum Teil aus gewissen akademischen Traditionen heraus. Dazu kommt, dass grundlegende Kenntnisse wissenschaftlichen Arbeitens (vor allem in der Königsdisziplin ‚Belegen und Zitieren‘) je nach Dozent, Lehrstuhl, Fachbereich oder Universität nicht mit der gleichen Sorgfalt vermittelt werden – und dann gegebenenfalls nach einigen Generationen dermaßen schlampiger Ausbildung auch nicht mehr vermittelt werden kann.“
  • Ludwigsburger Kreiszeitung: Schummlern auf der Spur: Auch Professoren können googeln (Annette de Cerqueira) „Nie war es einfacher, fremde Geistesblitze einfach abzuschreiben und als eigene Leistung auszugeben. Das Internet mit seinen Suchmaschinen und ‚Copy & Paste‘ (kopieren und einfügen) macht‘s möglich. Was Karl-Theodor zu Guttenberg den Doktortitel oder gar sein Ministeramt kosten könnte, gilt als verpönt, passiert aber immer wieder.“
  • Nürnberger Zeitung: Wie an der Universität Erlangen geschummelt wurde (Markus Kaiser). „Ausgerechnet ein Buch über Glück hat Maximilian Forschner nur Unglück gebracht. Im Spätsommer 2000 sprach der Spiegel vom ‚Ideenklau in großem Stil‘, die Süddeutsche Zeitung entlarvte, dass ganze Passagen übernommen wurden, ‚ohne sie explizit als Zitate auszuweisen‘.“
  • Stern: Das Millionengeschäft mit den Doktortiteln (Corinna Kreiler) „Jahrelange Recherche und Schreibarbeit sind manchem zu anstrengend. Zeitgenossen ohne Geldsorgen blättern für einen Doktor oftmals lieber Geld auf den Tisch. Eine ganze Branche lebt von den Betrügern.“


20. Februar 2011

  • Berliner Morgenpost: Wie Berliner Universitäten Plagiate entlarven "Im Zeitalter des „Copy und Paste“, also des schnellen „Kopierens und Einfügens“ am PC, müssen Professoren von Berliner Hochschulen nicht nur wissenschaftliche Arbeiten bewerten, sie müssen auch prüfen, ob Studenten oder Doktoranden selbst recherchiert oder abgeschrieben haben. Die Professorin Deborah Weber-Wulff ist eigentlich Medieninformatikerin an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW), seit 2001 ist sie dort auch Plagiatsforscherin."


19. Februar 2011

  • Wiener Zeitung.at: Wenn Google zum geheimen Co-Autor wird (Bernhard Baumgartner) "Über eines sind sich die Wissenschafter klar: Suchmaschinen wie Google haben sich auf das Entstehen von wissenschaftlichen Arbeiten erheblich ausgewirkt. War früher der Weg in die Fachbibliothek und das Studium von Katalogen und wissenschaftlichen Zeitschriften die Basis einer Literaturrecherche, ist mit dem Internet Google die erste Ansprechstelle für die Materialsammlung."


18. Februar 2011

  • STUTTGARTER NACHRICHTEN: Guttenberg und der Titel - Ghostwriter: Die Doktormacher (Markus Brauer) "Sie nennen sich Promotionsberater oder akademische Ghostwriter. Über ihre Zahl und die ihrer Kunden ist wenig bekannt. Sie helfen gestressten oder intellektuell überforderten Akademikern, sich den Traum vom Doktortitel zu erfüllen."
  • EXPRESS (Köln): Alles nur geklaut? - So kämpft die Uni gegen Pfusch (Inge Wozelka und Anna Jacobi) „Das Phänomen ‚Kopieren und Einfügen‘ - auch an der Kölner Uni ein Thema. 2010 deckten allein die Dozenten der WiSo-Fakultät sechs Fälschungen auf.“


17. Februar 2011

  • Frankfurter Rundschau: Professoren-Titel aberkannt (Regine Seipel) "Die Uni Gießen fordert vom Narkosearzt Joachim Boldt die Verleihungs-Urkunde zurück. Der Mediziner steht seit Herbst wegen angeblich gefälschten Studien in der Kritik. Die Uni entzieht Boldt den Titel aber vordergründig aus anderen Gründen"
  • DerWesten: Uni Witten/ Herdecke hat eigenen Ombudsmann für Plagiate (Bernd Kassner) „Abgeschrieben? Fällt ein Plagiats-Verdacht auf einen Studenten der Uni Witten/Herdecke, ist das ein Fall für Professor Hans-Joachim Lipps. Er ist seit acht Jahren Ombudsmann für wissenschaftliches Fehlverhalten an der Uni.“
  • Lehrerzimmer.org: Die Krake des Plagiarismus "Das Plagiat, von lat. plagium = (Menschen-)Raub, droht zum nächsten Verwandten des Copy-and-Paste zu werden. Während die deutsche Öffentlichkeit schockiert den Ansehensverlust ihres wohl beliebtesten und bis dato vertrauenswürdigsten Politikers und Ministers verfolgt, stellt sich aus bildungspolitischer und medienpädagogischer Sicht vor allem die Frage nach dem Umgang mit Urheberrechtsverletzungen im digitalen Zeitalter brennend und akut neu."
  • Zeit: Wie Wissenschaftler mit Plagiaten umgehen (Tilmann Warnecke) "Verteidigungsminister Guttenberg droht die Aberkennung seiner Doktorwürde. Damit wäre er kein Einzelfall. Welche Rolle das Thema Plagiate in der Wissenschaft spielt."


16. Februar 2011

  • derStandard.at: Plagiate: Doktortitel an Universität Klagenfurt aberkannt (APA) "Einer Absolventin der Alpen-Adria Universität Klagenfurt ist per Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes der Doktortitel aberkannt worden. Ihre Psychologie-Dissertationen wies auffällig viele Übereinstimmungen mit Texten aus dem Internet auf, berichtete die 'Kleine Zeitung' in ihrer Dienstagsausgabe. Die Uni Klagenfurt hatte den Fall im Jahr 2008 selbst aufgedeckt und den akademischen Grad aberkannt, wogegen die Frau allerdings berufen hatte."
  • nordwest radio: Grassierender Plagiarismus beim Verteidigungsminister? (Jörn Albrecht) "Die Doktor-Arbeit von Verteidigungsminister zu Guttenberg soll in Teilen ein Plagiat sein. Der CSU-Politiker habe ganze Passagen von anderen Autoren abgeschrieben, so die Vorwürfe. Über das Thema Plagiarismus sprach Nordwestradio-Moderator Jörn Albrecht mit Prof. Micha Brumlik von der Uni Frankfurt. Brumlik hat sich ausdrücklich mit "Zitiermängel und Plagiarismus" bei Studenten und Doktoranden beschäftigt." (Audio 4:18 Min.)
  • ntv: Plagiatsexperte Rieble"Wie kann man nur so blöd sein?" "Verteidigungsminister Guttenberg soll ganze Passagen seiner Doktorarbeit abgeschrieben haben. 'Die Vorwürfe wiegen schwer', sagt Plagiatsexperte Volker Rieble von der Uni München im Interview mit n-tv.de. 'Es ist schon beeindruckend, wie hier Texte wortwörtlich übernommen worden sind.' Guttenberg drohe nun die Aberkennung seines Doktortitels, erklärt der Autor des Buchs 'Das Wissenschaftsplagiat'. 'Das ist bei einer Dissertation, also einer Prüfungsleistung, letztlich eine Täuschung. Es wird eine Leistung vorgespielt, die so nicht erbracht worden ist.'"


11. Februar 2011

  • Laborjournal: Brigitte Jockusch zu wissenschaftlichem Fehlverhalten (Interview: Valérie Labonté) "Laborjournal: In letzter Zeit steigt die Zahl von aufgedeckten Fällen wissenschaftlichen Fehlverhaltens. Denken Sie, es wird mehr gefälscht oder mehr entdeckt als früher? Brigitte Jockusch: Ich glaube, es werden mehr Fälle gemeldet als früher. Der Ombudsman ist erst 1999 eingerichtet worden, (...) Da sich seit 1999 auch die Wahrnehmung der Forschung in den Lebenswissenschaften in der deutschen Öffentlichkeit verstärkt hat – zum Beispiel angeregt durch Diskussionen über Gentechnik oder pränatale Diagnostik – ist natürlich auch die Sensibilität gegenüber wissenschaftlichem Fehlverhalten gestiegen. Dies wiederum hat Rückwirkungen auf die Wissenschaftler."


4. Februar 2011

  • Spiegel: Arzt verstieß dutzendfach gegen Vorschriften (chs/dpa) "Ein Medizinforschungsskandal in Ludwigshafen weitet sich aus: Ein Ludwigshafener Arzt hat nicht nur mindestens eine Studie zu Blutplasma-Ersatzstoffen gefälscht. Er hat auch immer wieder gegen Vorschriften verstoßen."


Januar 2011[]

Im Januar 2011 wurden Fälschungsvorwürfe gegen die Institutisdirektorin des Borsteler Leibniz-Zentrums für Medizin und Biowissenschaften erhoben:

  • Spiegel Online 12. Januar 2011: Massive Vorwürfe - Spitzenforscherin unter Betrugsverdacht (Gerald Traufetter) "Der deutschen Wissenschaft droht einer der größten Betrugsfälle der vergangenen Jahre: Eine renommierte Immunologin musste gleich ein Dutzend Fachpublikationen wegen Manipulationsverdachts zurückziehen. Es geht um bedeutende Forschungsergebnisse - und die Karriere der Institutsdirektorin."

weitere Pressemeldungen hierzu stehen im Archiv

  • karriere.de 14.01.2011: Promotionsberater: Die falschen Doktoren (Stefani Hergert) "Rund um den Wunsch nach dem Doktortitel auch für akademische Nieten ist schon lange eine ganze Industrie entstanden. Und die profitiert bizarrerweise von jedem aufgeflogenen Fall, weil viele Aspiranten so überhaupt erst merken, wie leicht sie scheinbar an den Titel kommen können. Das Geschäft boomt, gerade im Aufschwung."
  • Tagesspiegel 11. Januar 2011: Plagiieren geht über studieren "Software könnte Gedankenklau aufdecken. Doch nur wenige Programme erfüllen ihren Zweck. Wer Plagiatoren entlarven will, sollte mehrere Programme anwenden."
  • Spiegel 7. Januar 2011: Suchmaschinisten mit Halbwelt-Verlinkung (Christoph Titz) "Es soll ja noch immer Studenten geben, die glauben, mit Strg+C und Strg+V durchs akademische Leben zu kommen. Manche Dozenten wappnen sich mit Such-Software gegen Online-Plagiate. Eine Berliner Informatikerin testet die Helfer. Ihr Fazit: Drei Viertel taugen nichts, einige sind 'teilweise nützlich'."


Ausgewählte ältere Artikel[]

Jahr 2010[]

  • Laborjournal 12/2010: „Es kann nicht so weitergehen!“ - Interview mit Christoph Berndt (Zahnarzt, Wissenschaftler und Vorsitzender des Fakultätspersonalrats der Charité) zum Thema „Betrug und Transparenz in der Wissenschaft“ (PDF-Datei)
  • Naturwissenschaftliche Rundschau, 63. Jahrgang, Heft 11/2010: Tarnen, täuschen, schwindeln – Wissenschaftsbetrug einst und jetzt (Franz M. Wuketits, Wien) "Wie in allen Lebensbereichen erwartet man in der Wissenschaft Fairness, Redlichkeit und Wahrhaftigkeit – eine Erwartung, die mitunter enttäuscht wird. Wissenschaftsbetrug unterschiedlicher Größenordnungen ist anhand zahlreicher Beispiele aus Geschichte und Gegenwart dokumentiert..." (PDF-Datei)
  • Tagesspiegel 15.11. 2010: Betrug im Studium - Von Geisterhand (Sebastian Kempkens) "Akademische Ghostwriter schreiben wissenschaftliche Texte auch für Studierende. Im Internet bieten unzählige Agenturen ihre Dienst an, Abschlussarbeiten sollen mehrere tausend Euro kosten. Die Abwehr der Universitäten gilt als zu schwach." (PDF-Datei)
  • Spiegel Online 04.11. 2010: Bestechung bei Doktortiteln - Geldauflagen und Strafbefehle gegen 44 Professoren (Jochen Leffers) "Der Skandal um gekaufte Doktortitel löste ein kleines Erdbeben an deutschen Unis aus. Dutzende Professoren, die Geld von windigen Promotionsberatern kassierten, kommen jetzt mit Geldauflagen davon. Vier weitere Hochschullehrer sollen Strafbefehle mit Bewährungsstrafen erhalten."
  • Spiegel Online 29.10. 2010: Doktormacher - Dresdner Uni duldete dubiose Promotionsvermittler (Hermann Horstkotte und Christoph Titz) "Bis zu 27.600 Euro zahlen - schon geht die Promotion in Ordnung: Jahrelang konnten sich Interessenten über ein Institut der TU Dresden Doktortitel aus Osteuropa besorgen. Sie schmückten sich oft mit einem in Deutschland nicht anerkannten "Dr.". Doch nun ist Schluss damit."
  • Gehirn&Geist 30.09. 2010: Moralforscher im Zwielicht "Der Psychologe Marc Hauser von der Harvard University soll einige seiner Forschungsergebnisse manipuliert haben. Stephan Schleim und Julia Fischer kommentieren diesen brisanten Fall. Die 'Causa Hauser' zeigt: Selbst in hochkarätigen Labors funktioniert die wissenschaftliche Selbstkontrolle nicht immer perfekt."Stephan Schleim ist Assistenzprofessor für Theorie und Geschichte der Psychologie an der Universität Groningen (Niederlande).
  • science ORF.at 29.09. 2010: Sabotage in der Forschung (Eva Obermüller) "Soeben hat ein US-Gericht einen Forscher verurteilt, der in die Experimente einer Kollegin eingegriffen hat, um ihren Erfolg zu verhindern - das ist zwar außergewöhnlich, vermutlich jedoch kein Einzelfall. Auch hierzulande führt der Kampf um knappe Ressourcen mitunter zu Sabotageaktionen, die in der Regel aber subtiler ablaufen."
  • Zeit online 20.09. 2010: Professor Hes Zitate-Farm (Christoph Drösser) "Wie zuverlässig sind wissenschaftliche Zeitschriften? Der Impact Factor soll es messen – doch er ist wenig aussagekräftig und zudem manipulierbar"
  • Spiegel online 10.09. 2010: Pharmakonzern ließ Werbung als Studien tarnen (boj/AP) "Gefahren heruntergespielt, Nutzen übertrieben: Der Pharmakonzern Wyeth hat über eine Agentur Artikel über ein Hormonmedikament in Fachblättern platziert. Eine Medizinerin hat den Schwindel nun aufgedeckt."
  • Spiegel online 30.08. 2010: Herrlich böse (Jörg Blech und Gerald Traufetter) "Skandal an der Elite-Uni Harvard: In mindestens acht Fällen soll der Starwissenschaftler und Bestseller-Autor Marc Hauser Daten aus Tierstudien zurückgehalten und falsch analysiert haben. Welche seiner spektakulären Erkenntnisse zur Evolution des Menschen stimmen noch?"
  • Swissinfo.ch 09.06.2010: "Climategate" war nur ein Strohfeuer "In den letzten Monaten sind die Klimaforscher stark unter Druck geraten. Klimaskeptiker warfen ihnen vor, Daten manipuliert und die Auswirkungen der Klimaerwärmung verfälscht dargestellt zu haben. Ist nach dem dritten entlastenden Bericht jetzt Schluss mit der Kritik? Sie haben also doch nicht geschummelt, die britischen Klimaforscher. Im November letzten Jahres, kurz vor der Weltklimakonferenz in Kopenhagen, war ihnen vorgeworfen worden, sie hätten Daten manipuliert und die Klimadaten der letzten Tausend Jahre überzeichnet dargestellt." Dieser Artikel befasst sich mit der anderen Seite: dem Infragestellen wissenschaftlicher Korrektheit aus politischem Kalkül.
  • FAZ.NET 01.06.2010: Juristen dürfen Doktortitel behalten (DPA) "Der Promotionsskandal hatte in ganz Deutschland Wellen geschlagen: Einige Juristen hatten Geld an ein Institut gezahlt, welches Professoren bestach, damit diese den Studenten zur Promotion verhalfen. Daraufhin wurden den Juristen der Titel aberkannt. Aber nun hat ein Gericht anders entschieden."
  • sueddeutsche.de 31.05.2010: Titelhandel - Juristen behalten Doktortitel - trotz Bestechung "Nach dem bundesweiten Skandal um gekaufte Doktortitel haben neun ehemalige Studenten gegen die Aberkennung ihrer Promotion geklagt. Mit Erfolg."
  • Zeit online 13.04. 2010: Wenn der Professor abschreibt (Hermann Horstkotte) "Der Rechtsprofessor Volker Rieble entlarvt in einer aktuellen Studie Fälle von Plagiaten an deutschen Hochschulen – und nennt Missetäter beim Namen."
  • Zeit online 22.02. 2010: "Schluss mit der Salamitaktik" (Tilmann Warnecke und Amory Burchard) "Wissenschaftler sind gezwungen, möglichst viel zu veröffentlichen. Das soll sich ändern. Die DFG will die Qualität wieder in den Vordergrund rücken und ändert ihre Regeln"
  • NZZ Online 18.02. 2010: Bericht über Forschungsbetrug - ETH Zürich publiziert anonymisierte Untersuchung (C.W.) "Das Bundesverwaltungsgericht hat der ETH Zürich erlaubt, den Expertenbericht über eine Fälschung wissenschaftlicher Daten zu veröffentlichen, allerdings nur in anonymisierter Form."
  • Readers Edition 26.01. 2010: Der IPCC-Skandal - Der Damm bricht (Rudolf Kipp) "Nachdem sich die hiesige Presse beim Klimagate-Skandal noch fast einstimmig darauf geeinigt hatte, dass der gesamte Umfang der Betrügereien rund um die etablierte Klimaforschung wohl ein wenig zu viel des Guten für die deutsche Öffentlichkeit ist, hat sie diese Zurückhaltung bei den jüngst publik gewordenen Ungereimtheiten um das IPCC offensichtlich aufgegeben. Allmählich wird deutlich, dass die Veröffentlichung der durchgesickerten oder gehackten E-Mails und Daten der University of East Anglia zu einer nachhaltigen Veränderung in der Berichterstattung über die Klimawissenschaft geführt hat."


Jahr 2009[]

  • SCIENCE ORF.at 22.12. 2009: Wissenschaftsbetrug: Agentur zieht Bilanz "Ein halbes Jahr gibt es die Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität. In sechs Fällen möglichen wissenschaftlichen Fehlverhaltens ist sie mittlerweile tätig geworden."
  • BR-online 02.12. 2009: Gefälscht, geschönt, geklaut - Betrug und Manipulation in der Wissenschaft (Miriam Stumpfe) "Ein Schmerzmediziner macht mit erfundenen Studien Karriere, Regenwaldforscher erschleichen sich Forschungsmittel mit imaginären Aufsätzen: Betrugsfälle in der Wissenschaft haben auch dieses Jahr wieder von sich reden gemacht - zuletzt die Nachricht, dass ein Chemieprofessor der ETH Zürich zurückgetreten ist, weil in seinem Labor offenbar Daten manipuliert wurden."
  • Capital 23.11. 2009: Das Klimakartell (Christian Schütte) "Kurz vor dem Klimagipfel in Kopenhagen sind Dokumente aufgetaucht, die das Zeug zu einem krachenden Wissenschaftsskandal haben. Sie lassen einige führende Klimaforscher mit heruntergerissener Hose dastehen. Gut sehen sie nicht aus."
  • Spiegel Online 28.10. 2009: Physik-Forschungsskandal - Uni Konstanz bleibt bei Aberkennung des Doktortitels (Frank van Bebber) "Seine Forschung war spektakulär, sein tiefer Fall auch. Nachdem der Physiker Jan Hendrik Schön bei Fälschungen erwischt wurde, erkannte die Uni Konstanz ihm den Doktortitel nachträglich ab. Den Widerspruch prüfte sie fünf Jahre lang - und hat jetzt entschieden: Es bleibt beim Titel-Rückruf."
  • Spiegel Online 12.09. 2009: Forschungsbetrug an der Uni Bonn "Ein Mediziner der Universität Bonn ist mit gefälschten Studien aufgeflogen. Wie der SPIEGEL in seiner neuesten Ausgabe berichtet, geht es dabei um eine Veröffentlichung in dem angesehenen Fachmagazin 'Nature Genetics' aus dem Jahr 2003, die seit Erscheinen über 180-mal zitiert wurde und im aktuellen Heft zurückgezogen werden musste."
  • daserste.ndr.de 27.08.2009: Falsche Doktortitel: Handel mit der Eitelkeit (Video Panorama) "Wer nicht die Gabe, Zeit oder Lust hat, sich einen Doktortitel selbst zu erarbeiten, der holt sich eben Hilfe - und lässt sich den Titel einiges kosten."
  • Frankfurter Rundschau 24.08. 2009: Inflation der Titel (Ismene Poulakos) Interview mit Michael Hartmann, Eliteforscher und Professor für Soziologie an der TU Darmstadt, über Promotionsberatung, Titelhandel und Spitzenpositionen.

Im August 2009 wurden hunderte Bestechungsfälle von ProfessorInnen und PrivatdozentInnen an deutschen Hochschulen von der Staatsanwaltschaft verfolgt, die Doktortitel gegen Geld vergeben hatten:

  • Spiegel Online 03.11.2009: Promotionsbetrug: Gnädiges Recht ""Die Mühlen der Doktorfabrik mahlten lange, rund hundert Hochschullehrer nahmen gegen Geld Doktoranden an. Die meisten der Professoren werden laut Staatsanwaltschaft wohl glimpflich davonkommen, etwa mit einem Bußgeld. Anklagen wegen Bestechlichkeit soll es nur wenige geben."
  • Hannoversche Allgemeine 09.09.2009: Betrugsskandal: Ermittlungen an Universität Leipzig in Doktortitel-Affäre (ddp) "Laut Staatsanwaltschaft Köln liege „ein erster Verdachtsmoment gegen die Hochschule“ vor, sagte deren Sprecher am Mittwoch und bestätigte damit einen Bericht der „Leipziger Volkszeitung“. Wie viele Dozenten zum Kreis der Verdächtigen gehören, sei noch nicht bekannt."
  • ZEIT ONLINE 28.08.2009: Dr. Schwindel (Martin Spiewak) "Offenbar haben Professoren gegen Geld Doktorwürden verliehen. Zeit, den deutschen Titelwahn endlich einzudämmen. Ein Kommentar"
  • DER TAGESSPIEGEL 26.08.2009: Betrug bei Promotionen: "Handschlagmilieu" ( Jost Müller-Neuhof, Tilmann Warnecke) "Hat die Staatsanwaltschaft zweieinhalb Jahrzehnte lang Hinweise auf kriminelle Machenschaften des „Instituts für Wissenschaftsberatung“ in Bergisch-Gladbach ignoriert? Diesen Vorwurf hatte am Dienstag der Münchener Jurist Manuel René Theisen im Tagesspiegel geäußert. Er habe die Verantwortlichen bereits vor 25 Jahren angezeigt und seitdem fast jährlich eine Strafverfolgung angemahnt. "
  • Ruhr Nachrichten 25.08.2009: Nur die "Spitze des Eisbergs": Gekaufte Doktortitel - Skandal weitet sich aus (dpa) "Das bundesweit größte Ermittlungsverfahren zum illegalen Handel mit Doktortiteln könnte viele weitere Korruptionsfälle ans Licht bringen. Die bisher 100 Verdächtigen seien nur „die Spitze des Eisbergs“, sagte der langjährige Experte zum Titel-Handel, der Münchner Betriebswirtschaftler Prof. Manuel René Theisen, am Dienstag in Köln."
  • Aktuelle Pressemeldung 24.08.2009: GRÜNE wollen Promotionsbetrug mit Dissertationsvereinbarung vorbeugen (Dr. Karl-Heinz Gerstenberg) "Wir fordern eine Dissertationsvereinbarung, in der Inhalte, Ablauf, Rechte und Pflichten von Promovenden und Betreuern klar geregelt werden. Dazu gehört auch der Ausschluss von Zahlungen oder sonstigen nicht-akademischen Gegenleistungen. Wird dagegen verstoßen, sind beide Seiten rechtlich zur Verantwortung zu ziehen."
  • AD HOC NEWS 24.08.2009: Professor-Stange: Korruptionsverdacht gegen die Uni ist "Rufmord" (ddp-Isc) "Münchner Professor spricht von «Massenphänomen» Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) hat die Vorwürfe gegen die Universität Leipzig wegen angeblich erkaufter Doktortitel aufs Schärfste zurückgewiesen. «Das ist Rufmord», sagte Stange am Montag in Dresden."
  • MDR Nachrichten 24.08.2009: Skandal um "gekaufte" Doktortitel "Der Skandal bestehe zum einen darin, dass Hochschullehrer für die Erfüllung einer Dienstaufgabe, nämlich die Betreuung von Doktoranden, Geld annähmen. Zum anderen gebe es ein Gewerbe, das darin bestehe, dass Promotionsberater zugunsten von eigentlich ungeeigneten Kandidaten Kontakt zu Hochschullehrern aufnehmen und sogar im dringenden Verdacht stünden, Doktorarbeiten ganz oder teilweise zu schreiben. Dies zu beweisen, sei allerdings bislang schwierig gewesen."
  • FOCUS ONLINE 24.8.2009: Promotionsbetrug: Hochschulverbände hoffen auf umfassende Aufklärung (gxb/AFP) "«Eine umfassende Aufklärung liegt im Interesse der Wissenschaft, allen voran der rund 25.000 Doktoranden, die jährlich ordnungsgemäß ihren Doktortitel erwerben», erklärte der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes, Bernhard Kempen, in Bonn."
  • Spiegel Online 23.08. 2009: Auf schmierigen Wegen zum Doktortitel (Jochen Leffers) "Rund hundert Professoren bundesweit stehen im Visier der Justiz - wegen krummer Deals mit Doktortiteln, ein Millionengeschäft. Dafür kassierten windige Promotionsberater und Professoren hohe Summen und flogen erst spät auf. Was aus den Titeln ihrer Kunden wird, ist noch offen."

weitere Pressemeldungen hierzu stehen im Archiv

  • Spiegel Online 05.08. 2009: US-Pharmafirma ließ geschönte Studien von Ghostwritern schreiben (hei) "Neuer Skandal um Medizin-Fachblätter: Ein Pharmakonzern ließ positive Artikel über Hormonersatz-Therapien von Ghostwritern schreiben - und von Forschern unter ihrem Namen in den Journalen plazieren. Auch dann noch, als das Brustkrebs-Risiko für Frauen bereits bekannt war."
  • Spiegel Online 22.06. 2009: Mauschelei um Mogelstudien "Der Skandal um mutmaßlich gefälschte Mobilfunkstudien an der Medizinischen Universität Wien (SPIEGEL 35/2008) findet zu keinem Ende. Wie gründlich die Aufarbeitung misslang, zeigt das Protokoll einer internen Sitzung, das dem SPIEGEL vorliegt."
  • Spiegel Online 12.06. 2009: Staatsanwalt ermittelt gegen Charité-Mitarbeiter (Markus Becker) "Das Bio-Potenzmittel 'Plantagrar' ist jetzt ein Fall für die Berliner Staatsanwaltschaft: Sie ermittelt gegen Mitarbeiter der Charité wegen möglichen Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz. Auch die Klinik selbst erwägt Schritte gegen ihren verantwortlichen Institutsleiter."
  • Zeit Online 10.6. 2009: Betrug in der Wissenschaft - Durchsichtige Medizin (Rosemarie Stein) "Nicht selten werden Forschungsergebnisse geschönt, vertuscht oder nie veröffentlicht – mit teils fatalen Folgen. Dies könnte sich ändern, wenn Studien registriert würden"
  • Spiegel Online 30.05. 2009: Daten plausibel erfunden "Eugenie Samuel Reich, 32, britische Wissenschaftsautorin, über ihre Recherchen zum deutschen Physiker Jan Hendrik S. und den von ihm 2002 ausgelösten Fälschungsskandal"

Im Mai 2009 erlebt die Universität Göttingen einen Skandal: Forschungsgelder wurden erschlichen und zweckentfremdet:

  • Spiegel Online 02.05. 2009: Skandal in Göttingen - Forscher sollen Publikationen erfunden haben "Eigentlich untersuchen sie den Regenwald in Indonesien, nun stehen mehr als ein Dutzend Göttinger Forscher selbst vor einer Untersuchungskommission. Nach SPIEGEL-Informationen sollen sie beim Antrag auf Förderung geschwindelt haben - und manche Publikationen einfach erfunden."

weitere Pressemeldungen hierzu stehen im Archiv

  • 2009 Laborjournal 11/2009: Wissenschaft reloaded (Mark Benecke, Interview mit Armin Himmelrath, Journalist) "Institutionen haben generell die Tendenz, Vorwürfe erstmal abzuwehren oder kleinzureden. Die haben bei einem potenziellen Skandal Angst um ihr Image – zu Recht."
  • Focus Online 02.04. 2009: Plagiat - Schummelei an der Uni (am/AP) "Deutsche Universitäten nehmen Hausarbeiten und Abschlussarbeiten genau unter die Lupe. Wer woanders abschreibt, muss mit Konsequenzen rechnen – im schlimmsten Fall mit dem Rauswurf."
  • Zeit Online 27.3.2009: Der Felix Krull der Mathematik (Christoph Drösser) "Über Jahre hinweg hat ein dubioser Wissenschaftler die Fachwelt mit gelehrt klingendem Unsinn genarrt. Nun sind Gutachter, Verlage und Kollegen blamiert"
  • WissensLogs 23.03. 2009: Ein Krimi in der Wissenschaft (Petra Zugschwerdt) "Es gab schon das eine oder andere schwarze Schaf, welches in der Forschung aufgeflogen ist. Als trauriges Paradebeispiel in dem Zusammenhang fällt mir immer Hwang Woo-Suk dank Eispendeskandal und Fälschung der wissenschaftlichen Ergebnisse zur Herstellung von menschlichen embryonalen Stammzellen ein."
  • Spiegel Online 14.03. 2009: Bestechlicher Professor - Uni Hannover kassiert neun Doktortitel wieder ein (Christoph Titz) "Ein Juraprofessor in Hannover bekam viel Geld dafür, dass er Richter und Anwälte zur Promotion führte. Neun Kunden einer windigen Promotionsberatung wurde das zum Verhängnis: Die Universität Hannover hat ihnen ihre Titel aberkannt. Weitere Prozesse bahnen sich an"
  • Wiener Zeitung 14.03. 2009: Wissenschaftsbetrug schockt USA (Christa Karas) "Zeitungen: 'A Medical Madoff' – 21 Studien von Scott S. Reuben für dubiose Schmerzmittel waren Fakes"
  • EXPRESS.DE 24.02. 2009: Falscher Doktor: Fall für den Staatsanwalt (VOLKER ROTERS) "Köln - Auf den SPD-Kulturpolitiker Hans-Georg Bögner kommt neuer Ärger zu. Denn jetzt interessiert sich auch die Kölner Staatsanwaltschaft für den Mann, der sich nach eigenen Angaben mit einem falschen Doktor-Titel schmückte."
  • Kölnische Rundschau 18.02. 2009: Falscher Doktortitel (Susanne Happe und Manfred Reinharth) "Seit 2008 Honorarprofessor der Musikhochschule, SPD-Politiker und Geschäftsführer der Sparkassen-Stiftung Kultur: Hans-Georg Bögner hat seinen Dr., den er seit 2001 führte, zu Unrecht getragen. Nach Angaben seines Anwalts Dietmar Müller wurde er Opfer von Betrügern, die 5000 D-Mark von ihm kassierten"
  • Frankfurter Allgemeine Zeitung 27.01. 2009: Interview: „Wir haben jetzt die strikteste Promotionsordnung“ (Melanie Amann) „Die Jura-Fakultät der Uni Hannover ist in die Schlagzeilen geraten, weil ein Professor Promotionskandidaten gegen Geld angenommen hat. Dekan Volker Epping erklärt, was Betrüger riskieren und wie er ihnen das Handwerk legt.“
  • diagnose > FUNK 03.01. 2009: Wiener Skandal: SPIEGELblog kritisiert den Spiegel (Torsten Engelbrecht) "In einem hervoragend aufbereiteten und recherchierten Artikel der Plattform SPIEGELBLOG.info wird die Berichterstattung des Nachrichtenmagazins Spiegel zu den Vorgängen um angebliche Studienfälschungen an der Wiener Universität kritisiert"


Jahr 2008[]

  • science ORF.at 21.11. 2008: Wissenschaftsbetrug: So agieren die USA und Europa (Eva-Maria Gruber) "Nach den wissenschaftlichen Betrugsskandalen der letzten Monate feilt Österreich derzeit an einer 'Agentur für wissenschaftliche Integrität'. Reichlich spät - in Europa ebenso wie in den USA existieren bereits seit Anfang der 90er Jahre diverse nationale Kontroll- und Prüfstellen. Ein Überblick der verschiedenen Modelle."
  • fudder.de (Freiburg) 13.11.2008: Uni Freiburg will Abschreiber exmatrikulieren (gina) „Studenten, die ihre Haus-, Bachelor- oder Doktorarbeiten abschreiben und dabei auffliegen, können in Baden-Württemberg voraussichtlich ab März von ihrer Universität exmatrikuliert werden. Das Wissenschaftsministerium hat eine Verschärfung des Hochschulgesetzes vorgeschlagen.“
  • Spiegel Online: Plagiate - Abschreibern droht Uni-Rauswurf (Frank van Bebber) "Der Kampf gegen Studenten, die ihre Seminararbeiten flink aus dem Internet abkupfern, macht Professoren großes Kopfzerbrechen. Baden-Württemberg will jetzt das Hochschulgesetz ändern: Kein Pardon für Schummler - sie müssen fortan mit der Exmatrikulation rechnen."
  • aerzteblatt.de 08.09. 2008: Wissenschaftsskandal in Österreich: Studie zurückgezogen (rme) "London – Der Lancet hat jetzt offiziell die Publikation jener Phase-III-Studie zur Stammzelltherapie zurückzogen, die in Österreich einen Wissenschaftsskandal ausgelöst hat. Im Editorial wird die Art und Weise kritisiert, in der sich Koautoren der Verantwortung entziehen wollen."
  • Süddeutsche Zeitung 03.09. 2008: Unerlaubte Studien an Kindern (Christina Berndt) "An der Medizinischen Uni Innsbruck wurden Patienten illegal mit Stammzellen behandelt. Auch bei Studien mit Kindern wurden Gesetze ignoriert."
  • aerzteblatt.de 28.08. 2008: Wissenschaftsskandal in Österreich: Studien zur Stammzellbehandlung nicht lege artis "Köln – 'Stress-Inkontinenz mit Stammzellen geheilt'. So oder so ähnlich waren die Schlagzeilen, als Hannes Strasser von der Urologischen Klinik der Medizinischen Universität Innsbruck vor einigen Jahren Ergebnisse einer Stammzelltherapie von Patienten mit Belastungsinkontinenz auf internationalen Urologen-Kongressen vorstellte."
  • Zeit online 26.08. 2008: Schummlerglück (Harro Albrecht) "Immer wieder führen Wissenschaftler die Welt hinters Licht. Doch dank milder Strafen können die Betrüger munter weiter forschen"
  • Focus Online 20.07.2008: Der Nächste, bitte (Janine Heibl) "In der Affäre um den Kauf von Doktortiteln wird weiter hart durchgegriffen: Dreieinhalb Jahre Gefängnis für einen Berater, der Anwärter an Professoren vermittelte."
  • StudBlog 17.07. 2008: Painting the Mice – Die Top 5-Gangster in der Wissenschaft "Wissenschaftkriminalität ist weit verbreitet. Jeder kann in Versuchung geraten, selbst Nobelpreisträger. Ja selbst Ikonen der Wissenschaft wie Isaac Newton, Galileo Galilei und Albert Einstein haben gemogelt und vertuscht. Hier die Stud-Blog Top 5-Liste mit den größten Wissenschaftbetrügern der Jetztzeit."
  • Spiegel Online 30.06. 2008: Jagd auf Doktormacher - "Nur eitle Tröpfe bezahlen Berater" "Bei Titelhandel gerät er in Rage: Seit mehr als 20 Jahren macht Manuel René Theisen Jagd auf geschäftstüchtige Kollegen. Im SPIEGEL-ONLINE-Interview spricht der Münchner Wirtschaftsprofessor über das 'Trio infernale' aus Promotionsberatern, Doktoranden und bestechlichen Doktorvätern."
  • Spiegel Online 20.06. 2008: Doktormacher - Staatsanwälte nehmen weitere Jura-Professoren ins Visier (cht/jol/dpa) "Wegen Geschäften mit Doktortiteln muss ein Juraprofessor für drei Jahre in Haft. Auch gegen seinen Hannoveraner Dekan ermittelt jetzt die Staatsanwaltschaft - und gegen Juristen in Freiburg und Friedrichshafen. Wie viele bestechliche Kollegen hat der 'Doktormacher'?"
  • fudder.de (Freiburg) 28.05.2008: Plagiate an der Uni: Alles nur geklaut? (joana) „Und ewig lockt das Internet: Man stibitze einen fertigen Text, verquirle ihn mit einigen eigenen Sätzen, formatiere ihn neu – und fertig ist die Seminararbeit.“
  • aerzteblatt.de 26.05. 2008: Studien über Handystrahlung gefälscht? "Wien – Zwei Studien der Medizinischen Universität Wien, die eine Schädigung des menschlichen Erbguts bereits bei geringer Belastung durch Mobilfunkstrahlung nachgewiesen haben wollen, sind womöglich durch Fälschungen zustande gekommen."
  • GEW.de 06.05. 2008: Das Copy-Paste-Syndrom - ein Interview "Das Internet macht’s möglich: Plagiieren auf neuem Niveau – und faktisch unbegrenzt. Steffen Büffel, Medienberater, im Gespräch mit dem Medienwissenschaftler und Publizisten Stefan Weber."
  • Spiegel Online 18.03. 2008: Zur Strafe weniger Dienst bei vollem Professorengehalt (Hermann Horstkotte) "Ein Bonner Hochschullehrer hat die Examensarbeit einer Studentin unter seinem Namen veröffentlicht. Nun darf er nicht mehr prüfen, über kein Personal und kein Geld verfügen - eine scharfe Reaktion der Uni. Aber in der Lohntüte des Lebenszeitbeamten ändert sich nichts."
  • WELT ONLINE 12.03.2008: Korruption: Gutes Geschäft mit gekauften Doktortiteln (Thomas Vizthum) "Immer mehr Universitätsprofessoren geraten in Verdacht, Akademikern für Geld zu einem Doktortitel verholfen zu haben. Die Hochschullehrer sollen von kommerziellen Promotionsberatern dafür bezahlt worden sein, unter anderem Kandidaten, die auf Grund ihrer Noten eigentlich nicht promovieren können, als Doktoranden anzunehmen. Professoren können nämlich meist eine Ausnahme von der Regel erwirken."
  • FAZ 12.03. 2008: Fälschungsskandale in Südkorea und Amerika (Manfred Lindinger) "Alterungsprozess anhalten und Arzneien gezielter in lebende Zellen einschleusen: In Südkorea ist drei Jahre nach dem Fälschungsskandal um den Klonforscher Hwang Woo-suk ein neuer Betrugsfall aufgedeckt worden."
  • Focus online 04.03.2008: Fälschungskandal - Alles nur Betrug (Edda Grabar) "Ups they did it again: Fast genau zwei Jahre nachdem der gefeierte Klonforscher Hwang der Fälschung überführt wurde, stehen zwei weitere koreanische Forscher unter Verdacht."
  • Zeit online 04.03. 2008: Science zieht gefeierte Studien zurück (Kathrin Zinkant) "Nachdem ein Kommissionsbericht die komplette Stammzellforschung des Koreaners Hwang endgültig als Lüge entlarvt hat, räumt das renommierte Wissenschaftsblatt endlich auf"
  • SPIEGEL ONLINE 30.01.2008: Geld für Doktortitel, gute Noten gegen Sex (Armin Himmelrath) "Für Geld übernahm er die Betreuung von Doktorarbeiten, einen Schein gab es gegen Sex. Ein Professor der Uni Hannover steht seit heute wegen Bestechlichkeit in 69 Fällen und Begünstigung vor Gericht. Seine Ex-Geliebte ist mitangeklagt - und sagt gegen ihn aus."


Jahr 2007[]

  • Spiegel Online 15.11.2007: Akademische Doktorspiele - Professor Dr. h.c. Volkswagen: (Hermann Horstkotte) „Hochschulen brauchen Partner aus Wirtschaft und Politik - und bewerfen Prominente darum gern mit Ehrentiteln. Das kann auch schiefgehen, wie bei den VW-Managern Volkert und Hartz: zwei warnende Beispiele aus der Scheinwelt von Eitelkeit und Liebedienerei.“
  • Süddeutsche Zeitung 12.11.2007: Wissenschaftliche Plagiate: Verblüffend ähnlich: (Hermann Horstkotte) "Ein peinliches Plagiat beschäftigt die Universität Wuppertal. Ein Student entdeckte es im Internet, doch die Hochschule zögert, etwas zu unternehmen."
  • ETH Zürich 18.10.2007: Wissenschaftsbetrug in Publikationen (Renata Cosby) "Welche Kriterien veranlassen Gutachter und Herausgeber von Wissenschaftsmagazinen ein Manuskript anzunehmen oder abzulehnen? Dies wollten Forschende von der ETH-Professur für Sozialpsychologie und Hochschulforschung wissen. Ihre Studie erscheint in der Zeitschrift Scientometrics."
  • Spiegel Online 27.09. 2007: Plagiat 2.0 - Was taugen die Anti-Abschreiber-Programme? "Wenn sie Studenten und Wissenschaftler beim Trendsport copy+paste beobachtet, wird Debora Weber-Wulff wütend. Die Berliner Professorin jagt Plagiatoren und hat 14 gängige Programme gegen sie getestet - mit Ergebnissen von mäßig bis miserabel."
  • Spiegel Online 10.09. 2007: Ellenbogen-Studenten - Spitzennoten um jeden Preis (Anna Gielas) "Wozu fair bleiben? Manche Studenten machen die Ellbogen schön scharf und überlegen sich üble Tricks - lieber einen guten Freund verlieren als eine schlechte Klausur schreiben. Ihr Gewissen zwickt die Abschreiber, Bücherverstecker und Diplomklauer kaum."
  • Focus Online 07.09.2007: Der bestechliche Campus-Casanova (Nina Baumann) "Dass Blondinen bei Juraprofessor A. bevorzugt waren, wussten Studenten in Hannover schon lange, Doktortitel gab es gegen Geld. Weil sich A. nach Panama absetzen wollte, sitzt er nun im Gefängnis."
  • Spiegel Online 07.09. 2007: Geld, Sex, Korruption - Der Doktormacher (Markus Flohr) "Zusammenarbeit mit windigen Promotionsberatern, 184.000 Euro für viele Doktortitel, bessere Noten für Sex - die Vorwürfe gegen einen Juraprofessor aus Hannover wiegen schwer. Seit Donnerstagmorgen sitzt er in U-Haft. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er nach Panama flüchten wollte."
  • Spiegel Online 06.09.2007: Juraprofessor verhaftet - Bestechung mit Sex und Geld (jol/ddp/dpa) "Wegen des Verdachts auf Bestechlichkeit in 78 Fällen wurde heute ein Professor aus Hannover verhaftet. Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft: Der 52-Jährige habe Juristen aus ganz Deutschland gegen Bezahlung zum Doktorhut verholfen - und Studentinnen für Sex mit guten Noten belohnt."
  • sueddeutsche.de 09.08. 2007: "Niemand will als Petze gelten" (Patrick Illinger) "Ulrike Beisiegel, Ombudsfrau der Deutschen Forschungsgemeinschaft, über die Mittel und Wege, den Betrügereien von Wissenschaftlern beizukommen"
  • Zeit: 12.07.2007 Plagiate: Rächer der Kopierten (Wolfgang Luef) "In den Zeiten von Internet und Google wird in der Wissenschaft viel kopiert und plagiiert. Stefan Weber hat auf seinem Feldzug gegen die Abschreiberei schon manche akademische Karriere jäh beendet."
  • Spiegel Online 25.06. 2007: Titelschrott von Phantom-Unis - Magna cum laude zum Schleuderpreis "Manche studieren jahrelang, um einen Doktortitel zu erhalten. Das muss nicht sein: Im Internet bestellt, flattert die Urkunde binnen Tagen ins Haus. Gregor Waschinski hat sich an einer Luftpumpen-Hochschule eingeschrieben - und gleich noch die Note ausgesucht: magna cum laude."
  • Spiegel Online 12.05. 2007: Plagiat-Professoren - Der Kavalier liest und schweigt (Hermann Horstkotte) "Abkupfern gilt nicht. Das gebietet der wissenschaftliche Anstand und wird auch Studenten beigebogen. Was aber, wenn Professoren sich mit fremden Federn schmücken? Ausgerechnet zwei Juristen in Berlin und Darmstadt wurden ertappt - es bleibt wohl bei Ermahnungen."
  • aerzteblatt.de 23.03. 2007: Wissenschaftsbetrug: Zweifel an Hochdosis-Mannitol-Studien zum Schädelhirntrauma "London - Alle drei randomisierten kontrollierten Studien, auf die sich die hochdosierte Mannitolbehandlung beim schweren Schädelhirntrauma stützt, sind möglicherweise gar nicht durchgeführt worden. Dies vermuten Wissenschaftler im Britischen Ärzteblatt (BMJ 2007; 334: 392-394), die ihren Verdacht nicht abschließend klären können, da der Hauptautor nicht mehr lebt."
  • stern.de 13.03. 2007: TeGenero-Skandal: Alptraum per Injektion (Christoph Sator/DPA) "Es sollte schnelles Geld sein: 2000 Pfund für eine Spritze, drei Tage Krankenhaus und ein paar Kontrolltermine. Was aber sechs Männer vor genau einem Jahr in London bei einem Arzneitest der Pharmafirma TeGenero erlebten, hätte aus einem Horrorfilm stammen können."
  • Spiegel Online 11.01. 2007: Zittauer Querelen - Ende eines Schmutzkrieges (Hermann Horstkotte) "Jahrelang drehten sich Personalfehden an der Mini-Uni Zittau um Liebe, Noten, Nestbeschmutzung. Ein Professor habe seiner Lebenspartnerin ein Einser-Diplom und eine Stelle verschafft, so der Vorwurf eines Dozenten. Nun hat der Staatsanwalt das Verfahren eingestellt."


Jahr 2006[]

  • Spiegel Online 28.11. 2006: Plagiate - Ein Professor und sein Schreibknecht (Hermann Horstkotte) "Bei wissenschaftlichen Publikationen leistet oft ein Assistent die Arbeit, der Professor erntet die Meriten. Jetzt steht ein Darmstädter Jurist unter Plagiatsverdacht - ausgerechnet bei einem Gesetzeskommentar. Die ganze Schuld schiebt er auf seinen wissenschaftlichen Wasserträger."
  • Tagblatt Zürich 22.11. 2006: Per Mausklick zum Uni-Abschluss "Die Studenten bedienen sich für ihre Arbeiten und Referate immer schamloser im Internet - Jetzt reagieren die Professoren"
  • Spiegel Online 23.10. 2006: Software gegen Plagiate - Zoff um den Schummel-Schnüffler (Christoph Seidler) "Mit Hilfe spezieller Software wollen Universitäten zusammenkopierte Hausarbeiten aufspüren. Die Universität Hamburg registrierte zuletzt 320 Fälle und führt nun ein solches Detektivprogramm ein. Studentenvertreter laufen Sturm - auch weil sich die Uni ungeschickt angestellt hat."
  • taz.de 21.10. 2006: Big-Brother in der Uni (BOC) "Die Software 'turnitin' soll Schummler entlarven. Der Fachschaftsrat kritisiert zunehmenden ,Kontrollwahn'."
  • Spiegel Online 18.10. 2006: Plagiate an der Uni - Schamlose Generation Internet (Christoph Seidler) "Sebastian Sattler glaubt nicht mehr an das Gute im Studenten: Für seine Abschlussarbeit fragte er Kommilitonen, ob sie für Hausarbeiten unerlaubt fremde Texte kopieren würden. 90 Prozent sagten Ja. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE erklärt er, wieso daran auch die Schule schuld sei."
  • stern.de 13.10. 2006: Neue Vorwürfe gegen TeGenero "Nach dem fatalen Medikamententest, bei dem sechs Versuchspersonen lebensgefährlich erkrankten, erheben zwei Ärzte neue Vorwürfe: TGN1412 sei eine "Hochrisiko-Substanz" gewesen, ungeeignet für Tests an gesunden Menschen."
  • Telepolis 28.08. 2006: Pimp my Text! (Frank Hartmann) "Das Zeitalter der Neuen Medien hat die akademische Textproduktion verändert - jetzt laden 'Plagiat-Jäger' scharf durch. Eine Qualitätssicherung ist auf diesem Weg jedoch schwer zu haben."
  • stern.de 06.08. 2006: Medikamententest: Versuchsperson an Krebs erkrankt "Die Hiobsbotschaften von dem Test, den die deutsche Firma TeGenero vor fünf Monaten in Großbritannien durchgeführt hat, reißen nicht ab: Nun erkrankte eine Versuchsperson an Krebs. Die anderen fünf werden vermutlich auch erkranken."
  • Spiegel Online 04.07. 2006: Anti-Schummel-Seminar - Anleitung zur Sauberkeit (Nicole Tepasse) "Was ist eigentlich ehrliche wissenschaftliche Arbeit? Und wo fängt das Tricksen und Betrügen an? Selbst gestandene Wissenschaftler wissen darauf keine Antwort. Die Medizinerin Gerlinde Sponholz zeigt in Seminaren, wie man dem Nachwuchs sauberes Arbeiten beibringt."
  • Spiegel Online 25.06. 2006: Trendsport copy & paste. Was heißt hier Eigentum? (agö/dpa) "Der Text- und Ideenklau breitet sich an den Hochschulen seuchenartig aus. Eine britische Professorin meint: Studenten kupfern nicht nur ab, weil sie faul sind - der Generation Google fehlt auch jede Vorstellung, was ein Plagiat überhaupt ist."
  • Spiegel Online 12.05. 2006: Erfurter Querelen - Starker Mann über Bord (Hermann Horstkotte) "Dietmar Herz, bisher Vizepräsident der Universität Erfurt, tritt von seinen Ämtern zurück. Er stolperte über ein fragwürdiges Promotions- und Berufungsverfahren - Herz selbst sieht sich als Opfer reformfeindlicher Kollegen."
  • EXTREM NEWS 24.04. 2006: Fast ein Nobelpreis (Thorsten Schmitt) "Vogelgrippe-Nachweis soll dem Fotografen mit 1 Million Schweizer Franken honoriert werden! Eine ungewöhnlich hohe Prämie winkt dem Forscher, dem es erstmalig gelingt, das 'hochgefährliche' Vogelgrippe-Virus H5N1 elektronenmikroskopisch nachzuweisen."
  • stern.de 08.04. 2006: Medikamententest: Fehlerfrei und doch lebensgefährlich "Der Expertenbericht zeigt: Bei dem britischen Pharmatest, wo lebensgefährliche Komplikationen auftraten, lief alles nach Plan. Wieviel sagen Tierversuche überhaupt darüber aus, ob ein Medikament für Menschen unbedenklich ist?"
  • Spiegel Online 16.03. 2006: Plagiate an Eliteuni - Oxford schimpft über dreiste Abschreiber (jaf) ""Copy & paste" heißt der Trendsport an der Universität Oxford. Ihre Studenten kupfern ungeniert aus dem Internet ab und geben die fremde Quelle nicht an. Dabei ist es nicht schwer, Abschreiber zu überführen - schon zehn identische Wörter in Folge genügen."
  • Spiegel Online 14.03. 2006: Universität Erfurt - Freistil-Ringen um Titel und Karrieren (Hermann Horstkotte) "Ein Zwist unter Professoren entzweit derzeit die Universität Erfurt. Es geht um Titel, akademische Vetternwirtschaft - und fernöstliches Persönlichkeitstraining. Streitgegenstand: Wie viel Wiederaufgewärmtes darf eine Doktorarbeit enthalten?"
  • taz.de 25.02. 2006: Copy, Cut & Paste (Helmut Merschmann) "Ein Drittel aller Studenten und Schüler soll sich vorgefertigter Haus- und Seminararbeiten aus dem Netz bedienen. Viele fallen dabei auf. Die Hochschulen sind nicht ganz unschuldig an der Misere"
  • Deutsches Ärzteblatt 03.02. 2006: Forschungsbetrug - Fachjournale in der Kritik (Dr. med. Vera Zylka-Menhorn) "Über die Stärken und Schwächen des 'Peer-Review'-Verfahrens der internationalen Wissenschaftsmagazine" (PDF-Datei)
  • stern.de 23.01. 2006: Fälschungsskandal: Norweger hat Krebs-Studie frei erfunden (DPA) "Ein neuer Skandal erschüttert die Wissenschaft: Ein norwegischer Krebsforscher hat Hunderte fiktiver Patienten erfunden und als Beleg für seine Theorien angeführt. 13 Koautoren fielen auf den plumpen Schwindel herein."
  • Spiegel Online 05.01. 2006: Prüfungsaffäre - Liebe, Noten, Nestbeschmutzer (Hermann Horstkotte) "An Sachsens kleinster Uni rumort es. Ein Professor soll seiner Lebenspartnerin eine Stelle und zuvor eine Eins im Examen verschafft haben - durch massiven Druck auf einen Prüfer. Der pikante Vorwurf beschäftigt jetzt Wissenschaftsministerium und Arbeitsrichter."


Jahr 2005[]

Ende 2005 steht fest, dass der koreanische Stammzellenforscher Woo Suk Hwang seine Forschungsergebnisse gefälscht hat.

  • Berliner Zeitung 30.12. 2005: Gefallener Star (Anke Brodmerkel) "LABOR-SKANDAL - Der südkoreanische Forscher Woo Suk Hwang hat seine Klonexperimente gefälscht. Das sagt viel über seinen Ethos als Wissenschaftler, aber wenig über die Machbarkeit der Stammzelltherapie."

weitere Pressemeldungen hierzu stehen im Archiv

  • Spiegel Online 02.11.2005: Abgeschrieben und erwischt: Der Plagiator (Kerstin Humberg) "Was tut ein Forscher, der entdeckt, dass eine fremde Arbeit Wort für Wort aus der eigenen Dissertation abgeschrieben ist? Der Salzburger Wissenschaftler Stefan Weber lässt nicht locker, bis ein Doktor nicht länger Doktor ist - ein Plagiats-Drama in drei Akten."
  • Spiegel Online 26.10. 2005: Diplomarbeit von Geisterhand - Und ewig lockt der Ghostwriter (Jens Radü) "Im Web bieten Lohnschreiber offen ihre Dienste an, arbeiten diskret und "nach genauen Vorgaben unserer Kunden", so die Eigenwerbung. 30 Euro pro Seite kosten Seminar- oder Diplomarbeiten. Die Geschäfte der dreisten Ghostwriter gehen gut - juristisch ist ihnen schwer beizukommen."
  • Spiegel Online 17.10. 2005: Titelhandel - Diplom von der "Standford University" "Titelhändler verkaufen aufwendig gestaltete Urkunden, die ihren Besitzer als Inhaber eines akademischen Grades ausweisen, letztlich aber wertlos sind. Ein einzelner Buchstabe kann den Unterschied machen."
  • Spiegel Online 10.10. 2005: Copy - paste - fertig! (Annette Bruhns) "Immer mehr Schüler bedienen sich bei Referaten oder Hausaufgaben aus dem Internet, ohne die Quelle anzugeben. Viele Lehrer hinken hinterher."
  • Deutschlandfunk 07.10. 2005: Täuschen wird teuer - Uni Münster: 50 000 Euro Strafe für gefälschte Examensarbeiten (Armin Himmelrath) "Jeder Computer kann es: Mit ein paar Klicks lassen sich ganze Dateien und Texte von einem Dokument in ein anderes einfügen. Weil sich immer öfter auch Studenten dieser Technik bedienen und per Copy & Paste ganze Haus- und Examensarbeiten zusammenstellen, hat die Universität Münster jetzt die Reißleine gezogen. Sie droht Plagiatoren neuerdings mit drakonischen Strafen."
  • Spiegel Online 06.10. 2005: Pfusch bei Hausarbeiten - Uni droht mit 50.000 Euro Strafe (Armin Himmelrath) "Text finden, stibitzen, ausdrucken - copy & paste ist studentischer Trendsport. Professoren haben genug von Haus- und Examensarbeiten, die aus dem Internet zusammengerührt wurden. In Münster kann Täuschen jetzt teuer werden, die Uni setzt auf drakonische Strafen."
  • heise online 29.09. 2005: Copy, Shake & Paste (Update) "Ob Wikipedia-Einträge, Google-Ergebnisse oder wissenschaftliche Arbeiten, die korrekten Zitierungs- und Referenzierungsregeln werden immer öfter missachtet. So schreiben Autoren von Wikipedia-Artikeln mitunter ganze Passagen aus Lehrbüchern ab oder geben die Originalautoren nicht oder nur unzureichend an. Die Schätzungen darüber, bei wie vielen Diplom- oder Doktorarbeiten nur noch die Einleitung und das Schlusswort selbst geschrieben sind, schwanken zwischen 15 und 50 Prozent -- der Rest entsteht durch Copy, Shake & Paste."
  • ...jurabilis! 26.08.2005: Neues aus Hannover (Alexander Hartmann) "Der Dozent lebt eigentlich im Hamburg – doch während der Vorlesungszeit soll er bei einer jungen Frau in Hannover wohnen, die als studentische Hilfskraft für ihn arbeitet und mit der er liiert sein soll. Die Studenten sprechen nur „vom Professor und seiner Süßen“. Gegen seine Freundin wird ebenfalls ermittelt, weil sie für den 51-Jährigen Klausuren verfasst haben soll, die sie anschließend selbst noch schreiben musste. Die Lösungen, so die Staatsanwaltschaft, habe sie in ihrem Freundeskreis verbreitet und so Dienstgeheimnisse verraten."
  • Spiegel Online 26.08. 2005: Korruptionsverdacht - Doktortitel gegen Geld "Gegen einen Juraprofessor der Universität Hannover wird wegen Bestechlichkeit ermittelt. Er steht im Verdacht, für die Betreuung von Doktoranden 51.000 Euro kassiert zu haben. Außerdem soll er eine Studentin, bei der er wohnte, bei der Notengebung bevorzugt haben."
  • Deutschlandfunk 10.08. 2005: Zusammengegoogelte Hausarbeiten. Wie das Internet die wissenschaftliche Recherche verändert hat (Jasper Barenberg) "Früher waren es nur die Physiker, Mathematiker und Informatiker, die das Internet auch als Werkzeug für die wissenschaftliche Arbeit eingesetzt haben. Heute jedoch gibt es zu jeder noch so exotische Fachrichtung Informationen im Netz. Für Studierende ist der Browser mindestens so wichtig wie der Karteikasten in der Unibibliothek. Ist er aber auch so leistungsfähig? "
  • Spiegel Online 07.07. 2005: Gute Noten gegen gutes Geld - Der magische Zyklus von Harvard (Marco Evers) "Die Besten der Besten zieht es nach Harvard. Wer erst einmal die Aufnahme geschafft hat, darf in seinem Studium mit guten Noten rechnen. Die Vorzugsbehandlung schafft Loyalität fürs Leben: Die Elite-Uni wird mit Spenden von Ehemaligen überhäuft."
  • Deutsches Ärzteblatt Archiv 01.07. 2005: Forschungsbetrug: Jeder Dritte ist unredlich (Vera Zylka-Menhorn) "Eine US-Studie enthält erstmals Zahlen zum Ausmaß von Datenmanipulationen und wissenschaftlichem Fehlverhalten. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft schätzt die Situation hierzulande ähnlich ein."
  • Telepolis 09.06. 2005: Schlampen, Manipulieren, Fälschen - Über die mangelnde Ehrlichkeit der Forscher (Andrea Naica-Loebell) "Wissenschaftler sind auch nur Menschen, und wenn sie forschen, machen sie wie alle anderen Fehler. Schlampereien passieren immer wieder, aber manche unterschreiben mit ihrem Namen auch Fachartikel, deren Inhalt sie nicht wirklich kennen, andere verändern ihren Forschungsansatz, weil Geldgeber das möchten, oder ignorieren Daten, weil sie nicht in das erwünschte Ergebnis passen. Die Spitzenreiter fälschen sogar die Resultate."
  • Spiegel online 06.06.2005: Geheime Gesandte (Udo Ludwig) "Hochrangige Gesundheitswissenschaftler aus Deutschland ließen sich jahrelang Studien von der Tabakindustrie bezahlen. Firmeninterne Dokumente zeigen, wie die Zigarettenkonzerne die Forscher instrumentalisierten, um die Gefahren des Rauchens herunterzuspielen."
  • ORF.at (science) 20.05 2005: Verlage sagen Plagiarismus den Kampf an (Robert Czepel) "Der genaue Anteil von Plagiaten in der Wissenschaft ist unbekannt. Untersuchungen zeigen aber, dass in manchen Forschungsbereichen jede sechste publizierte Arbeit zumindest verdächtige Passagen enthält. Herausgeber und Verlage reagieren nun auf das Problem und setzen spezielle Software ein, um Betrügern das Handwerk zu legen."
  • Berliner Zeitung 05.03.2005: Das Geschäft mit den Doktortiteln (Matthias Steube, Textarchiv) "An der Humboldt-Universität wurden erst vor wenigen Tagen zehn Fälle gefälschter Urkunden bekannt."
  • stern.de 17.02. 2005: Keine Rente für den Fälscher-Prof (Anselm Bengeser/AP) "Es ist einer der größten Wissenschaftsskandale in Deutschland: Der Anthropologe Protsch von Zieten hat jahrzehntelang fossile Menschenschädel absichtlich falsch datiert. Die Uni wusste seit 21 Jahren davon und unternahm nichts."


Jahr 2004[]

  • Spiegel Online 03.12. 2004: Zitate des Tages - Der große Ideenklau "Dicke Bücher zu lesen verdirbt die Augen, selber zu schreiben hält nur auf - da kopieren viele Studenten ihre Hausarbeiten lieber fix aus dem Internet. Eine Hamburger Professorin schätzt den Anteil der Schummler auf 15 Prozent. Sich selbst und den Kollegen traut sie aber ein sicheres Urteil über Original und Kopie zu."
  • ETH Life 21.10. 2004: Betrug von Forschenden aus juristischer Sicht - Justitia im Labor (Christoph Meier) "'Wissenschaftsbetrug' ist der Titel der Dissertation, die Marion Völger neben ihrer Tätigkeit beim ETH-Rechtsdienst und ihrem Nachdiplomstudium in Angewandter Ethik verfasste. Dabei kommt die Juristin zum Schluss, dass Wissenschaftsbetrug strafrechtlich relevant sein kann und es im Gesetz Verbesserungsmöglichkeiten gäbe. Doch sie ist entschieden der Meinung, dass die Selbstregulation der Regelfall bleiben muss"
  • Spiegel Online 19.10. 2004 Kein Geld, kein Diplom - Professor wegen versuchter Erpressung verurteilt (Jochen Leffers) "Ein Konstanzer Informatikprofessor verlangte Geld für die Betreuung einer Diplomarbeit. Der Student zeigte ihn an, nun muss der Professor 32.400 Euro wegen Vorteilsannahme und versuchter Erpressung zahlen. Das Urteil dürfte auch anderswo Professoren zittern lassen, die Firmen oder Diplomanden allzu emsig schröpfen."
  • Spiegel Online 20.07. 2004: Jeder vierte Student bekennt - Ich habe abgeschrieben "Glaubt man einer Studie aus Großbritannien, geht der Trend an Unis zum Plagiat: Jeder vierte Student hat schon einmal bei einer schriftlichen Arbeit von anderen abgekupfert. Sanktionen müssen die Gedankenräuber aber kaum fürchten, die Aufklärungsrate ist niedrig."
  • Spiegel Online 24.05. 2004: Internet - Klau, schau, wem "Das Leben könnte so schön sein: schnell noch das Internet nach dem Hausarbeitsthema durchsuchen, ein paar Textbausteine stibitzen - und dann nichts wie raus zum Baggersee."
  • bildungsklick 06.05. 2004: Teures Abschreiben. Schüler im Netz Teil II "Für viele Schüler ist das Internet unterdessen zu einer willkommenen Hilfe bei Hausaufgaben, Facharbeiten oder Referaten geworden. Im Netz können sie sich schnell noch auf die Geschichtsarbeit von morgen vorbereiten, das ausstehende Referat mit aktuellen Infos ergänzen oder gar eine komplette Hausarbeit herunterladen. Nicht ganz legal, sich mit fremden Federn zu schmücken, trotzdem durchaus beliebt."
  • Spiegel Online 03.05. 2004: Gute Noten gegen Sex - Professor darf weiter unterrichten "Wegen sexueller Belästigung von Studentinnen wurde einem Professor der Universität Hannover das Gehalt um 5400 Euro gekürzt. Eine schärfere Strafe wollte das Wissenschaftsministerium wegen seiner "Bereitschaft zur Besserung" nicht. Dass der Hochschullehrer im Amt bleibt, stößt bei Studierenden auf Unverständnis"
  • bildungsklick 28.04. 2004: Mogeln in Zeiten des Internets. Schüler im Netz - Teil 1 "Das war eine Facharbeit, wie jeder Lehrer sie sich wünscht, mit soliden Fakten, klar strukturiert, gut ausformuliert. Der Osnabrücker Oberstudienrat hätte seinem Schüler Carsten* dafür die höchst mögliche Punktzahl geben müssen, wären ihm nicht berechtigte Zweifel gekommen. Noch drei Tage vor Abgabeschluss hatte der Abiturient nichts vorweisen können und auch sonst gehörte er nicht gerade zu den Besten im Kurs."
  • Spiegel Online 23.04. 2004: Professor beim Abschreiben erwischt - Wissenswertes über Erlangen (Armin Himmelrath) "Zum 1000-jährigen Jubiläum von Erlangen leistete sich ein Historiker einen dicken Fauxpas: Seinen Artikel zur Stadtgeschichte hatte er ausgerechnet beim Erlanger Stadtarchivar abgekupfert. Nun flog der Schwindel auf. Plagiate in der Wissenschaft sind nicht gerade selten - auch gestandene Gelehrte klauen mitunter Ideen und Texte."
  • Deutsches Ärzteblatt Archiv 12.03.2004: Wissenschaftsbetrug: Sang- und klanglos verhallt (Eva A.Richter-Kuhlmann) "Das Ende des größten deutschen Fälschungsskandals unter Wissenschaftlern ist in Sicht: Das Verfahren gegen den Krebsforscher Friedhelm Herrmann wird eingestellt."
  • Spiegel online 25.02. 2004: Daten-Trickser behält Professorentitel (Hermann Horstkotte) "Deutsche Professoren erklärten den langjährigen Superstar der Krebsforscher, Friedhelm Herrmann, zum größten Datenfälscher aller Zeiten. Vor Gericht kamen sie damit nicht durch. Hermann gilt nicht als Betrüger und behält seinen Professoren-Titel."
  • Spiegel online 16.02. 2004: Vom Nobelpreis-Aspiranten zum Scharlatan (Hermann Horstkotte) "Zunächst für den Nobelpreis vorgeschlagen und dann zum Scharlatan erklärt: Nach zehn Jahren verliert ein Bonner Chemiker seinen Doktortitel wegen gefälschter Experimente. Andere Fälle werden dagegen als Kavaliersdelikt behandelt - und bleiben straflos."
  • ego-net.de Jan. 2004: Gefälschtes Wissen - Wie zuverlässig sind die Informationen der Experten? "Tageszeitungen, Sachbücher und auch Egonet – wir alle stützen uns auf Resultate aus Labors und Befragungen, um unser Wissen von der Welt zu erweitern. Doch wie vertrauenswürdig sind die Forscher? Wie können wir Nichtfachleute beurteilen, ob das auch stimmt, was die Experten uns mitteilen?"
  • Deutschlandfunk 01.01. 2004: Wahrheitssucher auf Abwegen (2) (Bernd Schuh) "Wo stehen sie, die Grundregeln wissenschaftlichen Anstands, die Etikette der Community? >Überall<, sagen Eingeweihte, aber niemand möge sie lesen. Das hält nur auf in einer Zeit, wo Erfolg, Geld, Stellung vom schnellen Ergebnis und der langen Publikationsliste abhängt. Das verführt zur Nachlässigkeit, zum fahrlässigen Weglassen, zur mutwilligen Retusche, gar zur bewussten Fälschung. Die Community spricht von >wissenschaftlichem Fehlverhalten< und geht - seit einem deutschen Skandalfall in den 1990er Jahren - mit diversen neuen Gremien jedem aufkeimenden Betrugsverdacht nach."


Jahr 2003[]

  • Deutschlandfunk 31.12. 2003: Wahrheitssucher auf Abwegen (1) (Bernd Schuh) "Ptolemäus hat die Daten für sein Weltbild abgekupfert, Galilei Experimente vorgetäuscht und Newton sein Gravitationsgesetz geklaut - Mogler, Fälscher und Betrüger in den hehren Hallen der Wissenschaft gab es auch früher schon. Die Liste lässt sich nahtlos um einige Nobelpreisträger ergänzen und reicht bis in die Forschungslandschaft der Jetztzeit."
  • taz.de 22.11. 2003: Der hilfreiche Geist und seine strenge Jägerin (Oliver Havlat) "Im Schnitt rund 3.000 Euro muss ein Kunde beim Ghostwriter Stefan Fulda für eine Diplomarbeit auf den Tisch legen. Ein schlechtes Gewissen plagt den betrügerischen Dienstleister nicht. Dafür muss er immer anonym bleiben - aus Angst vor Prüfprofis wie Debora Weber-Wulff. Clever enthüllt sie Plagiate"
  • Spiegel Online 20.11. 2003: Diplom vom Ghostwriter - Fremde Federn (Jan Friedmann) "Schreiben oder schreiben lassen? Diplom- und Doktorarbeiten kosten Nerven - oder ein paar tausend Euro, wenn man einen professionellen Ghostwriter für sich arbeiten lässt. Zum Beispiel Jürgen Schröder, 45, Universalschreiber mit einer imposanten Publikationsliste und ohne Scheu vor Themen, von denen er zunächst keine Ahnung hat."
  • lehrer-online.de 26.08. 2003: Wie erkennt man Plagiate aus dem Internet? (Wolfram Händel) "Auch wenn die Menge der vorhandenen Informationen im Internet enorm sein mag und Schülerinnen und Schüler zu vertuschen suchen, dass sie abgeschrieben haben, kann man Abschriften auf die Spur kommen."
  • Spiegel Online 18.07. 2003: Schmiergeldskandal - Examen zum Verkauf "Eine Schmiergeld-Affäre erschüttert 'La Sapienza': An der römischen Universität konnte man sich offenbar gute Noten kaufen. Vor allem an der Jurafakultät soll ein regelrechter Examensmarkt geblüht haben."
  • Zeit 15.05.2003, Nr.21: Der alltägliche Betrug "Die Wissenschaft verliert ihre Werte. Gegen den Verfall des Forschungsethos sind die Gutachter machtlos. Ein Gespräch mit dem Wissenschaftssoziologen Peter Weingart"
  • Spiegel Online 28.02. 2003: Schöner schummeln - Die Trickkiste der Anfänger und Fortgeschrittenen (Carsten Heckmann) "Studenten schummeln nicht weniger als Schüler. Höchstens anders. An Deutschlands Unis wird gespickt und getäuscht, dass es die Prüfer schaudert - ein Überblick über moderne und traditionelle, dreiste, elegante und riskante Schummeltechniken."
  • Spiegel Online 26.02. 2003: Plagiate - Der große Online-Schwindel "Klicken, speichern, ausdrucken - und fertig ist die Seminararbeit. Die Professoren sind zunehmend sauer, weil sie immer wieder Studenten beim dreisten Abkupfern erwischen. Nun schlagen sie akademische Trickser mit ihren eigenen Waffen."
  • Spiegel Online 23.02. 2003: Mogelei an der Uni - Welche Strafe steht auf Abschreiben? (Katrin Gröschel) "Das Thema Plagiate entzweit Dozenten und Studenten. Massiven Ärger gibt es jetzt an der TU Darmstadt, weil eine Politikprofessorin Abschreiber in die Schranken weist. Studentenvertreter sprechen von "Selbstjustiz" und "Willkür" - und reichten eine Dienstaufsichtsbeschwerde ein."
  • Spiegel Online 19.02. 2003: Schummeln an der Uni - Stoppt die Mauschelei (Katrin Gröschel) "Sie pfuschen, mauscheln, schreiben ab: Bei Studenten war Abschreiben schon immer beliebt, durch das Internet wurden die Unis zum Plagiat-Paradies. Die meisten Hochschulen halten sich für machtlos. Doch die Mainzer Universität macht mobil - Abschreiben hat dort jetzt Konsequenzen."
  • Spiegel Online 16.01. 2003: Plagiatoren in Gefahr - Das Imperium schlägt zurück "Als Fundgrube für faule Studenten könnte das Internet bald ausgedient haben - jedenfalls in Großbritannien. Dort soll eine nationale Datenbank akademische Trickser austricksen. Wer Seminararbeiten bislang per 'Copy and Paste' schreibt, hat es künftig schwerer."
  • Telepolis 12.01. 2003: Wissenschaftliche Lügen made in Germany (Jenny Eltermann) "Die Spitze eines Eisbergs? In den Jahresrückblicken von >Science< und >Nature< stehen die Namen Jan Hendrik Schön und Victor Ninov für Betrug. Die Vorgänge nehmen überraschend viel Raum ein, weil erstmals, so scheint es, Physiker auf Abwegen ertappt wurden."


Jahr 2002[]

  • Spiegel Online 20.12. 2002: Eine Professorin auf Plagiat-Jagd (4) Alles nur geklaut? "Hemmungslos kupfern manche Studenten und Professoren bei Kommilitonen und Kollegen ab. Bei Debora Weber-Wulff haben dreiste Ideendiebe keine Chance. Im letzten Teil ihrer Plagiat-Serie beschreibt die Berliner Dozentin die Reaktionen von SPIEGEL ONLINE-Lesern - bis hin zu skurrilen Beschimpfungen."
  • Spiegel Online 20.11. 2002: Eine Professorin auf Plagiat-Jagd (3) Auf den Schultern von Giganten "Debora Weber-Wulff bleibt flunkernden Studenten auf den Fersen. Wer Seminararbeiten aus dem Internet stibitzt und sich selbst als Autor ausgibt, kann schnell auffliegen - denn auch Wissenschaftler kennen sich aus im Web. Die Berliner Professorin rät Kollegen zur Detektivarbeit."
  • Spiegel Online 16.11. 2002: Eine Professorin auf Plagiat-Jagd - Der große Online-Schwindel "Durchs Internet klicken, speichern, ausdrucken - und fertig ist die Hausarbeit. Debora Weber-Wulff versteht keinen Spaß, wenn Studenten sich mit fremden Federn schmücken. In drei Folgen beschreibt die Berliner Professorin bei UniSPIEGEL Online, wie sie dreiste Ideendiebe erwischt."
  • Spiegel Online 07.10.2002: Ikarus der Physik (Marco Evers und Gerald Traufetter) "Der Fall des Physikers Jan Hendrik Schön entwickelt sich zu einem der größten Fälschungsskandale der Wissenschaft - es ist die Geschichte eines mittelbegabten Nachwuchsforschers, der schon zum Nobelpreiskandidaten hochgejubelt wurde und an den zu hohen Erwartungen zerbrach."
  • Lehrer-online 28.08.2002: Schutz vor digitaler Mogelei (Sebastian Schuhbeck) "Wer kennt das nicht? Da halten Schülerinnen und Schüler brilliante Referate, und man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass die vorgestellte Leistung nie und nimmer "auf deren Mist gewachsen" sein kann. Das ist doch irgendwo im Internet geklaut. Aber wo?"
  • Spiegel Online 29.07. 2002: Schummelnde Professoren - Die hohe Kunst des Abschreibens "Als der Deutsche Hochschulverband letzte Woche forderte, Plagiate von Studenten konsequent zu enttarnen, ging Thomas R. der Hut hoch. Der Heidelberger Physiker wirft seinem Diplombetreuer vor, Ergebnisse abgekupfert zu haben. Der Professor als Datenmelker, 'Ehrenautor' oder dreister Dieb - durchaus verbreitet in der Wissenschaft."
  • Spiegel Online 24.07. 2002: Plagiate - Die Professoren schlagen zurück (Jochen Leffers) "Und ewig lockt das Internet: Man stibitze einen fertigen Text, verquirle ihn mit einigen eigenen Sätzen, formatiere ihn neu - und fertig ist die Seminararbeit. Die Professoren sind die Studenten-Schummelei jetzt leid und entlarven Plagiate mit Suchmaschinen."
  • hochschulverband.de: Schiedermair: 'Plagiate eindämmen!'" - Presseinformation Nr. 11/2002, Bonn, 22. Juli 2002: "Der Deutsche Hochschulverband hat die Universitätsprofessoren dazu aufgefordert, stärker als bisher den Plagiaten von Studierenden entgegenzuwirken. Hierzu hat die Berufsvertretung der Universitätslehrer ein Papier veröffentlicht, das Grundsätze für den Umgang mit Plagiaten enthält und Wege zeigt, Plagiaten auf die Spur zu kommen."


Jahr 2001[]

  • Neue Zürcher Zeitung (06.11. 2001, Nr.258, Seite 79): Cut and Paste - fertig ist die Seminararbeit: Plagiatshilfe und -abhilfe im Internet "Plagiate sind ein ständiges Phänomen der Wissensproduktion. Im Zeitalter des Schutzes des geistigen Eigentums hat das Abschreiben, ohne die Quelle zu nennen, aber strafbaren Charakter angenommen. Das Internet macht den Zitatendiebstahl einfach. Fertige Aufsätze gibt es dort unzählige. Mittel, Plagiate aufzuspüren, allerdings auch."
  • Spiegel Online 09.04. 2001: Kopieren geht über Studieren (Susanne Beyer) "Viele Studenten quälen sich mit dem Schreiben, manche brechen aus Formulierungsnot ihr Studium ab; die Arbeit am Computer scheint die Schreibhemmung noch zu verstärken."


Jahr 2000[]

  • Spektrum der Wissenschaft 01.10.2000: Betrug in der Wissenschaft - Fälschungen hinter Mauern des Schweigens (G. Hartmut Altenmüller) "Renommierte Mediziner, manipulierte Publikationen und überholte Klinikstrukturen prägen den schwersten deutschen Forschungsskandal. Der Abschlussbericht der 'Task Force F.H.' mahnt dringend Reformen des Forschungssystems an."
  • Informationsdienst Wissenschaft (idw) 19.06.2000: Task Force: Unstimmigkeiten auch im Umfeld von Friedhelm Herrmann (Dr. Eva-Maria Streier, DFG, Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit) "In mehr als zweijähriger Arbeit hat eine Untersuchungskommission unter Leitung des Würzburger Zellbiologen Professor Ulf R. Rapp im Auftrag der Gemeinsamen Kommission zur Aufklärung der Vorwürfe wissenschaftlicher Fälschungen insgesamt 347 Veröffentlichungen des zuletzt an der Universität Ulm tätigen Krebsforschers Friedhelm Herrmann untersucht. Die >Task Force F. H.< genannte Untersuchungskommission kommt in ihrem jetzt vorgelegten Abschlußbericht zu dem Ergebnis, dass in insgesamt 94 Veröffentlichungen, bei denen Friedhelm Herrmann Co-Autor ist, konkrete Hinweise auf Datenmanipulationen zu finden sind."
  • Spiegel Online 27.03. 2000: Methode Münchhausen (Matthias Schulz) "Getürkte Experimente, manipulierte Labordaten: Im deutschen Wissenschaftsbetrieb machen sich Mogler und Schönschreiber breit. Fahnder der Deutschen Forschungsgemeinschaft sind den Fälschern auf der Spur."
  • aerzteblatt.de 24.03. 2000: Wissenschaftsbetrug: Der Fall Bezwoda (Eva A. Richter) "Die Ergebnisse der Kommission, die die vermutlich manipulierte Studie zur Hochdosis-Chemotherapie beim Mamma-Karzinom untersuchte, liegen jetzt vor. Die Fälschungen konnten eindeutig belegt werden."
  • scinexx Stand 13.02. 2000: Wissenschaftsbetrug - Wenn Forscher zu Fälschern werden... (Nadja Podbregar) "Spätestens seit dem Betrugsskandal um die beiden Krebsforscher Herrmann und Brach im Jahr 1997 ist klar: Auch in Deutschlands Universitäten und Forschungsinstituten wird gemogelt, gefälscht und betrogen."