zurück zum Pressespiegel zu wissenschaftlich unredlichem Verhalten
zurück zur Hauptseite Pressespiegel
Vorbemerkung[]
Diese Seite dient dazu, die in letzter Zeit vielbeschworenen (Selbst)Reinigungskräfte in der Wissenschaft zu dokumentieren und dadurch wiederum ein weiteres öffentliches Interesse zu generieren. An vielen Universitäten sind aktuell Diskussionen entbrannt, wie Plagiaten vorgebeugt und nachträglich mit Sanktionen begegnet werden kann (z.B. von ProfessorInnen initiierte Podiumsdiskussion an der Uni Tübingen; von Studierenden initiierte Diskussion an der Uni Potsdam). Gerade prominente Fälle, wie der/die hier verhandelte(n), fügen den jeweiligen Instituten erhebliche Reputationsschäden zu, die durchaus Effekte auf die finanziellen Spielräume der Hochschulen haben können (z.B. Nun steht der Ruf der Uni Bayreuth auf dem Spiel). Aber auch die weniger prominenten Fälle erodieren Stück für Stück die Validität wissenschaftlicher Forschung und das Ansehen ihrer Einrichtungen. Wie Universitäten und Wissenschafts-Verbünde wissenschaftliche Redlichkeit verstehen, wie sie sie schützen wollen und wie letztlich die Jurisprudenz auf Verstöße gegen sie reagiert, wird auf dieser Seite konkretisiert.
Grundsätze und Richtlinien wissenschaftlicher Institutionen[]
... in Wissenschaftsverbänden und Gesellschaften[]
- Selbstkontrolle in der Wissenschaft: Vorschläge zur sicherung guter wissenschaftlicher Praxis
- Deutsche Gesellschaft für Soziologie: Ethikkodex
- Deutsche Physikalische Gesellschaft: Ausführungsbestimmungen zu § 12 (Verhaltenskodex für Mitglieder) der Satzung der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e.V., Angenommen durch Beschluss des Vorstandsrats in seiner Sitzung am 9. und 10. November 2007. Eine erste Änderung erfolgte durch den Vorstandsrat in seiner Sitzung am 14. und 15. November 2008. (Letzte Änderung der Webseite: 29.10.2009, 12:36)
- Deutsche Forschungsgemeinschaft: Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis
- Deutscher Hochschulverband: Selbstkontrolle der Wissenschaft und wissenschaftliches Fehlverhalten - Resolution des 50. Hochschulverbandstages 2000
- Deutscher Hochschulverband, Resolution: Zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis in der Gemeinschaft von Lehrenden und Lernenden (PDF-Datei), Bonn, 17. Juli 2002
- Deutscher Hochschulverband: DHV legt Empfehlungen zum wissenschatsadäquaten Publikationsverhalten vor
- Karlsruher Institut für Technologie (KIT): Regeln zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis im Karlsruher Institut für Technologie (KIT), verabschiedet vom Präsidium des KIT am 05.05.2010 mit Zustimmung des KITGründungssenats vom 17.05.2010) (PDF-Datei)
- Kommission für Wissenschaftliche Integrität zum Umgang mit Plagiaten: Stellungnahme zu Plagiaten vom 11.04.2011 PFT-Datei
- Konferenz der Informatikfachschaften (KIF): KIF365:Leitfaden (Plagiarismus)
- Max-Planck-Gesellschaft: Regeln zur Sicherung Guter Wissenschaftlicher Praxis Verfahrensordnung bei Verdacht auf wissenschaftliches Fehlverhalten, Nov. 2000 (PDF-Datei)
- Qualitätszirkel Promotion: Stellungnahme des 'Qualitätszirkels Promotion' zu Plagiarismus und Promotion "Wir, die unterzeichnenden Mitglieder des Qualitätszirkels Promotion, einem Bundesländer übergreifenden Netzwerk verschiedener Graduiertenschulen und -zentren, haben mit großer Bestürzung den Guttenbergschen Plagiatsfall, den bagatellisierenden Umgang der Bundesregierung damit und die dennoch anhaltende Unterstützung zu Guttenbergs durch die Bevölkerung zur Kenntnis genommen. Auch wenn Herrn zu Guttenberg mittlerweile der Doktortitel aberkannt wurde und er von seinem Amt zurück getreten ist, möchten wir uns äußern, da die Debatten der vergangenen Wochen weitreichende Konsequenzen für die Nachwuchsförderung und den Wissenschaftsbetrieb haben und nicht mit dem Rücktritt des Ministers beendet sind." (aus: JOURNAL MED, 09.03. 2011)
... an Hochschulen[]
- Christian-Albrechts-Universität zu Kiel: Regeln guter wissenschaftlicher Praxis – Standard wissenschaftlichen Arbeitens nach den Empfehlungen der DFG, 28. Mai 2002
- Evangelische Hochschule Freiburg: Code of Ethics, 13. Januar 2003
- Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (FHTW): Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und zum Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten an der FHTW Berlin, 1. Juli 2002 (PDF-Datei)
- Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg: Richtlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und zur Vermeidung wissenschaftlichen Fehlverhaltens an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg), 19. Juni 2003 (PDF-Datei)
- Hochschule RheinMain: GRUNDSÄTZE der Hochschule RheinMain zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis, 15. Oktober 2002
- HTWK Leipzig: Verfahrensordnung zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis, 14. Februar 2011
- Karlsruhe Institute of Technology (KIT): Ausarbeitungshinweise, Plagiarismus, 13. Januar 2011 ("gelten für (Pro-)Seminar-, Studien-, Bachelor-, Diplom- und Doktorarbeiten gleichermaßen")
- TU Berlin (Fachgebiet Kunstgeschichte): Plagiate - Beschluss FKR I-68.o./3a/2006-07-05
- TU Chemnitz (Philosophische Fakultät): Informationen zu Plagiaten, Stand: 17. März 2009
- TU Darmstadt: Grundregeln der wissenschaftlichen Ethik am Fachbereich Informatik, 18. Mai 2011 (PDF-Datei)
- Universität Bamberg: Plagiate bei Hausarbeiten, Stand: 13.04.2011
- Universität Basel: Good Practice in Research / Integrität und Fehlverhalten in der Wissenschaft, 21. Oktober 2010 – Philosophisch-Historische Fakultät: Regeln zur Sicherung wissenschaftlicher Redlichkeit
- Universität Bern (Philosophisch-humanwissenschaftliche Fakultät): Korrektes Zitieren – Verhindern von Plagiarismus, 28. Juli 2009 (PDF-Datei)
- Universität Düsseldorf: Die Grundsätze zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, 27. Juni 2002 (English version); Fassung vom 31. Oktober 2002 (English version) (PDF-Dateien)
- Universität Greifswald: Richtlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und zur Vermeidung wissenschaftlichen Fehlverhaltens an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, 22. Juni 2002 (PDF-Datei)
- Universität Hamburg: Richtlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und zur Vermeidung wissenschaftlichen Fehlverhaltens an der Universität Hamburg, vom 9. September 1999 i.d.F. der Änderungen vom 8. März 2001 und vom 17. Februar 2005 (PDF-Datei)
- Universität Hamburg: Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis, 12. April 2007
- Universität Heidelberg: Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis, 10. November 1998 (PDF-Datei)
- Universität Heidelberg (Institut für europäische Kunstgeschichte): Plagiatskontrolle, Stand: 05.03. 2010
- Universität Innsbruck: Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis, 3. März 2011
- Universität Koblenz-Landau: Stellungnahme des Qualitätszirkels Promotion zur Plagiatsaffäre zu Guttenberg und für eine nachhaltige Promotionskultur
- Universität Koblenz-Landau (Institut für Anglistik): Plagiat, Stand: 08.09.2009
- Universität Luzern (universitäre Lehrkommission): Merkblatt „Plagiate“ – Prävention und Massnahmen, 5. Juni 2008 (PDF-Datei)
- Universität Marburg (Institut für Vergleichende Kulturforschung - Kultur- u. Sozialanthropologie und Religionswissenschaft): Hinweis zu Plagiat und Täuschungsversuchen, Stand: 23.06.2010
- Universität München (LMU, Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften): Plagiate
- Universität Paderborn Täuschungsversuche/Plagiate, Stand: 15.07.2010
- Universität Passau: Satzung der Universität Passau zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und für den Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten, 31. Juli 2008 (PDF-Datei)
- Universität Potsdam (Institut für Anglistik und Amerikanistik): Richtlinien "Plagiatsverbot" (Kurzfassung, Stand: 24.01.2011)
- Universität Rostock (Philosophische Fakultät): Regeln wissenschaftlichen Arbeitens
- Universität des Saarlandes: Dienstblatt der Hochschulen des Saarlandes vom 27. Juli 1999 (PDF-Datei)
- Westfälische Wilhelms-Universität Münster: Ehrenkodex "Regeln guter wissenschaftlicher Praxis", 7. Januar 2002 (PDF-Datei)
- Universität Würzburg: Richtlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und für den Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten, 13. Dezember 2000
Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten[]
... durch wissenschaftliche Institutionen[]
- Berner Fachhochschule: Richtlinie über den Umgang mit Plagiaten an der Berner Fachhochschule
- Deutscher Hochschul Verband: Selbstkontrolle der Wissenschaft und wissenschaftliches Fehlverhalten - Resolution des 50. Hochschulverbandstages 2000
- DFG: Erfahrungsaustausch zum Thema "wissenschaftliches Fehlverhalten" - DFG und Ombudsman der DFG veranstalteten gemeinsames Symposium, Pressemitteilung Nr. 55 | 13. November 2003
- ETH Life: Der Umgang der ETH mit wissenschaftlichem Fehlverhalten - Forschung auf Abwegen (Christoph Meier, 23.04.2004)
- Philipps-Universität Marburg: Grundsätze und Verfahrensregeln für den Umgang mit wissenschaftlichem
Fehlverhalten an der Philipps-Universität Marburg, 25. Okt. 2001 (PDF-Datei)
- Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (FHTW): Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und zum Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten an der FHTW Berlin, Berlin, 1. Juli 2002 (PDF-File)
- Hochschule Luzern: Plagiate werden geahndet! - Merkblatt für Studierende und Mitarbeitende der Hochschule Luzern, 20. Juli 2010 (PDF-Datei)
- Hochschulrektorenkonferenz (HRK): Fehlverhalten in der Wissenschaft ein schwerwiegendes Vergehen, Pressemitteilung vom 23.02. 2011 (PDF-Datei)
- Hochschulrektorenkonferenz (HRK): Zum Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten in den Hochschulen, Empfehlung des 185. Plenums vom 6. Juli 1998
- PTH Benediktbeuern: Leitlinien zum Umgang mit Plagiaten
- TU Dresden (Institut für Anglistik und Amerikanistik): POLITIK DES INSTITUTS BEI PLAGIIERTEN HAUSARBEITEN (PDF-Datei), Stand: Feb. 2002
- TU Graz: Richtlinie des Rektorates der Technischen Universität Graz zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und zur Vermeidung von Fehlverhalten in der Wissenschaft (Commission for Scientific Integrity and Ethics), Stand: 01.10.2008 (PDF-Datei)
- TU Wien (Institut für Managementwissenschaften, Arbeitswissenschaft und Organisation): Plagiatsrichtlinien, Stand: 08. Sept. 2010
- Universität Bremen: Verfahren bei Verdacht auf wissenschaftliches Fehlverhalten - Verfahrensordnung (Beschluss des Akademischen Senats der Universität Bremen vom 16.06.1999 in der Fassung der ÄnderungsO vom 21.6.2006) (PDF-Datei)
- Universität Düsseldorf (Philosophische Fakultät): Hinweise zum Umgang mit Plagiaten
- Universität Erfurt: Prüfungsangelegenheiten - Umgang mit Täuschungsversuchen (Letzte Aktualisierung: 08.05.2010)
- Universität Flensburg: Grundsätze für das Verfahren bei Verdacht auf wissenschaftliches Fehlverhalten in der Universität Flensburg, Senat der Universität Flensburg, 18.Juni 2003 (PDF-Datei)
- Universität Klagenfurt: Maßnahmen der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt betreffend Plagiate in wissenschaftlichen Arbeiten, Stand: 1. Dezember 2008
- Universität Koblenz-Landau (Bernd Hegen, Referat Öffentlichkeitsarbeit): Stellungnahme des „Qualitätszirkels Promotion“ zu Plagiarismus und Promotion, idw, 09.03.2011
- Universität Oldenburg: Verfahren bei Verdacht auf wissenschaftliches Fehlverhalten (Stand: 13.03.2006)
- Universität Graz: Volltext der „Grundsätze zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und zur Vermeidung von Fehlverhalten in der Wissenschaft“ - MITTEILUNGSBLATT DER KARL-FRANZENS-UNIVERSITÄT GRAZ VOM 24. 3. 2004 (Stand: 23.03.2006)
- Universität Hohenheim: Umgang mit Plagiaten
- Universität Mannheim (Fakultät für Betriebswirtschaftslehre): Politik unseres Lehrstuhls bei plagiierten Hausarbeiten
- Universität Passau: Satzung der Universität Passau zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und für den Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten, 31. Juli 2008 (PDF-Datei)
- Universität Lüneburg: Richtlinie der Leuphana Universität Lüneburg zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und zum Verfahren zum Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten, Leuphana Gazette Nr. 10/09 • 8. Juni 2009 (PDF-Datei)
- Universität Tübingen: Verfahrensordnung der Eberhard Karls Universität Tübingen zum Umgang mit Fehlverhalten in der Wissenschaft (Stand: 05.04.2011)
- Universität Zürich: Weisung zum Verfahren beim Verdacht der Unlauterkeit in der Wissenschaft, 11. November 2003 (PDF-Datei)
- Universität Zürich (Lehrkommission): Merkblatt für den Umgang mit Plagiaten (PDF-Datei)
- Universität Zürich: Das angemessene Verhalten zur Vorbeugung, Entdeckung und Sanktionierung von Plagiaten, Stand: 22.03.2011
... in der Rechtsprechung[]
- Anwalt.de: Plagiate – Von der Leichtigkeit des Copy & Paste Informationen und Beispiele zum Urheberrecht sowie dem Hochschul- und Prüfungsrecht.
- Anwaltsregister.de: Überblick über die Rechtssprechung zur Aberkennung des Doktorgrads
- Baden Württemberg: Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg, 9. Senat, AZ: 9 S 494/08, Beschluss vom 13.10.2008, "Die Entziehung des Doktorgrades sei auch nicht ermessensfehlerhaft. Das öffentliche Interesse am Ansehen und dem wissenschaftlichen Ruf der den Doktorgrad verleihenden Universität sei höher zu bewerten als die beruflichen und sozialen Folgen für den Kläger."
- Bayern: Bayerischer Verwaltungsgerichtshof München, AZ: 7 CE 11.1035 vom 09.05.2011, (Juris) Keine Zulassung zur Abiturprüfung wegen Plagiat
- Bayern: Bayerischer Verwaltungsgerichtshof München, AZ: 7 BV 05.388 , Urteil vom 04.04.2006, (Juris) Plagiat: Quellenangabe bloß in der Nähe der kopierten Textstelle genügt nicht dem Zitierungsgebot "Der Einwand der Klägerin, sie habe die Arbeit mit bestem Wissen und Gewissen angefertigt und niemals einen Täuschungsvorsatz gehabt, sei unerheblich, da ihr als Doktorandin jedenfalls habe bekannt sein müssen, dass eine solche Vorgehensweise in wissenschaftlichen Arbeiten unzulässig sei."
- Berlin: Verwaltungsgericht Berlin, AZ: 3 A 319.05, Urteil vom 25.06.2009, (Kostenlose Urteile.de.) Doktorgrad durch Täuschung erworben – Aberkennung des akademischen Titels zulässig
- Berlin: Verwaltungsgericht Berlin, AZ: 90 K 4.09 T, Urteil vom 27.09.2011 (heilberufsrecht.de) Berufsrechtliche Konsequenzen der unberechtigten Führung des Doktorgrades
- Hamburg: Amtsgericht AZ: 36 A C 243/10 vom 26.01.2011 Urteil hier einsehbar: Plagiatsvorwurf begründet Persönlichkeitsverletzung des Autors
- Hessen: Verwaltungsgericht Darmstadt, AZ: AZ: 3 K 899/10DA, Urteil vom 14.04.2011, (noch nicht rechtskräftig) Aberkennung eines Doktrotitels. juris Aberkennung des Doktorgrades wegen Plagiatsvorwürfen siehe ebenso Auszüge aus der Urteilsbegründung der Fachanwaltskanzlei Sokolowski. Teile der Begründung: Die Täuschung sei erheblich und rechtfertige den Entzug des Titels durch die Hochschule, so das Verwaltungsgericht (VG). Dies gelte ungeachtet dessen, dass die für den Entzug akademischer Grade maßgebliche Vorschrift des § 27 Hessisches Hochschulgesetz (HHG) als "Soll"-Vorschrift ausgestaltet ist. Im Regelfall bedeute "Soll" ein "Muss". Nur bei Vorliegen atypischer Umstände dürfe die Hochschule anders verfahren und von der Aberkennung des akademischen Grades absehen. Solche Umstände vermochten die Richter im vorliegenden Fall nicht zu erkennen."
- Hessen: Verwaltungsgericht Frankfurt am Main, AZ: 12 E 2262/05, Urteil vom 23.05.2007,(Kostenlose Urteile.de): Verwaltungsgericht Frankfurt bestätigt Entziehung des Doktorgrades wegen arglistiger Täuschung "Das Verwaltungsgericht stellte ferner fest, dass die Entziehung des Doktorgrades auch trotz Ablaufs der in §48 Abs. 4 des Hessischen Verwaltungsverfahrensgesetzes (HVwVfG) festgelegten Jahresfrist noch möglich war. Denn die Jahresfrist gelte gemäß §48 Abs. 2 HVwVfG nicht, wenn der Verwaltungsakt durch arglistige Täuschung erwirkt worden sei."
- Nordrhein-Westfalen: Oberverwaltungsgericht Münster, AZ: 14 A 847/09, Beschluss vom 12.08.2010. (Kostenlose Urteile.de) Diplomarbeit kann wegen Täuschung mit "nicht ausreichend" bewertet werden "Drittens habe er die Fundstellennachweise der Autoren, von denen er abgeschrieben habe, lediglich aus deren laufenden Text herausgezogen und sie in seinem Fußnotenapparat derart dargestellt, als beruhe der Text auf eigenen Recherchen und Belegen. Viertens schließlich verdeutliche die Zitierung der in Rede stehenden, im Literaturverzeichnis aufgeführten Abhandlungen in anderem als dem hier fraglichen Zusammenhang, dass der Kläger die wahre Herkunft der übernommenen Passagen an der maßgeblichen Stelle zu verschleiern beabsichtigte."
- Bremen: Oberverwaltungsgericht Bremen, AZ: 2 A 170/10, Urteil vom 12.10.2010, Kostenlose-Urteile.de, Plagiat: Wer im Examen schummelt, kann kein Lehrer werden. Wer aus anderen Werken abschreibt, ohne dies zu kennzeichnen, kann sich nicht damit herausreden, dass ihm am Computer bloß Formatierungs- und Bearbeitungsfehler unterlaufen seien und er beim Korrekturlesen aufgrund der eigenen Fachvertrautheit keinen Unterschied der kopierten Stellen zu den eigenen Formulierungen habe erkennen können. Dies entschied das Oberverwaltungsgericht der Freien Hansestadt Bremen (und weiterer Begründung).
- Sachsen: Bundesverwaltungsgericht, AZ: 2 WD 30/01, Urteil vom 14.11.2001, Kostenlos-urteile.de, [in der Bundeswehr: Degradierung eines Soldaten wegen Täuschung im Vordiplom] Bundeswehrsoldaten, die in ihrer Hochschulausbildung schummeln, drohen neben akademischen Konsequenzen Beförderungsverbote, Herabsetzung des Dienstgrads, Gehaltskürzungen und sonstige berufliche Folgen. Dies entschied das Bundesverwaltungsgericht....Täuschung ist Versagen in soldatischen Kernpflichten - Gravierende Disziplinarmaßnahme ist erforderlich (und weiterer Begründung).
... Rechtsprechung zu Ghostwriting[]
- Kanzlei Feser: Rechtsfragen des Ghostwriting - Rechtsprechungsübersicht
- Anwaltskanzlei Ronneberg: Ghostwriting verboten oder nicht? Bezug auch zu Urteil OLG Düsseldorf AZ: I-20 U 116/10
- RA Beckmann und Norda: Ghostwriter für wissenschaftliche Arbeiten darf nicht mit Marktführerschaft werben OLG Düsseldorf, AZ: I-20 U 116/10, Urteil vom 08.02.2011. Das OLG Düsseldorf hat es einem Ghostwriter für wissenschaftliche Arbeiten (Hausarbeiten, Doktorarbeiten etc.) untersagt, mit der Behauptung zu werben, dass er einer der Marktführer im Bereich des wissenschaftlichen Ghostwritings sei, da es sich dabei um eine verbotene Dienstleistung handelt.
___________________________________________________________________________________
Forschung zu wissenschaftlichem Fehlverhalten[]
- Baumann, Arnd und Frings, Stephan: Vorlesung:Grundlegende Fertigkeiten für die wissenschaftliche Arbeit, I. Irrtum, Fälschung und Betrug in der Wissenschaft, Uni Heidelberg, Mai 2001
- Bohnert,Marcel: Verlorengegangene Ethik? Betrug und Fälschung in der Wissenschaft, Hausarbeit, GRIN Verl. 2007 (Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Ethik, einseitig bedruckt, Note: 1,0 (sehr gut), Helmut-Schmidt-Universität - Universität der Bundeswehr Hamburg (Professur für Katholische Theologie unter besonderer Berücksichtigung der Sozialwissenschaften und der Sozialethik), Veranstaltung: Typen ethischer Argumentation, 38 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch)
- Ethikkommission der Universtität Zürich (Hrsg.): Ethische Verantwortung in den Wissenschaften, vdf Hochschulverlag AG, 2006
- Fanelli, Daniele: How Many Scientists Fabricate and Falsify Research? A Systematic Review and Meta-Analysis of Survey Data (PLoS ONE) "The frequency with which scientists fabricate and falsify data, or commit other forms of scientific misconduct is a matter of controversy. Many surveys have asked scientists directly whether they have committed or know of a colleague who committed research misconduct, but their results appeared difficult to compare and synthesize. This is the first meta-analysis of these surveys."
- Fischer, Klaus (Universität Köln): Spielräume wissenschaftlichen Handelns - Die Grauzone der Wissenschaftspraxis?, 34. Bildungspolitisches Forum
- Fröhlich, Gerhard : Betrug und Täuschung in den Sozial- und Kulturwissenschaften“ (PDF-Datei), aus: Hug, T. (Hg.), „Wie kommt die Wissenschaft zu ihrem Wissen?", 2001. Aufsatz über Betrug in der Wissenschaft und seinen Folgen.
- Hille, Helmut (FV DD, Mitglied des AK Phil): Der Humanfaktor in der Wissenschaft, 72. Jahrestagung der DPG / Universität Freiburg (im Breisgau), Referat vor dem Arbeitskreis Philosophie der Physik (AK Phil) am 5. März 2008
- Hinrichsen, Yvonne: Fälschungen in der Physik und gute wissenschaftliche Praxis, Uni Hamburg, Sommersemester 2010, 20.April 2010 (PDF-Datei)
- Institut für Forschungsinformations und Qualitätssicherung (IDW) April 2011: Forschungsbedingungen von Professor/innen an deutschen Universitäten: Wissenschaftler-Befragung 2010 zu wissenschaftlichem Fehlverhalten: siehe S. 151-157. WissenschaftlerInnen wurden danach befragt, inwiefern sie selbst oder andere in ihrem Umfeld verschiedenes wissenschaftliches Fehlverhalten begangen haben. Uni-Protokolle resümiert: "Übereinstimmend mit den Berichten der Ombudsgremien werden auch in der Wissenschaftler-Befragung 2010 Verletzungen guter wissenschaftlicher Praxis besonders häufig aus den Lebenswissenschaften berichtet." Dies korrespondiert mit der besonders hohen Promotionsquote in diesen Fächern (medizinischer Bereich, Biowissenschaften).
- Kori-Lindner, Claus: Betrug in klinischen Prüfungen, Eine umfassende Darstellung des Themas von Dr. med. Claus Kori-Lindner, KoLi - Med.-Wiss.-Service, München, 05.11.2001 (PDF-Datei)
- Krupp, Michael : Lug und Trug in der Wissenschaft - Prävention wider der Unredlichkeit, Seminararbeit, GRIN Verl. 2001 (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Wirtschaft und Sozialwissenschaftliche Fakultät)
- Liang, Yu-Li: Wissenschaft in der Krise? Beiträge zur Untersuchung von Fehlverhalten in der wissenschaftlichen Forschung, Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde des Fachbereichs I - Philosophie - der Universität Trier, Trier, 12. Dezember 2007 (PDF-Datei)
- Mayntz, Renate: Betrug in der Wissenschaft - Randerscheinung oder wachsendes Problem?, MPIfG Working Paper 99/4, April 1999 (Öffentlicher Vortrag am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, 16. April 1999. Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Renate Mayntz ist emeritiertes Wissenschaftliches Mitglied am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung, Köln)
- Parthey, Heinrich: Struktur wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Integrität von Forschungssituationen, aus: Gesellschaftliche Integrität der Forschung: Wissenschaftsforschung Jahrbuch 2005 / Klaus Fischer u. Heinrich Parthey (Hrsg.), Gesellschaft für Wissenschaftsforschung e.V., Berlin (PDF-Datei)
- Ruffing, Simone: Akademische Unehrlichkeit und ihre Beziehung zu anderen Merkmalen - Ein Überblick über die Ergebnisse empirischer Studien, Diplomarbeit, vorgelegt an der Universität Mannheim, Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik (Prof. Dr. Hermann G. Ebner), Landau, 31. Oktober 2009 (PDF-Datei)
- uniprotokolle.de: Forschungsbedingungen von Professor/innen an deutschen Universitäten: Wissenschaftler-Befragung 2010
- Voigt, Uwe: Wissenschaftsbetrug und Leistungsdruck, Zusammenfassung der Ringvorlesung von Prof. Voigt (2009?), bei: Bildungsstreik Augsburg
siehe auch Plagiarismus und Plagiarismus-Forschung (Bibliographie)
Hilfreiches und Sonstiges[]
Hilfreiches[]
- Erziehungsdirektion des Kantons Bern: Mittelschulen / Gymnasien - Merkblatt Plagiate für Maturandinnen und Maturanden - Grundlage, Ablauf, formale Richtlinien, Massnahmen, Version Juli 2009 (PDF-Datei)
- ETH: Zitier – Knigge: Über den Umgang mit fremdem Gedankengut kurzes Merkmal zu Zitation und Plagiat
- Harris, Robert: Anti-Plagiarism Strategies for Research Papers, VirtualSalt, Version Date: December 18, 2010
- Hartmann, Werner: Plagiate bei Studierenden – Gründe und Empfehlungen, Pädagogische Hochschule Bern (PDF-Datei)
- HTW Berlin: Fremde Federn Finden - Kurs über Plagiate Hilfreiche Seite für alle, die kein GuttenPlag zur Hand haben :-) oder einfach mehr wissen wollen.
- Hunt, Russel (St. Thomas University): Four Reasons to be Happy about Internet Plagiarism, aus: In Praise of Plagiarism, begonnen: 2001
- Kilian, Lars: Wikipedia in der Lehre und die Frage des Plagiarismus, auf lars-kilian.de, 01.11. 2008
- lehrer-online: Umgang mit Plagiaten
- Lehrerzimmer.org: Gegen die Copytulation des Geistes!, 14. März 2011
- Niemeier, Dirk: Plagiarismus und das Kopieren von Hausaufgaben haben erschreckende Ausmaße angenommen. Lehrer entwickeln Strategien gegen Plagiarismus (Erstveröffentl. bei Online-Artikel.de, 2008)
- plagiarism.org
- Realgymnasium Rämibühl Zürich: Plagiarismus-Richtlinien, Stand: 22.10.2007 (PDF-Datei)
- Universität Basel (Philosophisch-Historische Fakultät): Was ist ein Plagiat? (PDF-Datei)
- Universitätsbibliothek Basel: Plagiarismus (PDF-Datei)
- Universität Bern: (Philosophischhumanwissenschaftliche Fakultät, Institut für Psychologie): Korrektes Zitieren - Verhindern von Plagiarismus (PDF-Datei)
- Waack, Juliane: Plagiat in der Hausarbeit: Bedeutung und rechtliche Folgen, in: bildungs blog, 06.05. 2011
- Weber-Wulff, Debora: Aufdeckung von Plagiaten: Suchen im Internet für Lehrkräfte, 2001/2002
- Weber-Wulff, Debora: Portal Plagiat
- Writing Tutorial Services: Plagiarism: What It is and How to Recognize and Avoid It, Indiana University, Bloomington
- Zimmermann, Waldemar: Wie ich ein Plagiat erstelle - Wer nicht abschreibt, ist der Dumme?, bei bruchsal.org, 25. Februar 2011 (Höchst interessante Beschreibung der Erstellung möglichst unauffälliger Plagiate mit Hilfe von Suchmaschinen und Anti-Plagiarismus-Software)
Sonstiges[]
- DiTrocchio, Federico:: "Der große Schwindel. Betrug und Fälschung in der Wissenschaft” Rowohlt Tb. | 1999-11-01 | ISBN: 349960809X | 255 Seiten | PDF | 1 MB (Siehe auch: Rezension, Physik Journal)
- Finetti, Marco: Ehrlich zu sich selbst - Die deutsche Wissenschaft muß sich dem Thema Forschungsbetrug endlich stellen (attempto! Nr. 7, 10/99) "Wie die Zukunft der Forschung hierzulande aussieht, hängt nicht nur von den Leistungen ihrer Forscher und den finanziellen, politischen und juristischen Rahmenbedingungen ab. Unabdingbar ist auch eine selbstkritische Auseinandersetzung mit den eigenen Negativseiten. Damit aber tut sich die deutsche Forschung noch immer schwer, wie etwa der Umgang mit Betrug und Fälschung in ihren Reihen zeigt."
- Forschungsmafia - Titelhandel - Forschungsbetrug - Wissenschaftskorruption - Hochschulkriminalität
- Goldacre, Ben: Bad Science
- Kinkel, Tim: Plagiarismus, bei: INFO-PARKOUR, 15.12. 2008
- Krohn, Wolfgang; Schlombs, Corinna & Taubert, Niels-Christian: Plagiierte Hausarbeiten - Problemlage an der Universität Bielefeld, bei Universität Bielefeld, Stand: 09.10.2008
- Paganatz, Hilmar: "Plagiat: Gelegenheit mach Ideen-Diebe", in Hochschulanzeiger 75(2004)
- Protokoll eines absurden Promotionsverfahrens – krasse Doktorspiele in Fortsetzungen
- Rödder, Simone (IWT, Uni Bielefeld): Lug und Trug in den Wissenschaften?, "Nicht einzelne ‚schwarze Schafe‘, sondern institutionelle Veränderungen sind das Problem bei wissenschaftlichem fehlverhalten – das häufiger ist, als die in den Medien diskutierten Einzelfälle vermuten lassen.", aus: BIOspektrum | 02.08 | 14. Jahrgang (PDF-Datei)
- Sattler, Sebastian (Uni Bielefeld): Unterschätztes Phänomen - Über den Umfang von und den Umgang mit Plagiaten, aus: Forschung & Lehre, 5/08, S. 298-299
- Schmidt-Pfister, Dr. Diana: Kulturen haben ihre Grenzen - Der Fall Guttenberg oder Regeln und Grauzonen in der Kultur der Wissenschaft, EXZELLENZCLUSTER Kulturelle Grundlagen von Integration, Universität Konstanz
- Stellungnahme des „Qualitätszirkels Promotion“ zu Plagiarismus und Promotion - Brief an die Bundesministerin für Bildung und Forschung Prof. Dr. A. Schavan, 09.03.2011
- Statistisches Bundesamt: Hochschulen auf einen Blick Statistische Daten zu deutschen Hochschulen: Einschreibungen, Betreuungsverhältnisse, Absolvierendenzahlen etc.
- Tagesschau: FAQ Doktorarbeiten - Fragen & Antworten
- Umfragen.Info: Definition Wissenschaftliches Fehlverhalten, 09. Juni 2005
- Unileaks: eine Website, die unter dem Slogan "Keeping Education Honest" Dokumente sammeln, die folgendem Kriterium entsprechen: "censored material of political, ethical, diplomatic or historical significance which is in some way connected to higher education, an agency or government body working in partnership with an institution, e.g., a University."
- Wannemacher, Klaus: Wikipedia in der Lehre und die Frage des Plagiarismus (Präsentation, Nov. 2008)
- Weber-Wulff, Debora: Copy, Shake, and Paste - A blog about plagiarism from a German professor, written in English.
- Zankl, Heinrich: Fälscher, Schwindler, Scharlatane: Betrug in Forschung und Wissenschaft, Wiley-VCH, 2003